Freundschaften
DIE ALLJÄHRLICHEN BESUCHE DER GROßEN GLASGOW RANGERS
1970 ist kein geringerer als die Jugendabteilung von Glasgow Rangers mit ihrem Manager Danny Isdale auf Deutschlandtour unterwegs. Hier treffen sie bei einem Turnier, veranstaltet von Fortuna Weisweiler, erstmals auf eine Jugendmannschaft des SV Breinig. Schnell wird Kontakt geschlossen, verabredet ein Freundschaftsspiel und bleibt fortwährend in Verbindung.
Drei Jahre später lädt der SV Breinig schließlich die Schotten ins Rheinland ein. Nach jeweils dreitägigen Aufenthalten in Köln und Hamm finden 17 junge Sportler und ihre drei Betreuer Aufnahme in Breiniger Familien. Beim sportlichen Vergleich wollen die A-Jugendlichen des Gastgebers die “Schmach“ von 1970 wettmachen. Dieses Vorhaben gelingt in einem torreichen Treffen durch einen 5:4-Erfolg.
Fortan sind die Glasgow Rangers Young Boys alljährlich für eine knappe Woche Gast der Jugendabteilung. Inzwischen allerdings D-Jugendliche mit Ihrem Trainer Bill Neilly. 1976 wird der Delegationsleiter Danny Isdale im Rahmen der Überreichung eines Gastgeschenkes schließlich zum nächsten “Burgomeister“ der Stadt Stolberg ernannt, was er im Anschluss auch jeden, gefragt oder ungefragt, wissen lässt.
Ein kleines Jubiläum bedeutet 1977 der erneute Besuch der jungen Schotten bei ihrer nun schon fünften Anreise. Werner Lauscher, Klaus Vanberg, Horst Ramers, Ralf Schmitz, Udo Eisenmenger, Wolfgang Moll, Boris Conrads und Dieter Lübbers, alle in der ersten Hälfte der 60er Jahre geboren, erwidern im Juli desselben Jahres den Besuch und reisen in zwei Gruppen per Schiff und Flugzeug zu ihren Freunden nach Glasgow. Für die drei erstgenannten ist es schon der zweite Aufenthalt bei ihren Sportkameraden. Später reist Isdale schließlich zu einem 10-tägigen privaten Besuch an. Er informiert sich dabei über Training und Spiele der seinerzeit jüngsten Fußballer (F-Jugend). Einen geregelten Spielbetrieb dieser Altersstufe kennt man in Schottland noch nicht und der inzwischen sachkundige Schotte strebt den Aufbau dieser Altersstufe bei seinem Klub an. 1978 ist es schließlich soweit: Mit 15 F-Junioren und 14 Vätern reisen die Glasgow Rangers Young Boys an und sind im Oktober in Breiniger Familien untergebracht.
Viele Zeitzeugen erinnern sich sicherlich noch gerne an diese alljährlichen Besuche und manch einer von ihnen weiß noch darüber zu berichten, dass ein Breiniger “Jungstar“ vor lauter Nervosität vor einem Aufeinandertreffen seine Stutzen mit Schuhriemen derart feste fixierte, dass sein Kreislauf nicht mehr mitspielen wollte.
Nicht selten sind die Schotten im Stolberger Rathaus zu Gast und den letzten Besuch dieser Art gibt es schließlich im Herbst 1980.
Helfen hat in Breinig Tradition
DIE MEXIKOHILFE
Zugunsten der von Ehrenmitglied Egidius Braun initiierten Mexikohilfe findet im Dezember 1990 und im Januar des Folgejahres erstmals in der Sporthalle Breinig ein großes Hallenfußballturnier für F-Junioren statt. Über 300 Kicker aus den Fußballkreisen Aachen, Düren, Erkelenz, Monschau und den benachbarten Niederlanden kämpfen um den Einzug in die Finalrunde. Die weiteste Anreise hat SV Braakhuizen aus Geldrop in der Nähe von Eindhoven. Zu diesem holländischen Verein gibt es bereits seit längerem enge Kontakte. Das Turnier steht unter dem Motto “Kinder helfen Kindern“ und der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken und einer Verlosung geht an das Waisenhaus in Queretaro in Mexiko. Es sind schließlich exakt 2.750,- DM.
Dass diese Veranstaltung sich über die Jahre unter dem Namen Mexikoturnier mit zur größten ihrer Art im Grenzgebiet entwickelt, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand. 1993 verdoppelt sich bereits die drei Jahre zuvor “erspielte“ Spende und so steigert sich der Erlös bis zum heutigen Tage immer mehr. Der Reiz dieses Events liegt, speziell für die kleinen Sportler, immer mehr in der Präsenz namhafter Mannschaften und Ehrengäste. Hier seien exemplarisch bei den Teams Fortuna Düsseldorf, Bayer Leverkusen, MSV Duisburg, 1. FC Köln und Alemannia Aachen, sowie bei den Gästen Hannes Löhr, Reiner Bonhof, Rudi Völler, Berti Vogts, Simon Rolfes und speziell in den letzten Jahren Aktive der Alemannia, wie dem späteren Trainer der 1. Mannschaft, Kai Michalke, Uwe Rößler oder Christian Fiel, genannt. 1996 wird die Siegerehrung sogar live in der Sportschau der ARD übertragen und von Gerd Rubenbauer aus dem Studio moderiert. Ein beeindruckendes Erlebnis für alle, die dabei sind.
Seit 1998 ist der Modus stets der gleiche. In der Regel werden an einem kompletten Wochenende Anfang Dezember in acht Gruppen nacheinander die Endrundenteilnehmer für den Sonntag des Folgewochenendes ausgespielt. Dort spielen die Gruppenzweiten am Vormittag das kleine Finale und die Gruppenersten am Nachmittag gemeinsam mit den Titelverteidigern den Turniersieg aus. Einen Tag zuvor messen sich mit den Bambinis die allerjüngsten in drei Gruppen. Insgesamt treffen bei dieser Veranstaltung jährlich rund 600 Kinder aufeinander und seit 2008 ist das Spielfeld zur Endrunde von Banden umgeben, was noch einmal einen besonderen Reiz auslöst.
Solch eine Veranstaltung wirft ihren Schatten natürlich weit voraus. So beginnen die Verantwortlichen bereits bei der Siegerehrung mit der Akquise für die Teilnehmer des Folgejahres. Hier haben neben etlichen Helfern besonders die jeweils dem Jugendvorstand angehörigen Herbert Heck, Manfred Wolff, Jürgen Ramers, Reiner Bengel und Dr. Werner de Fries über die Jahre die Arbeit vom ursprünglichen Initiator, Gerd Lützeler, als Organisator weitergeführt
Dass die Spendensumme mittlerweile sechsstellig ist, ist aber auch maßgeblich ein Verdienst der abseits des Vereins ebenfalls von Gerd Lützeler ins Leben gerufenen Radfahrgruppe Breinig - Köln - Breinig. Anfang 1996 findet hier die erste Tour statt. Die Teilnehmer entrichten eine Mindestspende von 15,- DM, was zehn Pfennig für jeden der gefahrenen 150 Kilometer entspricht. Fortan wiederholt man monatlich diese Fahrt und überreicht alljährlich nach dem Finale des Jugendturniers gemeinsam mit den Fußballern einen Scheck an die Stiftung. Die größte Spende im Jahre 2009, immerhin über € 15.000,-, basiert vor allem auf einem Besuch der Radfahrer im Waisenhaus und die darauf folgende Vermarktung eines Kalenders mit Bildern der Eindrücke vor Ort.
Gerd Lützeler hat die Organisation vor seinem Tod an seine Nachfolger übergeben. An jedem ersten Samstag der Monate Februar bis November morgens um 7 Uhr heißen diese alle Interessenten aufgerufen, sich am Nachtigällchen in Stolberg Vicht zur Abfahrt einzufinden.
Dieter Jollet
Hier gilt es gebührend auf den Ehrenvorsitzenden, Dieter Jollet, hinzuweisen; ein Glücksfall, wie ihn jeder Verein gerne hätte. Ja, Dieter ist jemand, um den den SV Breinig andere Vereine beneiden. Er hat sich von Anfang an voll und ganz für die Belange seines Klubs eingesetzt. Hilfreich waren und sind dabei seine Frau Marlene und seine Kinder Ellen und Axel, die er immer hinter sich weiß, und nicht zuletzt auch seine berufliche Selbstständigkeit.
Seine Zielvorstellung ist einen sportlich erfolgreichen Verein mit sozialgeprägtem Engagement zu führen. Er hat Verantwortung übernommen für immerhin weit mehr als 600 Mitglieder, die ohne ihn und sein Vorstandsteam nicht das gewohnte Umfeld vorfinden würden. Dabei liegen Jollets Stärken nicht nur im “tatkräftigen mit Anpacken“, sondern auch in seiner unbeschreiblichen Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen, sowohl was den Spielbetrieb als auch den “Behördenkram“ betrifft.
Ohne ihn wäre zudem der Aufwand das Buch zum 100-jährigen zu schreiben wesentlich größer geworden, da er die Vereinschroniken von den verstobenen Heinz Ganser I und Gerd Lützeler vorbildlich fortgeführt hat. Dieter Jollet ist Jahrgang 1941. 14-jährig trat er dem Verein bei und durchlief zwei Jugendmannschaften. Später trat er mit einer “teuren“ Ausnahme nur noch bei den Alten Herren auf. Mit einer 300,- DM Spende kaufte er sich, bereits über 40-jährig, bei einem Spiel in die erste Mannschaft gegen Setterich ein. Das 13:1 Ergebnis stellt nebenbei den vereinsinternen Beziksligarekord dar. Ob dieser Erfolg auch ohne Jollet zustande gekommen wäre, ist nicht übermittelt.
Mitte der 1970er erstmals in die Führung des Vereins eingebunden, ist er immer auf der Suche, dem Spielverein auf professionelle Art und Weise ein gesundes finanzielles Fundament zu verschaffen, eine in der heutigen Zeit unabdingbare, aber auch aufreibende Notwendigkeit. So führte er z.B. die Trikot-, Lautsprecher- und Bandenwerbung ein. Aber nicht nur kaufmännisch ist Jollet ein Vorbild. Auch handwerklich macht man ihm so schnell nichts vor.
1991 legte er nach 17-jähriger Vorstandsarbeit, in der ihm vor allen Dingen die Gestaltung der Sportstätten wie der Bau des Sportheims, die Pflege des Aschenplatzes sowie der geplante Rasenplatz besonders am Herzen lagen, als Fußballobmann und zuletzt als stellvertretender Vorsitzender eine Pause ein. Eine bessere und angemessenere Laudatio als die von Gerd Lützeler im Buch zitierte, kann man wohl kaum halten. Dass es sich hierbei (glücklicherweise) nur um ein Intermezzo handelte, konnte der damalige Jugendleiter zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen und so stellt der Gewürdigte sich drei Jahre später wieder als stellvertretender Vorsitzender zur Verfügung. 1996 kreiert er den sogenannten “Jollet-Plan“. Damit wie schon in der Vergangenheit setzen sich die Probleme und aufwendigen Vereinsarbeiten für den neuen Rasenplatz fort, die jetzt überwiegend auf seinen Schultern lasteten. Die Fertigstellung ist 1998, die ersten Überlegungen dazu stammen aus den 80er Jahren, noch vor dem 75-jährigen Jubiläum.
Das Ganze fand mit der Realisierung des neuen Kunstrasengeländes seine Wiederholung. Unterstützt wurde er dabei während der Planungsphase anfänglich von Albert Willems, neben Jollet gemeinsam mit dem Baustatiker Jürgen Koll einer der Väter dieses Projektes.
Bis Anfang 2013 leitete Dieter Jollet mit großem Geschick den Verein und hat dabei vereinsübergreifend u.a. folgende Ehrungen erhalten:
- 1985 silberne Verdienstnadel des FVM
- 1998 goldene Verdienstnadel des FVM
- 1999 wird er mit dem "Ehrenamtspreis 2000" im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes ausgezeichnet und in den "Ehrenamtsclub des DFB" berufen.
- 2008 Ehrenamtspreisträger des FVM-Kreises Aachen
- 2013 Ehrenvorsitzender des SV Breinig
- 2020 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Gerd Lützeler
Geboren am 25. Juli 1937 in Aachen, war Gerd Lützeler über 50 Jahre Mitglied des Spielvereins. Der SV Breinig und Kinder im Allgemeinen waren neben seiner Familie stets sein Lebensmittelpunkt.
In seiner Zeit als Jugendleiter baute er in einer Infrastruktur, die oft zu wünschen übrig ließ, eine der größten Abteilungen des Fußballverbandes Mittelrhein auf, was die Amtlichen Mitteilungen des FVM von 1970 unterstreichen.
Hierbei standen die sportliche Bestätigung der Kinder und das soziale Miteinander im Vordergrund. Für ihn war Fußball immer schon mehr als 1:0 gewinnen, wobei auch die Erfolge der Seniorenmannschaften ab den 70er Jahren nicht zuletzt auf seine Tätigkeit zurückzuführen sind.
Nach seiner Zeit als Jugendleiter war er verantwortlich für die ersten “Mexikoturniere" und der Organisator von Radtouren zum Kölner Dom zu Gunsten der von Edi Braun ins Leben gerufenen Mexikohilfe, radelte 64mal nach Köln und zurück und legte dabei 9.600 km zurück. Dabei zahlten er und seine jeweiligen Mitfahrer jeweils 10 Pfennig für jeden gefahrenen Kilometer in die Kasse der Mexikohilfe.
Gerd Lützeler blieb immer der zurückhaltende, bescheidene, stets vermittelnde und hilfsbereite Sportkamerad, der sich bei allen Vereinsveranstaltungen und -problemen helfend zur Verfügung stellte. Überall bekannt und beliebt formte er wie kein anderer “seinen“ Verein über die Landesgrenzen hinweg, bis in die heutige Zeit hinein. Sein Einsatz galt vor allem der Jugendarbeit, in die er seine ganze Kraft, Freizeit und Leidenschaft steckte.
Einen großen Anteil an dem Wirken von Gerd hatten auch seine Gattin Käthe und seine Tochter Vera, ohne deren Unterstützung er sich nicht so intensiv um das Wohl der Jugendlichen im Verein hätte kümmern können. Ohne ihn hätte der Verein nie diese Entwicklung genommen, wie sie hier dargestellt werden kann. Er trat 1948 bei, durchlief alle Schüler-, Jugend- sowie Seniorenmannschaften, übernahm Verantwortung u.a. als Jugendgeschäftsführer, Hauptgeschäftsführer, 1. Vorsitzender, Jugendleiter sowie Trainer der 1. Mannschaft und erhielt verdientermaßen die höchsten vereinsübergreifenden Ehrungen des Westdeutschen Leichtathletik-Verbandes, des WFV und FVM sowie des DFB.
Heute wird die Jugendarbeit von seinen Nachfolgern so weiter geführt, wie Gerd sich das sicher immer vorgestellt hat. Das Gespann zum 100-jährigen von Martin Breuer als Jugendleiter und Toni Greven als Jugendgeschäftsführer war dabei auf dem besten Wege gemeinsam zum “Gerd Lützeler der Neuzeit“ zu werden.
Maßgebend ist auf Dauer die soziale Komponente in den Vordergrund zu stellen. Wer einmal im Jugendbereich eines großen Klubs mitgeholfen hat, kann sich nur schwer vorstellen, wie Gerd Lützeler neben seinen Trainerfunktionen die Organisation von Trainings- und Spielbetrieb seinerzeit bestenfalls mit Hilfe von Blaupausen gemeistert hat. Heute gehören zu fast jeder Mannschaft zwei Trainer / Betreuer und für die Spiel- und Turnierplanungen stehen eigene Bereichsleiter mit IT-Unterstützung zur Verfügung.
Aus Dankbarkeit und als Anerkennung ehrt die Jugendabteilung seit Jahren Käthe und Gerd Lützeler mit einer eigenen Veranstaltung, dem “Gerd Lützeler Turnier“ für Bambini, F- und E - Junioren mit über 50 teilnehmenden Mannschaften, jeweils eine Woche nach den Sommerferien.
Eine große Anzahl Vereinsmitglieder, Freunde und Mitglieder anderer Vereine nahmen am 13. März 2001 für immer Abschied von ihm.
Damen- und Mädchenfußball beim SV Breinig
Breinig gehörte mit zu den Pionieren im Damen- und Mädchenfußball – vielleicht zu früh, wenn man den späteren Hype betrachtet.
In der Saison 1978/79 spielten zum ersten Male auch Mädchenmannschaften um Punkte und Plätze im Kreis Aachen. Aus Stolberg hatte nur ein Verein eine Mädchenmannschaft gemeldet, der SV Breinig, dessen weiblicher Kickernachwuchs ein erstes Testspiel gegen Westwacht Aachen auf dem Sportplatz Schützheide austrug. Das Breiniger Team war den Gästen haushoch überlegen und gewann entsprechend mit 9:0 Toren. Zu den ersten Spielerinnen gehörten: Claudia Fink, Gabi Fellerhoff, Hildegard Drews, Alice Kalkbrenner, Ellen Kalkbrenner, Susanne Rasquin, Katharina Zörkler, Gabi Drews, Bettina Wolter, Andrea Kalkbrenner und Sigrid Weins.
und Kreismeisterschaft errungen und 1983 als Gelben machten die Breiniger vor einer stattlichen Zuschauerzahl durch Kampfgeist und bessere Technik wett. Bis zum Ende der regulären Spielzeit blieb es beim torlosen Unentschieden. Bereits in der dritten Minute der Verlängerung stand die Entscheidung zugunsten der Mädchen aus Breinig fest. Nach guter Vorarbeit von Gabi Fellerhoff gelang Claudia Fink der alles entscheidende Treffer, der den Gewinn der Mittelrheinmeisterschaft bedeutete. Rund 100 Breiniger Schlachtenbummler erlebten den Sieg mit und beteiligten sich bei der Rückkehr nach Breinig an einem Wagenkorso durch die Breiniger Straßen.
Zur Saison 1984/85 wurde erstmalig eine Damenmannschaft für den Spielbetrieb gemeldet. Sie wurde zum größten Teil von Spielerinnen gestellt, die altersmäßig aus der Mädchenmannschaft herausgewachsen waren. Zusätzlich wurde die Mannschaft mit Spielerinnen aus der laufenden Juniorinnenmannschaft aufgefüllt. Das hieß am Wochenende für einige Doppeleinsatz! Sie spielten samstags für die Mädchen und sonntags mit Sondergenehmigung für die Damen. Das Team wurde im ersten Jahr auf Anhieb Dritter und zeigte im zweiten Jahr, dass noch mehr möglich ist. Bereits zwei Spieltage vor Saisonschluss stand die Damenmannschaft als Landesliga-Aufsteiger fest. Souverän wurde der Titel erkämpft, schossen doch die Frauen in 14 Spielen 116 Tore bei neun Gegentreffern und einem Punkteverhältnis von 25:3.
Nach drei Jahren in der Landesliga traten erstmalig große Mannschaftsschwierigkeiten auf. Die allgemein bei den Vereinen bekannten Probleme des Damenfußballs waren leider auch beim SV Breinig vorhanden. Es mangelte an Nachwuchs. Auch im Mädchenfußball blieben die geburtenschwachen Jahrgänge nicht ohne Auswirkung auf den Spielbetrieb. Trotz großem Eifer und stetigen Bemühungen nach Nachwuchs, konnte für die neue Saison keine Mannschaft mehr gemeldet werden. Damit war 1989 die Ära 11 Jahre Mädchen- und 6 Jahre Damenfußball beim SV Breinig zu Ende. Zum Anfang des neues Jahrtausends gab es dann noch einmal Interessentinnen im Jugendbereich. Vor dem Hintergrund, dass beim VfR Venwegen hier aber parallel in diesem Bereich sehr gute Arbeit verrichtet wurde und eine Koexistenz sicherlich problematisch geworden wäre, verwies man nach Absprache mit dem Nachbarverein gerne auf diese Möglichkeit. Wie sich im Nachhinein herausstellte, eine sehr gute Entscheidung, da der VfR den Aufbau dieser Abteilung sehr ernstgenommen und nachhaltig weitergeführt hat.
Sicherlich basierend auf der verbesserten Infrastruktur gab es zeitgleich mit der Fertigstellung der Kunstrasenalage wieder ein gesteigertes Interesse von außerhalb in diesem Bereich, dem der Verein dann ein Jahr später zur Saison 2016/17 gerecht wurde, indem erstmals nach 27 Jahren wieder eine Mädchenmannschaft gemeldet wurde.
Auf dieser Seite finden Sie die Chronik des Vereins bis 2010, erschienen in dem Buch
Ein starkes Jahrhundert - Spielverein 1910 Breinig
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Die Entstehungsgeschichte mancher in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gegründeten Fußballvereine mutet uns heute fast unglaublich an. Nur wenigen Vereinen steht ein Sportplatz zur Verfügung In den seltensten Fällen können die aus Holzstangen zusammengezimmerten Tore über einen längeren Zeitpunkt stehen bleiben. An eine einheitliche Größe von 7,32 mal 2,44 Meter ist nicht zu denken. Meistens werden diese vor Beginn des Spiels auf- und nach Spielende wieder abgebaut. Besonders in den ländlichen Gebieten dient häufig eine landwirtschaftlich genutzte Wiese als "Sportplatz". Sie wird lediglich für die Dauer des Spiels zweckentfremdet.
Angefangen hat alles 1910. Der in Breinig gegründete Fußballverein erhält den klangvollen Namen
F C V i c t o r i a 1 9 1 0 B r e i n i g
Es ist nicht bekannt, ob die Gründer mit dem Namen einen Bezug zum ebenfalls "Victoria" genannten Wanderpreis für den Sieger der Endspiele um die Deutsche Meisterschaft in den Jahren von 1903 bis 1944 herstellen wollen. Im Jahr 1910 gehören dem DFB bereits 1.053 Vereine in 641 Orten an mit 82.326 Mitgliedern und 4.642 Mannschaften. Das älteste erhaltene Foto (entstanden kurz nach der Vereinsgründung) zeigt die Fußballpioniere, die im Jahre 1910 den "FC Victoria Breinig" gründeten. Als Vorsitzender stellt sich Jakob Hennecken zur Verfügung. Gespielt wird in rot und gelb längsgestreiften Trikots und schwarzer Hose.
Auf einer im Bereich der späteren Straße Weißdornweg Richtung Stockemer Straße mit Zugang vom Eschenweg (Ortskundigen unter Lehmkull bekannt) gelegenen Wiese des Bauern Tilmann Kremer werden die Spiele ausgetragen. Gelegentlich holt sich die Mannschaft bei schweren Spielen oder bei Verhinderung von Spielern Verstärkung in Kornelimünster in der "Präparandie", der Ausbildungsstätte für die angehenden Magister. Doch für die künftigen Lehrer ist ebenso wie für die meisten Spieler die Teilnahme an einem Fußballspiel nicht unproblematisch. Es gehört sich einfach nicht, in kurzer Hose dem runden Leder nachzujagen und das auch noch sonntags nachmittags, wenn in der Kirche zur gleichen Zeit die Andacht und die Christenlehre stattfinden. Die Älteren unter den Lesern können sich sicherlich noch daran erinnern, dass das auch später noch schwierig war. Und eine bekannte Breiniger Oma sagt heute noch: „Fußball ess verröck. Do loofe se hänger dä Ball her unn wenn se’n hant, dann träne se em wärrem vott (Fußball ist verrückt. Da laufen sie hinter dem Ball her und wenn sie ihn haben, dann treten sie ihn wieder fort).“
Angesetzte Schiedsrichter gibt es nur selten. Für die Victoria übernimmt das in der Regel Heinrich Beißel. Ansonsten fungiert nicht selten jeweils für eine Halbzeit ein Spieler der beteiligten Mannschaften als Spielleiter. Manchmal kommt es während des Spiels oder im Anschluss daran zu Streitigkeiten oder sogar tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und/oder Zuschauern, weil man mit den Entscheidungen des Schiedsrichters nicht einverstanden ist.
Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 1. August 1914 wird der Spielbetrieb der Fußballvereine zunächst erheblich eingeschränkt und schon bald völlig lahm gelegt. Die ohnehin nicht große Zahl von Aktiven wird schnell so dezimiert, dass der Verein keine Mannschaft mehr stellen kann. Viele Sportkameraden werden zu den “kaiserlichen Waffen gerufen“. Nicht alle Soldaten kehren von ihrem Einsatz an der Front wieder in die Heimat zurück. Der Krieg setzt dem FC Victoria Breinig schon nach wenigen Jahren seines Bestehens ein zwischenzeitliches Aus. Das Kriegsende im November 1918 und das damit parallel laufende Ende des seit 1871 bestehenden Deutschen Kaiserreiches haben einen erheblichen Umbruch des gesellschaftlichen Lebens und daher auch für den Sport zur Folge. Auch Gründungsmitglieder wie Josef Lennartz werden durch Generalmobilmachung des Deutschen Kaiserreiches einberufen.
Bereits wenige Monate nach dem Ende des Ersten Weltkrieges treffen sich im Frühjahr 1919 fußballbegeisterte Männer in der damaligen Gaststätte Müller (später Recker) in der Bahnhofstraße (heute Raiffeisenstraße), um den Fußball in Breinig wieder aufleben zu lassen. Zu den Fußballern, die bereits bis zur Einstellung des Spielbetriebs des FC Victoria Breinig mit von der Partie gewesen sind, gesellen sich neue Anhänger des runden Leders hinzu. Viele von ihnen sind in englischer Kriegsgefangenschaft auf französischem Boden mit dem Fußball in Berührung gekommen. Sportliche Wettkämpfe von Lagermannschaften halten das Interesse am Fußball aufrecht oder wecken es, zumal die Teilnehmer an diesen Vergleichsspielen zusätzliche Verpflegungsrationen erhalten.
Im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes wird der "Kronprinzen-Pokal" in "Bundespokal" umbenannt. Auch der Name "Victoria" im Vereinsnamen des Breiniger Fußballvereins kann nicht weiter verwendet werden, weil nichts mehr an die frühere Zeit erinnern darf. So muss die Versammlung auch über einen neuen Vereinsnamen beraten. Mehrheitlich entscheiden sich die Anwesenden für den Namen
S p i e l v e r e i n 1 9 1 0 B r e i n i g
Als neue Vereinsfarben werden schwarze Hose und weißes Trikot ausgewählt, die Stutzen sind schwarz mit weißen Stulpen und durch die Gemeinde Kornelimünster wird dem Verein ein Gelände zwischen der Bahnlinie und den späteren Straßen Auf der Heide und Stockemer Straße für die Herrichtung eines Sportplatzes zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder bearbeiten die hügelige Fläche mit Schaufel und Hacke so, dass man sie leidlich nutzen kann. Dieser Platz im Bereich des heutigen Wohngebiets Am Zirkus gleicht bei nasser Witterung immer wieder einem Schlammbad. Der Vorstand ist deshalb gezwungen, sich nach einem anderen Gelände umzusehen, auf dem die Spiele unter günstigeren Bedingungen stattfinden können.
Die Goldenen Zwanziger (1920-1930)
Die sportlichen Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf Fußball. So wird sich z.B. auch als Gruppe zu einem Frühlings-Waldlauf angemeldet. Der Landwirt Josef Schnitzler auf Schützheide stellt 1925 die hinter seiner Gastwirtschaft "Zur Schönen Aussicht" gelegene Hauswiese für die Spiele am Wochenende zur Verfügung. Allerdings dient dieses Gelände gleichzeitig als Viehweide des dem Spielverein gut gesonnenen Bauern. Deshalb müssen vor Anpfiff einer jeden Veranstaltung von den Akteuren der Heimmannschaft die Kuhfladen mit Mistgabeln verteilt werden. So dienen Rutschpartien auf den Hinterlassenschaften der Kühe der Belustigung aller Beteiligten. Ganz zu schweigen von den Trikots und Hosen, mit denen man zu Hause auf dem Waschbrett seine liebe Mühe und Not hat.
Mit der Verlegung von der Breinigerheide zur Schützheide hat der SV ein neues Vereinslokal und Josef Schnitzler wird für das folgende Vierteljahrhundert Vereinswirt. Allerdings kommt es häufig zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Eigentümer der an den Wochenenden zum Sportplatz umfunktionierten Hauswiese und dem Verein. Erst nachdem Heinrich Schnitzler (1906 - 1965), Sohn des ersten Vereinswirts und von den Gegnern gefürchteter Verteidiger das Anwesen übernimmt, werden auftretende Probleme großzügiger geregelt.
Die Vorkriegszeit (1930-1940)
Die Geschichte des Spielverein Breinig ist seit dem Umzug zur Schützheide mit der Gaststätte und der Familie Schnitzler eng verbunden. Nach Heinrich und Luise Schnitzler werden später deren Sohn Franz-Josef und seine Frau Erika nun schon in der dritten Generation die Tradition als Vereinswirte fortsetzen. Darüber hinaus stehen die jeweiligen Vereinswirte als aktive Spieler in den Mannschaften des SV Breinig immer wieder ihren Mann; als vorerst letzter Vertreter Gerd, wohl eines der größten Talente des Vereins. Wie der späteren Chronik zu entnehmen ist, waren die “Schnitzlers“ sich nicht zu schade, diverse Funktionen im Vorstand zu übernehmen.
Aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sind nur wenige Fotos erhalten. Auch die Presse berichtet im Vergleich zu heute nur verhältnismäßig selten über das sportliche Geschehen. Dennoch wurden bei umfangreichen Nachforschungen in Zeitungsarchiven einzelne Spielberichte und auch Tabellen gefunden, die über das Abschneiden der Mannschaften des SV Breinig berichten. Die ältesten bisher aufgefundenen Presseartikel stammen aus dem Jahr 1931.
Zwischen den Meistern der Gruppen Stolberg (SV Breinig) und Eschweiler (Fortuna Weisweiler), kommt es zu zwei Entscheidungsspielen um die Meisterschaft des Gaues Eschweiler. Das exakte Ergebnis der ersten Begegnung ist nicht bekannt. Dass es unentschieden endet, geht aus dem folgenden Zeitungsbericht hervor:
Der Höhepunkt der Saison - der Kampf um die Gaumeisterschaft - musste vertagt werden, da die Beteiligten aus Breinig und Weisweiler sich innerhalb der höchst zulässigen Spielzeit nur ein Unentschieden abringen konnten. Das Spiel ist nunmehr auf den 10. Mai verlegt worden und wird in Stolberg auf dem Platze des dort beheimateten Stolberger Sportvereins auf dem Bernhardshammer stattfinden.
Im Jahr 1932 schließt Breinig die Saison als Gruppenzweiter ab. Aus den Tabellen sowie den Gruppeneinteilungen der folgenden Jahre ist ersichtlich, dass der Nationalsozialismus auch in das sportliche Geschehen eingreift. Im Jahr der “Machtergreifung“ 1933 kommt es bei der Aufteilung der Klassen zu mehreren Dementis bei den veröffentlichten Klassen- und Gruppeneinteilungen. Auch durch das Verbot der Deutschen Jugendkraft (DJK) ergeben sich einschneidende Veränderungen in der Zusammensetzung der Spielklassen.
Die Einberufungen der meisten jungen Männer zur Wehrmacht zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bringt für die Sportvereine erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Viele Vereine können schon nach kurzer Zeit den Spielbetrieb nicht weiter aufrecht erhalten. Davon betroffen ist der zweite im Ort ansässige Verein, die DJK Bergwacht Breinig, die laut Pressebericht im "Westdeutscher Beobachter" vor Beginn der Saison 1934/35 aufgelöst wird. Der SV kann noch eine Mannschaft stellen.
Die Kriegsjahre (1940-1950)
Auch der Spielverein ist von den Kriegsfolgen betroffen. Im Januar 1940 wird der Betrieb wegen Mannschaftsschwierigkeiten vorrübergehend eingestellt. Einzelne Spieler können noch bis zu ihrer Einberufung in den Nachbarvereinen VfR Venwegen und FC Eintracht Kornelimünster eingesetzt werden.
Die Zahl der Sportkameraden, die an der Front ihr Leben lassen oder als vermisst gelten, steigt ständig an. Nicht nur an den Fronten rund um das Deutsche Reich, sondern auch in der Heimat löscht dieser schreckliche Krieg Millionen von Menschenleben aus. Viele Familien werden evakuiert, als die Truppen der Alliierten immer näher von Frankreich, Belgien und den Niederlanden her auf Deutschland zurücken. Am 14. September 1944 wird Breinig von amerikanischen Truppen eingenommen. Fast acht Monate dauert es bis zum Kriegsende. Historische Fotos aus dieser Zeit zeugen Sherman-Panzern auf der Höhe von Breinigerberg und amerikanischen Lieutnants in der Straße Alt Breinig.
Viele Aktive werden noch Jahre als Kriegsgefangene in Lagern auf ihre Rückkehr in die Heimat warten müssen. Umso erstaunlicher ist die Aufbruchsstimmung zu bewerten, mit der die Überlebenden wieder von der Front und aus der Evakuierung in die Heimat zurückkehren und sich kurze Zeit nach dieser Katastrophe anschicken einen Neuanfang aus Trümmern, Not und Elend zu wagen. Von dem Aufbruchwillen und der Schaffenskraft der Überlebenden der Nachkriegszeit zeugt auch die Bereitschaft der Sportler, trotz großer wirtschaftlicher Not, schon bald auch die sportlichen Aktivitäten wieder aufleben zu lassen.
Durch die Siegermächte werden die Turn- und Sportvereine zuerst einmal aufgelöst. Sie gelten als vorbelastet durch ihre Zugehörigkeit zum nationalsozialistischen "Reichsbund für Leibesübungen". Trotz großer Probleme erfolgt die Neugründung vieler Vereine bereits in den ersten Monaten nach Kriegsende. Auch beim SV Breinig werden schon im Sommer 1945 die Weichen für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs gestellt. Durch die Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wächst die Zahl der zur Verfügung stehenden Spieler von Woche zu Woche. Um die Zusammenstellung einer neuen Mannschaft macht sich in besonderer Weise Peter Giesen von der Breinigerheide verdient. Im Herbst finden die ersten Wahlen für den neuen Vorstand statt. Rund 40 ehemalige und neue Spieler sowie inaktive Mitglieder treffen sich in der heute nicht mehr existierenden Gaststätte Recker in der damaligen Bahnhofstraße (heute Raiffeisenstraße). Als Vorsitzender geht Jean Korr, als Geschäftsführer Josef Linzenich und als Kassierer Johann von der Weiden hervor. Zu Kassenprüfern werden Hermann Sieven und Heinz Ganser I gewählt.
Breinig bleibt während des Krieges weitgehend von größeren Zerstörungen verschont. Doch die Amerikaner haben durch ihren gewaltigen Aufmarsch militärischer Fahrzeuge die Straßen und Wege unpassierbar gemacht. Besonders die Panzer und sonstigen Kettenfahrzeuge haben auf den umliegenden Feldern und Wiesen, auch auf der Schützheide, tiefe Spuren hinterlassen. Zusammen mit dem Nachbarverein VfR Venwegen wird Auf dem Lüres - zwischen den heutigen Straßen Rönneberg, Höniger Weg und Münsterstraße gelegen - eine Wiese als neues Spielfeld für beide Vereine hergerichtet.
Die am 30. Juni 1945 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft vom Lager Remagen aus in die Heimat entlassenen Heinrich Schnitzler und Heinz Ganser I nutzen zusammen mit einigen Helfern jede frei Minute, um mit Schaufel und Hacke die Breiniger Kampfbahn wieder bespielbar zu machen. Der Landwirt Franz Schorens stellt für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung des Platzes eine Wiese für das Training zur Verfügung. Die Spielerabende werden in dieser Zeit in der Gaststätte "Zum Rasch", an der Kreuzung am Ortsausgang in Richtung Kornelimünster gelegen, abgehalten. Als Lichtquellen dienen "Funseln", da die Stromversorgung noch nicht wieder intakt ist. Diese selbstgebastelten Petroleumlampen sorgen auch in den Haushalten für Licht. Das notwendige Gasolin findet man in Kanistern, die in Häusern und Unterständen von den Truppen der Besatzungsmächte auf ihrem Vormarsch zurückgelassen wurden.
Das erste Fußballspiel in der Nachkriegszeit findet in Walheim statt. Die Spieler und Zuschauer pilgern dorthin zu Fuß und können sich über einen 3:1-Erfolg freuen.
An einem Novembersonntag findet im Gebäude der Handwerkskammer in der Aachener Couvenstraße eine Verbandstagung des "Westdeutschen Sport- und Kulturverbands - Bezirk Aachen - " statt. In der Geschäftsordnung heißt es u.a.: „Ehemalige Mitglieder der NSDAP haben kein Stimmrecht und können auch als Funktionäre nicht gewählt werden. Politische Diskussionen werden nicht geduldet und werden von der Versammlungsleitung sofort unterbunden.“ Bei dieser Zusammenkunft werden die rund 60 Fußballvereine der Stadt und des Kreises Aachen, die im Frühjahr 1946 den Spielbetrieb wieder aufnehmen wollen, auf zwei Spielklassen aufgeteilt. Die erste Klasse umfasst fünf, die zweite Klasse vier Gruppen. Breinig wird letzterer zugeteilt. Die Platzierung nach Beendigung der Punktspiele soll ausschlaggebend sein für die Neueinteilung der Gruppen der anstehenden Saison. Man spielt zusammen mit SV Gressenich, FC Inde Hahn, Grün- Weiß Mausbach, SC Münsterbusch, VfR Venwegen, VfB Vicht, Hertha Walheim und VfL Zweifall.
Im September meldet der Verein auf der Rückseite einer Lohnliste dem Oberkreisdirektor - Kreisjugendamt - seinen Mitgliederbestand aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Altersgruppen:
10 - 14 Jahre: 18 männlich
14 - 18 Jahre: 16 männlich, 8 weiblich
18 Jahre + älter: 65 männlich, 12 weiblich
Bei den 20 weiblichen der insgesamt 119 Mitglieder handelt es sich um Mitglieder einer für kurze Zeit etablierten Damenhandballmannschaft. Das sollte allerdings nicht die einzige Epoche dieser Sportart in der Vereinshistorie bleiben, wie die Zukunft zeigen wird.
In der Weihnachtswoche sind so genannte "Opferspiele" angesetzt. SV Breinig trägt dieses Spiel beim FC Kornelimünster aus. In dieser Zeit ist das Vereinsmitglied Arnold Münch im Schiedsrichter-Verzeichnis aufgeführt. Jean Boshof (Metzger in der heutigen Straße Alt Breinig, früher Hauptstraße) wird auf der Mitgliederversammlung 1947 zum Ehrenmitglied ernannt. Leider verstirbt er bereits ein Jahr später.
Handschriftliche Aufzeichnung dokumentieren den Turnierverlauf des vom VfL Zweifall ausgerichteten Wettstreits aus Anlass des 10-jährigen Bestehens. Durch Siege gegen FC Roetgen (3:1) und im Endspiel gegen VfL Zweifall (2:1) wird SV Breinig Turniersieger. Der Siegerpokal ist aus der Kartusche eines Artilleriegeschosses gefertigt und ist der älteste Pokal in der Sammlung des Sportheims Schützheide. Lange gut gehütet, ist er heute leider nicht mehr auffindbar.
Eine Neuerung gibt es im Bereich der Kassengeschäfte. Erstmals erwähnt wird in diesem Zusammenhang Egidius Braun, der die buchungstechnischen Arbeiten übernimmt.
Bauunternehmer und Mitglied Peter Ganser stellt zum Ende des Jahrzehnts Splitt und Asche für die Ausbesserung des Sportplatzes zur Verfügung und Wilhelm Schell erklärt seine Bereitschaft zur Übernahme des Trainings der Senioren für die kommende Saison. Willi Strauch übernimmt die Geschäftsführung der Jugendabteilung, die für die Saison 1948/49 in allen drei Altersstufen (A-, B- und C-Jugend) je eine Mannschaft meldet.
Anfang August wird die 5. Runde im Pokal auf Kreisebene erreicht und man verpasst im Spiel gegen Borussia Brand die Runde der besten vier Mannschaften. Einige Klassen höher wird der 1. FC Nürnberg im Kölner Stadion erster Deutscher Meister nach dem Krieg durch einen 2:1-Erfolg gegen 1. FC Kaiserslautern, den Meister der französischen Besatzungszone.
Nach der Währungsreform erhält ein Schiedsrichter zwei D-Mark Aufwandsentschädigung und die Anreise zu Auswärtsspielen macht man noch mit der guten alten “Tram“.
Am 1. Juli 1949 wird in Stuttgart die Wiederbegründung des DFB beschlossen und Dr. Peco Bauwens wird Vorsitzender.
Inzwischen ist der Spielverein auf über 140 Mitglieder angewachsen, wovon ein Drittel Jugendliche sind und die A-Jugend startet mit einer Meisterschaft ins neue Jahrzehnt.
Zum 40-jährigen Bestehen wird ein Stiftungsfest veranstaltet, auf dem Willi Wagner, Spieler der Gründermannschaft, eine Urkunde für die genauso lange Zugehörigkeit erhält.
Willy Beißel, ehemaliger Aktiver, ist in der Session 1951 Prinz der Breiniger Karnevalsgesellschaft. Das vertieft noch die Beziehung zwischen beiden Organisationen. Auf der Mitgliederversammlung im Februar 1952, bei der Jakob Braun als Vorsitzender wiedergewählt wird, werden Josef Emonts und Jakob Schmitz für 25-jährige Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt und Hermann Sieven und Hermann Leisten für langjährige Verdienste ausgezeichnet. Bei der dritten(!) Mitgliederversammlung innerhalb von fünf Monaten legt der Vorsitzende Jakob Braun im Juni sein Amt nieder. Er fühlt sich von Vorstandsmitgliedern bei der Frage hintergangen, in welchem Saal die Kirmesveranstaltungen durch die Breiniger Ortsvereine zukünftig durchgeführt werden. Zum Vorsitzenden wird Hermann Sieven gewählt.
In der Folgesaison werden je zwei Senioren- und Jugendmannschaften (A- und C-Jugend) zum Spielbetrieb gemeldet und der Sportplatz erhält eine neue Umzäunung mit Pfählen und Latten aus Holz. Die Instandhaltung und Fertigstellung der Sportanlage bedingt selbstverständlich auch öffentliche Unterstützung. Dies ist auch schon zu dieser Zeit kein Selbstläufer.
Bei einer weiteren Zusammenkunft wird eine von Ludwig Welter erarbeitete Vereinssatzung diskutiert und angenommen. Die mehrfach einberufenen Mitgliederversammlungen deuten darauf hin, dass es in diesem Jahr immer wieder zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Vorstands gekommen sein muss.
Der SV Breinig erhält nach Abschluss der Saison 1952/53 das Fairness-Diplom des FV Mittelrhein. Als einziger Verein im gesamten Verbandsgebiet bleibt der Verein ohne Platzverweis mit allen zum Spielbetrieb gemeldeten Senioren- und Jugendteams.
In dieser Zeit ist es noch üblich, dass der Spielverein sich auch am örtlichen Kirmeszug beteiligt.
1953 ermitteln die drei Tabellenzweiten der 2. Kreisklasse, wozu auch der SV gehört, laut Beschluss des Kreis-Fußball-Ausschusses in einer einfachen Runde einen vierten Aufsteiger zur 1. Kreisklasse. Die Resultate dort lauten:
SV Breinig - Falke Bergrath 6:4
Falke Bergrath - Conc. Merkstein 2:3
Conc. Merkstein - SV Breinig 2:2
Mit diesem Ergebnis scheint der Aufstieg in die 1. Kreisklasse perfekt zu sein. Doch Merkstein legt Protest ein und erreicht ein Entscheidungsspiel. Die Verbandsspruchkammer hebt die Regelung auf mit der satzungsgemäßen Begründung, dass das Torverhältnis im Amateurbereich nicht ausschlaggebend ist. Das Entscheidungsspiel Anfang Juli auf dem neutralen Platz des VfR Würselen wird mit 3:0 gewonnen. Das Ergebnis bedeutet den erstmaligen Aufstieg in die 1. Kreisklasse nach dem Zweiten Weltkrieg und im ganzen Ort wird dies mit einem Umzug der Ortsvereine mit Totenehrung entsprechend gewürdigt.
Im Zeitraum zwischen dem Entscheidungsspiel und der Aufstiegsfeier im Saal der Gaststätte Röhl (Essiger Straße) legt Geschäftsführer Ludwig Welter sein Amt nieder und bei der darauf folgenden Mitgliederversammlung erhalten Helmut Röhl und Hermann Leisten die gleiche Stimmenzahl (18). Durch Losentscheid (!) übernimmt Letztgenannter das Amt des Geschäftsführers. Doch auch diese Regelung ist nur von kurzer Dauer. Bei einer weiteren Zusammenkunft übernimmt Ludwig Welter erneut diese Funktion ohne wieder gewählt worden zu sein. Wie zuvor bereits erwähnt, scheint es zu diesem Zeitpunkt um die Einigkeit der verantwortlichen Vorstandsmitglieder nicht besonders gut bestellt gewesen zu sein. Dieser Umstand ist umso erstaunlicher, weil die sportlichen Erfolge den Vorstand eigentlich zu einer wirklichen Gemeinschaft hätten zusammen wachsen lassen können. Aber die Zwistigkeiten innerhalb der an der Spitze des Vereins stehenden Personen lassen dies offenbar nicht zu.
Die Querelen an der Vereinsspitze wirken sich nun auch auf die Aktiven aus und da sich die sportlichen Erfolge in der neuen Klasse nicht fortsetzen, steht der Verein vor einer harten Bewährungsprobe. Bei einer Versammlung im Frühjahr 1954 legt Vorsitzender Hermann Sieven sein Amt nieder. Er führt berufliche Überlastung und fehlenden Zusammenhalt der Mitglieder als Begründung für die Beendigung seiner Vorstandsarbeit an. Geschäftsführer Ludwig Welter entspricht dem Wunsch der anwesenden Mitglieder bis zur Neuwahl des Vorstands zusätzlich die Aufgaben des Vorsitzenden zu übernehmen.
Deutschland wird zum ersten Mal Weltmeister und beim SV läuft es nicht so gut. Nach der Saison belegt die 1. Mannschaft bei 14 Mannschaften den letzten Platz und steigt damit wieder ab. Die Zugehörigkeit zur 1. Kreisklasse dauert also nur ein Jahr. Zahlreiche Spieler ziehen sich wegen fehlender Erfolge - nur fünf Siege in 26 Spielen – als Aktive zurück. Die Probleme im Vorstand kommen hinzu und die Hoffnungen ruhen jetzt auf der eigenen Jugend, von der man in den kommenden Jahren einen neuen Aufschwung erwartet. Auch die Offiziellen sind sich dieser Tatsache bewusst und wenden sich bereits zwei Jahre zuvor an alle Vereine mit einem seinerzeit sehr sensiblen Anschreiben. Hätten sie ein halbes Jahrhundert später gelebt, sähen sie die dort beschriebene Brisanz wohl mit ganz anderen Augen.
Die Jugend hat man beim SV aber stets (auch neben dem Sportplatz) ernst genommen. So fahren Anfang Juni die A- und B-Jugendlichen mit Jugendleiter Leo Schell für zwei Tage zu Freundschaftsspielen nach Waldbröl. Dort wohnt ein Bruder des Jugendleiters. Die Übernachtung erfolgt bei den Spielern der Heimmannschaft.
Im Jahr 1955 erhalten alle Mitglieder erstmals eine Mitgliedskarte. Auf der Rückseite quittieren die Hauskassierer die vierteljährlich zu zahlenden Beiträge.
Aufgrund der massiven Kritik einzelner Mitglieder an der Arbeit des Vorstandes gibt Jakob Braun bei der Mitgliederversammlung im Sommer das Amt des Vorsitzenden wieder an Hermann Sieven ab. Dessen berufliche Belastung ist offensichtlich doch nicht so groß.
Ende August wird im Saal Houbé ein Sportlerball mit gutem Besuch und einem erfreulichen finanziellen Erfolg veranstaltet. Dabei erhält Jakob Braun durch Jakob Simons, den Vorsitzenden des Fußballkreises Aachen, die "Goldene Ehrennadel des Westdeutschen Fußballverbandes".
In der zweiten Septemberwoche reist Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau und vereinbart mit der sowjetischen Führung im Kreml die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland. Die sowjetische Regierung sichert die Heimkehr der letzten deutschen Kriegsgefangenen -es waren genau 9.626 - zu. Zu diesen "Spätheimkehrern" gehört auch Heinz Braun, der bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beim SV Breinig Fußball spielte. Zu seiner Begrüßung ist ganz Breinig gekommen.
Leo Schell übernimmt nach seiner Wahl bei der Mitgliederversammlung im November das Amt des Jugendleiters von Peter Welter und die Gemeinde Kornelimünster erklärt ihre Unterstützung zum vollständigen Neubau des Sportplatzes Schützheide. Außerdem erfolgt ein Antrag auf Neueintragung in das Vereinsregister.
Gerd Lützeler kann 1956 wegen der Vorbereitungen auf das Abitur im kommenden Jahr sein Amt als Geschäftsführer nicht mehr wahrnehmen und Karl-Heinz Eisenmenger übernimmt dessen Aufgabenbereich. In der Folge wird Letzterer prägend das Leben seines Heimatvereins mitgestalten. Auf kommunalpolitischer Ebene (und darüber hinaus) ist er vereinsübergreifend stets der richtige Ansprechpartner für Sport-und Baubelange.
In 1956 werden bei den zuständigen Stellen die Bau- und Finanzierungspläne für den Neubau des Sportplatzes eingereicht. Ab Juni laufen dann die häufig durch Regen unterbrochenen Arbeiten. An Eigenleistungen werden durch Mitglieder hauptsächlich Erdarbeiten erbracht. Der Platzbau erfolgt durch die Firma Mallmann aus Vicht. Mitten in die Bauphase platzt die Rücktrittserklärung und gleichzeitige Kündigung der Mitgliedschaft des Vorsitzenden Hermann Sieven. Die fehlende Angabe der Begründung klingt nach einem verbitterten Abschied. Bis zur Neuwahl des Vorstandes teilen sich Ludwig Welter und Egidius Braun dessen Aufgabenbereich.
Mit Schreiben des Amtsgerichts Aachen vom 28. August 1956 wird der SV Breinig unter der Nummer 614 in das Vereinsregister aufgenommen. Wegen der Bauarbeiten am Sportplatz Schützheide werden alle Spiele der Senioren- und Jugendmannschaften vorübergehend auf den gegnerischen Plätzen ausgetragen. Die ungünstige Witterung verzögert den Fortgang der Bauausführungen am Sportplatz erheblich. Ein gegenüber dem Vereinslokal wohnender Onkel des Vereinswirts stellt später die parallel zur Straße Schützheide Richtung Büsbach liegende Hauswiese für die Spiele der Rückrunde zur Verfügung. Wegen des nassen Winters bleibt auf dem notdürftig hergerichteten "Sportplatz" mancher noch so gut gemeinte Pass im Morast stecken. Die Zuschauer beobachten die Spiele von der Straße her. Die Gegner kommen mit den schlechten Platzverhältnissen überhaupt nicht zurecht und müssen größtenteils hohe Niederlagen mit auf die Heimreise nehmen. Die Erstvertretung erzielt zwar über einhundert Tore in 26 Spielen, dennoch gelingt der Aufstieg in die 1. Kreisklasse nicht. Das entscheidende Spiel gegen Meister FC Roetgen geht mit 2:4 verloren.
Mitte März 1957 wird Egidius Braun erstmals zum Vorsitzenden gewählt und im Folgemonat werden die ersten zehntausend Wehrpflichtigen der Bundesrepublik Deutschland zur Ableistung des Grundwehrdienstes einberufen. Mit Walter Sendscheidt zu den Pionieren nach Holzminden an der Weser und Gerd Lützeler zur Panzertruppe nach Koblenz sind zwei aktive Senioren betroffen.
Nach 18-monatiger Bauzeit ist es endlich soweit: Der SV Breinig verfügt jetzt über eine scheinbar herrliche Rasensportanlage. Beim Festabend in Saal Houbé an der heutigen Ecke Neustraße/Alt Breinig kann Vorsitzender Egidius Braun zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Die Ortsvereine und Vertreter benachbarter Fußballvereine gratulieren. Leider wird das Feiern bis in die frühen Morgenstunden (nicht zum ersten Mal) amtlich untersagt. Die Festansprache hält Bürgermeister Johann Meyer. Das "Domgrafen-Ensemble" gestaltet den Festabend.
Der Rasenplatz wird am Tag darauf durch Ehrendechant Franz Jansen und Bürgermeister Johann Meyer eingeweiht. Vor einer großen Zuschauerkulisse - über 2.000 Besucher sind gekommen - behält Landesligist Adler Büsbach, eines der besten Teams des Grenzlandes, mit 9:2 Toren gegen den Spielverein Breinig die Oberhand. Damals sind die Kräfteverhältnisse noch anders und so muss eine nicht unerhebliche dreistellige Antrittsprämie gezahlt werden.
Der neue Platz verfehlt seine Wirkung nicht. Die Zahl der aktiven Spieler macht die Meldung einer dritten Seniorenmannschaft erforderlich, die direkt den zweiten Platz belegt und knapp den Aufstieg verpasst. Hinter Meister DJK Frisch-Froh Stolberg belegt die Erstvertretung durch einen 7:1- Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen SV Eilendorf II im Sommer 1958 den zum Aufstieg in die 1. Kreisklasse berechtigenden 2. Tabellenplatz und erzielt in den 26 Spielen wie im Vorjahr über 100 Tore.
Am Buß- und Bettag verunglückt der aktive Spieler Heinz Münch tödlich mit seinem PKW auf der Vaalser Straße in Aachen.
Anfang 1959 wird Gerd Lützeler zum Vorsitzenden gewählt. Auf seinen Antrag hin wird bei der für den Juni einberufenen Mitgliederversammlung der Beitritt zum Deutschen Leichtathletik-Verband beschlossen. In dieser Zeit machen Josef Conrads bei den Männern, Siegmund Conrads bei den Junioren und Schülerfußballer im Allgemeinen bei zahlreichen Leichthatletik-Veranstaltungen in der Region durch ausgezeichnete Platzierungen von sich reden. Auch auf dem Sportplatz Schützheide finden mehrmals im Jahr Schülersportfeste mit großer Beteiligung statt.
Wider Erwarten wird die neue Sportplatzanlage zum Sorgenkind. Infolge der lehmhaltigen Bodenverhältnisse kann das Regenwasser nicht versickern, wodurch der Spielbetrieb stark beeinträchtigt wird. Man will dieses Übel, das beim Platzbau von den Planern nicht erkannt wurde, durch eine zusätzliche Drainageanlage beseitigen. Schließlich gleicht der erst vor zwei Jahren neu gebaute Platz bei starken Regenfällen schon wieder einem Schlammbad. Anhand von Skizzen legen Hubert Ostländer und Ludwig Welter die durch zu führenden Arbeiten dar. Diese werden während der Sommermonate von der in Stolberg ansässigen Firma Harnack sowie durch Eigenleistungen von Mitgliedern durchgeführt.
In der Zeit vom 4. bis 12. Juni 1960 feiert man das 50jährige Bestehen. Den Auftakt bildet am Pfingstsamstag das Spiel ehemaliger Aktiver gegen Schwarz-Rot Aachen mit den Spielern Heinz Ganser I, Hermann Leisten, Bruno Utecht, Karl Braun, Josef Wirth, Heinz Ganser II, Josef Emonts, Matthias Breuer, Leo Schell, Josef Offermann und Johann Wild.
Im festlich geschmückten Saal Bausch an der Ecke Neustraße/Alt Breinig kann Vorsitzender Egidius Braun beim Festabend zahlreiche Gäste begrüßen. Dies sind u.a. Johann Meyer als Bürgermeister und Schirmherr der Jubiläumsfeierlichkeiten, Kaplan Düppengießer, Rektor Franz Lambertz als Vertreter der Volksschule Breinig, der Vorsitzende Jakob Simons, der Geschäftsführer Rudi Hötzel und Jugendobmann Josef Stommel vom Fußballkreis Aachen sowie der fünf Jahre zuvor zum Ehrenvorsitzenden gewählte Jakob Braun. Neben den Vertretern aller Breiniger Ortsvereine gilt der besondere Gruß den fünf anwesenden Vereinsgründern Ignaz Hennecken, Heinrich Beißel, Jakob Münch, Leo Wagemann und Leo Strauch. Jakob Simons überbringt Glückwünsche des DFB und des FV Mittelrhein. Er überreicht die DFB-Plakette, die alle Fußballvereine zu ihrem 50-jährigen Bestehen erhalten sowie eine komplette Kluft in den Vereinsfarben.
Am Pfingstsonntag treffen sich derzeitige und ehemalige aktive und inaktive Mitglieder zu einem Herren-Frühschoppen im Vereinslokal. Am Folgetag werden die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Barbara, einem Totengedenken am Ehrenmal, einem Festzug unter Beteiligung sämtlicher Ortsvereine, einem Spiel der ersten Mannschaft gegen den Landesligisten Borussia Brand, das mit 2:2 endet, und einem Sportlerball im Saal Bausch fortgesetzt. In der anschließenden Woche werden neben Fußballturnieren auch Leichtathletikwettkämpfe auf Schützheide durchgeführt. Den Abschluss der Sportwoche bildet ein Spiel des Bezirksliga-Aufsteigers Schwarz-Rot Aachen gegen den SV. Einen gemütlichen Ausklang findet die Sportwoche anschließend im Vereinslokal.
Anlässlich des Goldjubiläums erscheint erstmals eine Festschrift. Geleitworte schreiben: DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens, FV-Mittelrhein-Vorsitzender Alfons Kierdorff, Landrat Leonhard Lennartz, Bürgermeister der Gemeinde Kornelimünster Johann Meyer. Verantwortlich für die Jubiläums-Festschrift ist Heinz Ganser I, der bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im SV Breinig als Spieler aktiv war. Seit dieser Zeit ist die Geschichte des Vereins durch umfangreicheres Archivmaterial in Form von Protokollen, Schriftverkehr, Presseberichten und einer größeren Anzahl von Fotos festgehalten. Auch die Mitgliederbewegung liegt seitdem lückenlos vor. Sie gibt einen aufschlussreichen Einblick in die Entwicklung des Vereins.
Gleichwohl ist zu erkennen, dass es in den 50er und 60er Jahren immer noch wichtigere Dinge als Vereinsarbeit gab. Zu dieser Zeit hatten viele noch existentielle Sorgen und mussten sich verstärkt um Familie und Beruf kümmern. Erst ab den 70er Jahren ist hier eine Änderung eingetreten, was nicht zuletzt auch an den agierenden Personen lag. Es wird nun versucht, das immer mehr vorhandene Material im Wesentlichen und mit den wichtigsten Ereignissen vorzustellen. Da sich unter den Lesern noch genügend Zeitzeugen befinden, wird auch auf die eine oder andere Begebenheit detaillierter eingegangen.
Mit Jakob Münch und Heinrich Beißel sterben im Jahr 1961 zwei Vereinsgründer.
Nach der Saison 1960/61 steigt die 2. Mannschaft als Erster aus der 3. Kreisklasse auf und beim Jubiläumsturnier des FC Columbia Stolberg (50 Jahre) siegt die Erste im Endspiel gegen Frisch-Froh Stolberg mit 2:1.
1962 werden die monatlichen Mitgliedsbeiträge bei den Erwachsenen von 75 Pf. auf 1,- DM erhöht. Für die Schüler und Jugendlichen bleibt es bei 50 Pf. im Monat.
Die Reserve steigt als Letzter wieder aus der 2. Kreisklasse ab und die A-Jugend wird Meister und spielt um die Kreismeisterschaft.
1963 nehmen die Alten Herren im März den regelmäßigen Spielbetrieb auf.
Im Mai 1963 werden mit Karl Braun und Heinz Ganser II zwei wohlverdiente aktive Mitspieler verabschiedet.
1964 ist ein recht unaufgeregtes Jahr. Zum Ende der Saison belegt die Erstvertretung in der 1. Kreisklasse den 6. Platz und die Zweite erreicht zwei Klassen tiefer Platz 5.
Im Januar 1965 stirbt Vereinswirt Heinrich Schnitzler. In seiner aktiven Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gehörte er zu den Stützen der Seniorenmannschaft.
Der Rasenplatz ist in den Wintermonaten kaum bespielbar. Die bisher durchgeführten Arbeiten zur Verbesserung der Platzverhältnisse sind praktisch vergeblich gewesen. Nach langwierigen Bemühungen um Zuschüsse zur Finanzierung durch die Gemeinde Kornelimünster und den Kreis Aachen werden in Eigenleistung weitere Drainagegräben angelegt.
Im Oktober findet im Rahmen der Breiniger Herbstkirmes das 55. Stiftungsfest des SV Breinig statt. Neben der Gaststätte Köhler (Auf der Heide) findet samstags im beheizten Zelt ein Festabend mit Jubilarehrung und sonntags ein Frühschoppen und Tanzabend statt.
Im Jahre 1966 kostet ein Kluftsatz 82,- DM und die Rückennummern pro Stück 1,45 DM. In dieser Zeit beträgt der Mitgliedsbeitrag für einen Erwachsenen 1,50 DM und man nennt eine Mitgliederversammlung noch Generalversammlung. Auf einer dieser Zusammenkünfte führt Karl Braun aus, dass der linke Torpfosten des oberen Tores morsch und eine Netzbefestigung nicht mehr möglich ist. Hubert Sorge regt die Wartung der Lichtanlage, die aus montierten Autoscheinwerfern besteht, an.
Die 1. Mannschaft steigt aus der 1. Kreisklasse ab und im November erscheint die erste Ausgabe “Die Jugend im Spielverein Breinig“. Ihr folgt ein Jahr später auch die Erstausgabe der vom Vorstand herausgegebenen Vereinsnachrichten “Wir vom Spielverein“ in einer Auflagenhöhe von 500 Exemplaren. Diese Informationen werden zweimonatlich erscheinen.
Im Dezember verstirbt kurz vor seinem 71. Geburtstag der Ehrenvorsitzende Jakob Braun.
Im Jahre 1967 erreichen die C- und A-Junioren zum Saisonende die Meisterschaft in ihrer Gruppe. Die Grundlage dazu wird, zumindest bei letzteren, im winterlichen Hallentraining gelegt.
Dass der Verein um gute Beziehungen bemüht ist, beweist die Teilnahme am Festzug des Turnerbundes zum 75-jährigen Jubiläum.
Im April 1969 wird nachts ein Torpfosten abgesägt. Mit der Reparatur befassen sich Franz-Josef Schnitzler, Peter Welter sowie Hubert Ostlender und die Jugendlichen Siegfried Matheis, Ralf Schröder und Friedel Neukirchen sind gewiss eine große Hilfe.
Die Ratsvertreter der Gemeinde Kornelimünster genehmigen im Frühjahr einstimmig die Kosten für die Planung und Finanzierung des Neubaus der Sportanlage Schützheide. Neben einem 70m x 105m großen Tennenplatz (=Aschenplatz) sind auch eine Laufbahn sowie eine Hoch-, Weitsprung- und Kugelstoßanlage geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 173.000,- DM. An Zuschüssen sind aus Landesmitteln 100.000,- DM, vom Landkreis Aachen 17.400,- DM und von der Gemeinde Kornelimünster 43.400,- DM. Der Verein will 12.200,- DM aufbringen.
Im Sommer findet vor dem Start in die neue Punktspielsaison nach vielen Jahren Unterbrechung wieder der Münsterland-Pokal statt. Bürgermeister Johann Meyer überreicht den vom SV Breinig im Endspiel gegen FC Breinigerberg durch einen 2:0 Erfolg gewonnenen Pokal.
Auch an die älteren Mitbürger wird gedacht. In der Adventszeit lädt der SV Breinig alle über 70 Jahre alten Bürger von Breinig und Breinigerberg zu einem gemütlichen Nachmittag in die Gaststätte "Zur Treppe" ein. Dies zeigt, dass schon seinerzeit nicht nur an die Aktiven gedacht wurde.
Die WM im eigenen Lande (1970-1980)
Im Mai 1970 feiert der SV im Saal der “Treppe“ sein 60-jähriges Bestehen. „Das 60. Vereinsjahr des Spielvereins 1910 Breinig wird einen hervorragenden Platz in der Geschichte der Schwarzweißen finden. Wohl selten gelang es einem Fußballverein drei Meister (Erste, Zweite, AJugend) und zwei Vizemeister (B- und C-Jugend) in einem Jahr zu stellen. Dass es in diesem Jahr gelang, ist ein besonderes Geschenk für den Verein!“ bringt Rudi Hötzel, der Geschäftsführer des Fußballkreises Aachen, als Vertreter des FV Mittelrhein beim Festabend zum Ausdruck. Als Ehrengäste nehmen die beiden einzigen noch lebenden Spieler der Gründermannschaft Leo Strauch und Leo Wagemann an diesem Festabend teil sowie Pfarrer Peter Timberg, Bürgermeister Egon von Reth, Gemeindedirektor Josef Hamacher, Vertreter des Fußballkreises Aachen und des FV Mittelrhein, Mitglieder des Kreistags, Vertreter von Rat und Verwaltung der Gemeinde Kornelimünster. Auch Vertreter der benachbarten Fußballvereine sowie der Ortsvereine DRK, Freiwillige Feuerwehr, Trommler- und Pfeiferkorps, Schützenbruderschaft und der Turnerbund gratulieren. Durch den Fußballverband und den Vorstand des SV Breinig werden langjährige Mitglieder für besondere Verdienste ausgezeichnet und Spieler der Meistermannschaften geehrt. Heimatdichter Alfons Emonts leitet durch einen humorvollen Vortrag in Breiniger Dialekt zum anschließenden gemütlichen Teil über.
“Wir vom Spielverein“ (Ausgabe Nr. 9) berichtet im Mai in einem Sonderheft ausführlich über die Geschichte des SV. Es sind alle Senioren und Jugendmannschaften sowie der Vorstand mit Fotos in der nun im zweiten Jahr herausgegebenen Vereinsmitteilungen vertreten.
Der Bauausschuss der Gemeinde Kornelimünster empfiehlt dem Gemeinderat den Ausbau des Sportplatzes in der vorgesehenen Form. Die Baukosten belaufen sich auf rund 250.000,- DM.
Im Frühjahr kommt es erstmals zu einer Begegnung einer Jugendmannschaft gegen ein Team von Glasgow Rangers. Wegen der schlechten Platzverhältnisse findet das Spiel in Breinigerberg statt und endet mit einem 5:0 Erfolg der schottischen Gäste. Das ist der Anfang einer neuen Freundschaft mit vielen gegenseitigen Besuchen.
Im Sommer 1970 gewinnt der SV Breinig bei der Zweifaller Sportwoche den “Nordeifel-Pokal“ und es wird mit dem Ausbau der Sportanlage begonnen. Das Spielfeld erhält, wie beantragt, eine dreischichtige rote Aschendecke der verschiedenen Körnungen. Außerdem entstehen eine 100-m-Laufbahn, zwei Sprunggruben und eine Anlage für Kugelstoßen. Der gesamte Bereich des Grundstücks wird mit Maschendraht aus Kunststoff eingezäunt. Die Fertigstellung ist für den Spätherbst vorgesehen. Gleichzeitig wird ein größerer Parkplatz angelegt. Auf diese Weise soll das bei Heimspielen seit Jahren bestehende Parkproblem etwas entschärft werden. Gegenüber der ursprünglichen Planung entstehen Mehrkosten in Höhe von rund 80.000,- DM. Die Finanzierung des Projektes sieht wie folgt aus:
Gemeinde Kornelimünster: DM 122.000,-
Landkreis Aachen: DM 25.000,-
Landesmittel: DM 90.000,-
Eigenleistung Verein: DM 13.000,-
Mitte Juni sind die in diesem Jahr erfolgreichen A- und B-Jugendlichen erstmals in der Geschichte eingeladen, den Leiter der Jugendabteilung selbst zu wählen. Damit setzt der Verein eine Idee des Landes-Sportbundes in die Tat um. Eine achtseitige Broschüre im DIN A5-Format gibt Auskunft über die Jugend des SV Breinig. Es wird Schülern und Jugendlichen in Breinig zugestellt und soll dem Verein neue Mitglieder zuführen.
Beim Münsterland-Pokal gibt es zunächst gegen FC Breinigerberg einen 2:0-Erfolg. Im Endspiel ist VfR Venwegen der Gegner. Nach Verlängerung setzt man sich mit 4:3 durch und behält für ein weiteres Jahr den Pokal.
Bei der Besichtigung des Breiniger Sportplatzes durch den Schul-, Jugend und Sportausschuss der Gemeinde Kornelimünster im Sommer wird auf die Notwendigkeit der Installation einer Beleuchtungsanlage hingewiesen. Die Genehmigung wird erteilt, schon während der Bauarbeiten am Sportplatz Leerrohre für die Verlegung des Beleuchtungskabels einzubauen. Der Ausschuss empfiehlt die Erstellung der Trainingsbeleuchtung. Der Spielverein verpflichtet sich, den im Angebot mit 4.000,- DM veranschlagten Kabelgraben in Eigenleistung zu erstellen. Die Gesamtkosten der Anlage sind mit 31.500,- DM veranschlagt.
Da der Sportplatz durch die Bauarbeiten zu Beginn der Spielzeit 1970/71 nicht zur Verfügung steht, werden alle Hinrundenspiele auf den Plätzen der Gegner ausgetragen. Die ersten Partien der Rückrunde bestreiten die Seniorenteams in Roetgen und die A-Jugend in Vicht. Die “Heimspiele“ der B-Junioren finden in Breinigerberg statt. Die Spiele der übrigen neun Jugendmannschaften finden ganzjährig auf den gegnerischen Plätzen statt; eine hohe Belastung für die jungen Fußballer und besonders für die Betreuer und Helfer.
Ludwig Welter wird wegen seiner langjährigen Verdienste für seinen Heimatverein mit dem Wappenteller der Gemeinde Kornelimünster ausgezeichnet.
1971 erhält die modernisierte Sportstätte durch Mehrheitsbeschluss des Vorstands die Bezeichnung: "Jakob-Braun-Stadion". Durch die Namensgebung sollen die jahrzehntelangen Verdienste von Jakob Braun als Vorsitzender und Förderer des SV Breinig gewürdigt werden. Die ohne Genehmigungsantrag bei der Gemeinde Kornelimünster erfolgte Beschriftung über dem Eingangstor führt dort zwar zu Irritationen, der Vorstand bleibt jedoch bei seiner Entscheidung. Auch heute ist der Torbogen noch zu sehen.
Beim Kreistag der Fußballer kommt es zu einer “harmonischen Wachablösung“ des Kreisvorsitzenden Jakob Siemons. Egidius Braun (46) wird einstimmig an die Spitze des Fußballkreises Aachen berufen. Neue Impulse für die Vereinsarbeit zu setzen ist einer der Punkte, die er den über 200 Delegierten als Programm vorstellt. Mit Rat und Tat allen zur Seite zu stehen ist quasi sein “Regierungsprogramm“. In seiner Antrittsrede erklärt er seine Bereitschaft zu einer Kooperation mit allen Vereinen als Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit.
Fünf Wochen später wird der neugestaltete Sportplatz Schützheide offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der Verein honoriert den persönlichen Einsatz des Ratsmitglieds Arnold Heygris und des Verwaltungschefs Josef Hamacher mit der Verleihung der silbernen Vereinsnadel, Vereinsmitglied Ludwig Welter wird „für den Idealismus, mit dem er sich dem Sportplatzbau gewidmet hat“, mit einem Präsent bedacht. Der neue Sportplatz, so der Vorsitzende, diene einem Verein, der jahrzehntelang unter widrigen Umständen habe Fußball spielen müssen. Mit elf Jugendmannschaften sei der SV Breinig der stärkste Verein im Kreisgebiet und stehe im Bezirk Mittelrhein an dritter Stelle. Das sei für einen ländlichen Verein einmalig. Nun habe dieser ein echtes Zuhause gefunden. In Kürze werde dazu noch eine Flutlichtanlage installiert, die auch ein abendliches Training ermögliche. Der Sport fülle nicht nur die Freizeit vieler Jugendlicher aus, sondern wecke auch Freude am Spiel und sei als erzieherischer Faktor ungeheuer wichtig. Der junge Mensch lerne sich gemeinschaftsdienlich zu verhalten, so Pfarrer Peter Timberg, der das Problem der wachsenden Freizeit anspricht. Der Bau einer Sportanlage sei darum nicht nur ein wertvolles Geschenk der Gemeinde, sondern auch eine zwingende Notwendigkeit. Die Eltern sollten dankbar sein, dass es in Breinig einen Verein gebe, der sich so intensiv und vorbildlich um 140 Jugendliche kümmere. Stellvertretender Kreisvorsitzender Ludwig Vogel, der die Glückwünsche des Aachener Fußballkreises überbringt, spricht von der stillen Arbeit vieler Sportvereine zum Wohle der Jugend, die auch durch die Skandale von Profi-Fußballern nicht diskriminiert werden können. Auch Gemeindedirektor Josef Hamacher findet anerkennende Worte für die wohlwollende Haltung der Gemeindevertreter gegenüber den Sportvereinen: „Wir werden nicht umhinkommen, noch mehr Geld in Sportstätten zu investieren!“ Der Architekt erläutert die Schwierigkeiten beim Bau des Breiniger Sportplatzes. Das Gelände weise einen lehmigen und Wasser undurchlässigen Boden auf. Ein spezielles Drainagesystem und eine 15 cm starke Kalksteinschotterschicht hätten darum eingebaut werden müssen. Darauf sei dann eine zehn Zentimeter starke Aschendecke mit unterschiedlicher Körnung aufgetragen worden. Nach der Feier im Vereinslokal begeben sich die offiziellen Gäste auf den Sportplatz zur Einsegnung durch Pfarrer Peter Timberg.
Die Spielfläche ist so einladend, dass sich auch die älteren Herrschaften nicht scheuen, im Sonntagsanzug auf das Tor zu kicken. Das geschieht mit erstaunlicher Ausdauer, wobei so manches Fußballtalent von einst nochmals nach Herzenslust “bombt“. Am Nachmittag findet als offizielles Eröffnungsspiel das Finale um den Münsterland-Pokal gegen Eintracht Kornelimünster statt. Durch einen 7:0-Erfolg kann Breinig zum dritten Mal in Folge den Pokal endgültig gewinnen.
Von Ende Mai bis Anfang Juli finden die Spiele um den “Nachrichten-Cup“ statt. Weit über einhundert Mannschaften aus dem Verbreitungsgebiet der "Nachrichten" nehmen teil. Der SV Breinig erreicht das Endspiel und beim Finale am 3. Juli auf dem Aachener Tivoli herrscht bei den rund 2.000 Zuschauern eine Superstimmung. Die "Nachrichten" berichten u.a.: “Sensation durch Breinig perfekt!“ Als Bundesligaschiedsrichter Jürgen Ortmanns nach 120 Spielminuten das Nachrichten-Cup-Endspiel zwischen dem Landesligisten Rhenania Rothe Erde und dem Kreisklassenteam des SV Breinig bei immer noch torlos unentschiedenem Spielstand abpfiff, war die Spannung auf dem Höhepunkt. Die Zuschauer bewegten sich Richtung Würselener Tor, um die Entscheidung durch Elfmeterschießen aus nächster Nähe mitzuerleben. Fünf Schützen aus jeder Mannschaft traten an, und Breinigs bärtiger Torwart Beißel avancierte zum Helden des Tages. 4:1 für Breinig lautete der Endstand und, um es vorweg zu sagen, die als Außenseiter gestarteten Breiniger waren verdiente Sieger.
Sechsmal waren beide Kontrahenten in den Rundenspielen als Sieger vom Platz gegangen, ehe die Endspielteilnahme gesichert war. Wegen der vielen Spielverpflichtungen spielt die Reservemannschaft beim VfL Zweifall um den “Nordeifel-Pokal“. Wie im Vorjahr gibt es wieder einen 5:1- Endspielsieg. Dieses Mal muss sich Frisch-Froh Stolberg beugen. Informationen wie diese entnehmen die Mitglieder den inzwischen etablierten Vereinsnachrichten.
Im Oktober gibt es wieder einen großen Fußballtag. 1.500 Zuschauer erleben eine weitere Sensation beim 2:1-Erfolg gegen Alemannia Aachen, Spitzenreiter der Regional-Liga. Deren Trainer Baumann nach dem Spiel: „Was die Begeisterung am Spiel angeht, hat Breinig uns eine Lehrstunde erteilt!" Mit diesem Spiel wird die Flutlichtanlage auf dem Sportplatz Schützheide in Betrieb genommen.
Mit Vollendung des Jahres endet die kommunale Zugehörigkeit des Ortes zur nun aufgelösten Gemeinde Kornelimünster. Man gehört nun mit Venwegen und Münsterau zur Stadt Stolberg. Der Versuch zur Bildung einer “Münsterland-Gemeinde“ scheitert. Im Rückblick auf dieses Jahr berichten die “Stolberger Nachrichten“ u.a.:
Im Sport gab es Licht und Schatten
Ab 1. Januar wird Stolberg im Zuge der kommunalen Neugliederung auch auf dem sportlichen Sektor einiges dazubekommen. 17 Sportplätze, zehn Turn- oder Sporthallen, zwei Schwimmbäder und andere Übungsörtlichkeiten stehen dann den zahlreichen Vereinen der Kupferstadt zur Verfügung. Zieht man in diesem Jahr eine sportliche Bilanz, erkennt man in verschiedenen Teilbereichen eine aufsteigende Tendenz. Im Fußball stand das Jahr 1971 für den Neustolberger Raum ganz eindeutig im Zeichen des SV Breinig. Als Aufsteiger spielte die Mannschaft an der Tabellenspitze mit, zeigte im DFB-Pokal gute Leistungen und wuchs im “Nachrichten-Cup“ über sich hinaus, in dem sie mehrere klassenhöhere Gegner ausschaltete und schließlich als Cup-Gewinner den Aachener Tivoli verließ.
In der laufenden Saison ist der große Favorit zur Halbzeit allerdings nicht an der Spitze, denn der Stolberger SV führt als Absteiger aus der Bezirksklasse, womit ein trauriges Kapitel angesprochen ist.
Früher gab es einmal Stolberger Verbandsligisten, sogar drei Landesligisten und auch Bezirksklassenvereine. Zurzeit spielt nur noch der SC Münsterbusch in der Bezirksklasse. In den unteren Kreisklassen verpassten einige Mannschaften knapp den Aufstieg. Doch sieht es hier bei Halbzeit recht günstig für die Mannschaften aus.
Nach den zahlreichen sportlichen Höhepunkten und Erfolgen der beiden vorausgegangenen Jahre wird es 1972 etwas ruhiger. Nach der Hinrunde sieht es für das Kreisliga-Team noch verhältnismäßig günstig aus. Doch in der Rückrunde setzt sich der vorjährige Bezirksklassenabsteiger und frühere Verbandsligist SV Stolberg mit elf Punkten Vorsprung klar vor Breinig durch. Vorsitzender Ludwig Welter wird in den Vorstand des Stadtsportbundes Stolberg gewählt.
Mit Heiner Jentgens, Stefan Zörkler, Lutz Eisenmenger, Uwe Magney, Ralf Gehlen, Andreas Soldierer, Ralf Ganser, Hans-Günter Schulze und Christoph Zörkler spielt 1973 erstmals eine F-Jugend-Mannschaft (8 Jahre und jünger). Zusammen mit drei weiteren Vereinen im Fußballkreis Aachen betreibt man Pionierarbeit in dieser Altersstufe.
“Leistung und Erfolg“ ist der Titel des von Jugendleiter Gerd Lützeler verfassten Rückblicks auf die Fußballjahre 1970 – 1973 beim SV Breinig.
Der erneute Gewinn der Meisterschaft und der damit verbundene Doppelaufstieg für die erste und zweite Mannschaft bedeuten die bislang beste Saison in der Vereinsgeschichte. Nach einer bis zum letzten Spieltag spannenden Saison gelingt der 1. Mannschaft der Aufstieg in die Bezirksklasse sowie der Reserve der Sprung in die 1. Kreisklasse. Nach einem guten Start gibt es in der Saison 1972/73 für den Aufsteiger zur Bezirksklasse mehrmals Rückschläge durch nicht einkalkulierte Punktverluste auf heimischem Gelände. Nach Abschluss der Hinrunde kommen mit Tabellenführer VfR Venwegen, VfB 08 Aachen, Germania Dürwiß und SV Breinig vier Mannschaften für die Meisterschaft in Frage. Als mit Ausnahme des Herbstmeisters VfR Venwegen die übrigen Mannschaften des Spitzenquartetts zu Beginn der Rückrunde deutliche Schwächen zeigen – Breinig lag nach zwei aufeinanderfolgenden Auswärtsniederlagen fünf Punkte hinter dem Herbstmeister – scheint die Meisterschaft vorzeitig zugunsten von Venwegen entschieden. Doch fünf Spiele ohne Punktverlust lassen am drittletzten Spieltag die Spannung auf den Höhepunkt steigen. 1.500 Zuschauer sehen im Venwegener Waldstadion die Nachbarn 1:0 siegen. In der 39. Minute dieses Treffens markiert der Breiniger Kurt Gilles den alles entscheidenden Kopfballtreffer zum 1:0 für den Spielverein. Hunderte von Autos, die fast sämtliche Zufahrtswege zum Venwegener Sportplatz verstopfen, sowie eine wandernde “Kompanie“ von Sportanhängern ist die äußere Komponente dieses entscheidenden Spieles um den Aufstieg in die Bezirksklasse.
Durch die beiden noch ausstehenden Spiele in Walheim (4:1) und zu Hause gegen Adler Büsbach (3:0) wird die Meisterschaft perfekt gemacht. Ohne Zweifel gewinnt damit die – zumindest in der Rückrunde – beständigste Mannschaft den Titel. Ein großes Ziel ist erreicht: Zum ersten Mal spielt der SV Breinig in der Bezirksklasse!
Den Schlusspunkt unter diese erfreuliche Saison setzt die Erringung des Kreismeistertitels gegen Teutonia Weiden auf dem neutralen Platz des SV Eilendorf. Die rund 400 Zuschauer sehen einen Blitzstart der Weidener Teutonen. Ehe sich Breinig auf den Gegner eingestellt hat, liegt man mit 0:2 zurück. Nach einer halben Stunde haben Hans-Werner Nellessen und Kurt Gilles den Rückstand aufgeholt. Kurz vor der Halbzeit gelingt Weiden durch einen verwandelten Foulelfmeter die erneute Führung. Bei diesem Vorsprung bleibt es bis zur Schlussphase des Spiels, in der Kurt Gilles noch den Sieg herausschießt. Mit diesem bereiten die Spieler ihrem ausscheidenden Trainer “Bub“ Roßbach ein schönes Abschiedsgeschenk.
Mit vier Punkten Vorsprung vor SV Stolberg II werden die “Reservisten“ Meister ihrer Gruppe und steigen in die 1. Kreisklasse auf. Heinz Ganser II betreut die Mannschaft zusammen mit Erich, genannt “Charly“, Breuer, der auch als Spieler im Meisterteam zum Einsatz kommt.
Bei der Meisterschaftsfeier ist der Saal der Gaststätte “Zur Treppe“ bis auf den letzten Platz besetzt. Zahlreiche Freunde und Gönner sind gekommen, um den Aufstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksklasse und der zweiten Mannschaft in die 1. Kreisklasse zu feiern. Allein die Zahl der Ehrengäste spricht für sich. Die Ehrung der beiden Meistermannschaften, der Betreuer und verdienstvoller Mitglieder nimmt Edi Braun vor. Als ehemaliger Vorsitzender und früherer Aktiver bereitet ihm diese angetragene Aufgabe ein sichtliches Vergnügen. Alle Spieler sind ihm natürlich persönlich bekannt und entsprechend herzlich fällt auch die Gratulation aus.
Mitte August gewinnt man das von GW Mausbach veranstaltete Pokalturnier gegen VfB Vicht mit 4:1 und im Oktober gibt es auf dem Sportplatz Schützheide ein Wiedersehen nach 18 Jahren. Zusammen mit Rasensport Brand gewann 1955 die damalige A-Jugend die Gruppenmeisterschaft. Die Alten Herren siegen in dieser Begegnung mit 4:3. Beim anschließenden gemütlichen Zusammensein im Vereinslokal Schnitzler gibt es natürlich viel zu erzählen.
Die Ölkrise im November zwingt den Fußballverband zu einer außergewöhnlichen Entscheidung. Wegen des sonntäglichen Fahrverbots – ausgenommen sind öffentliche Verkehrsmittel – werden die Spiele der Seniorenmannschaften sowie die Begegnungen der A- und B-Jugend auf den vorherigen Samstag angesetzt.
In diesem Jahr stirbt Peter Welter, der für einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg die Jugendabteilung mit großem Engagement leitete.
Ende März 1974 wird Ludwig Welter, Vorsitzender des SV Breinig, an die Spitze des Stadtsportbundes Stolberg gewählt. Mit einer Stimme Mehrheit stimmen die Delegierten der 35 Mitgliedervereine des bisher “Stadtverband für Leibesübungen“ genannten Organs erstmals für einen Vertreter eines Fußballvereins zum Vorsitzenden.
”Es geht um die Meisterschaft“ lautet das Motto der Vorabendmesse in der Pfarrkirche St. Barbara Ende Juni. Mit diesem Thema zollt die Pfarre der gerade während der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland großen Begeisterung Tribut. Junge Sportler und Sportlerinnen versammeln sich um den Altar und gestalten den Gottesdienst mit. Wie sich später herausstellt, hat das Beten offensichtlich geholfen und die Nationalmannschaft zum Endspielsieg über Holland geführt.
Im September treffen sich die durch Übungsleiter und Helfer verstärkten Vorstände des gastgebenden SV Breinig und des Turnerbundes Breinig. Das Kräftemessen im Fußball gewinnen die Gastgeber mit 5:1. Im Anschluss können die in den letzten Jahren nicht immer guten Beziehungen der beiden Breiniger Sportvereine erheblich verbessert werden. Das ist keine Frage mehr.
1975 ermöglicht der FV Mittelrhein sieben Jugendmannschaften die Teilnahme an einer kostenlosen Freizeitmaßnahme in der Sportschule Hennef/Sieg. Vom Jugendausschuss des Fußballkreises Aachen wird der SV Breinig als Auszeichnung und Anerkennung für die in der Jugendabteilung geleistete Breitenarbeit ausgewählt. Durch Losentscheid werden die zwölf Teilnehmer unter insgesamt 30 Spielern der beiden C-Jugend-Teams ermittelt.
Ein vereinsinterner einwöchiger Aufenthalt in der Jugendherberge Hellenthal findet in den Osterferien statt. 28 Jungen der D-Jugend werden dort vom stellvertretenden Jugendleiter Josef Conrads und von Norbert Sarlette betreut.
Im Mai findet in der Breiniger Turnhalle der "Rückkampf" der Vorstände des Turnerbundes und des SV statt. Dieses Mal sind die Turner die Gastgeber und haben entsprechende Übungen ausgewählt. Über das Ergebnis schweigt sich der Spielverein aus.
Fünf Jugendmannschaften reisen Ende Juni zu einem Vergleichskampf nach Bonn. Eingeladen hat der 1. FC Hardtberg, der zu den Vereinen mit den meisten Jugendmannschaften im Bereich des FV Mittelrhein gehört. In 25 Personenwagen fahren rund 60 junge Fußballer mit ihren Betreuern und zahlreichen Eltern in die Bundeshauptstadt.
Vier Monate später findet auf Schützheide ein Training mit Nationalspieler Herbert Wimmer von Borussia Mönchengladbach statt. Rund 250 Jugendliche nehmen teil.
Verstorben ist in diesem Jahr Leo Schell, der Mitte der 50er Jahre mit Erfolg die A-Jugend betreut. In seiner aktiven Zeit in den Jahren vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gehört er mit seinen Brüdern Wilhelm und Peter zu den Stützen der Seniorenmannschaft.
Von Anfang April bis zum Saisonende übernimmt Rudolf Braun (Stellvertretender Vorsitzender) das vorher von Toni Vonhoven ausgeübte Amt als Trainer der Seniorenmannschaften und im Mai reist die A-Jugend zu einem Kurztrip nach Lechbruck (Ostallgäu). Der frühere Aktive Günter Heidbüchel ist dort berufstätig und betreut diesen Jahrgang seines neuen Wohnsitzes.
Gleich in den ersten Tagen des Jahres 1977 wird die Region von einer grausamen Tat erschüttert. Ralf Cremer und Alexander Zippler, zwei der jüngsten Spieler der Jugend, werden auf der östlich der Straße Schützheide gelegenen Müll- und Bauschuttkippe ermordet aufgefunden. Die für das erste Wochenende im Saal “Zur Treppe“ geplante Jahresfeier der Jugendabteilung wird abgesagt. Für mehrere Wochen herrschen in Breinig und Umgebung Angst und Schrecken. Sogar die Anfangszeiten des Unterrichts werden um eine Stunde verschoben, damit die Kinder nicht im Dunkeln zur Schule gehen müssen. Zu den Übungsstunden kommen die jüngeren Kinder nur in Begleitung Erwachsener. Erst nach der einige Wochen später erfolgten Ergreifung der mutmaßlichen Täter endet die in der ganzen Umgebung spürbare Unsicherheit.
Die 1. Seniorenmannschaft steigt nach der Saison 1976/77 mit dem nur erreichten 15. Platz aus der Bezirksklasse ab. Der Münsterland-Pokal wird kampflos gewonnen, da der andere Endspielteilnehmer Borussia Brand keinem der vorgeschlagenen Spieltermine zustimmen kann.
Von diesem Jahr an ist der Spielverein traditionell bei jedem Pfarrfest in Breinig mit einer Torwand vertreten. Die Einnahmen fließen ausschließlich in von der Kirche geförderte Projekte.
Bereits im Frühjahr setzt Ludwig Welter den Vorstand von seiner Absicht in Kenntnis, nicht mehr als Vorsitzender des SV Breinig zu kandidieren (gewählt wird im Juli erstmals Rudolf Braun). Er will sich zukünftig nur noch seinem Amt als Vorsitzender des Stadtsportbundes Stolberg widmen.
Im Oktober stellt der Vorstand an die Stadt Stolberg den Antrag zur Errichtung eines Sportheims. Es soll neben vier Umkleideräumen und den entsprechenden sanitären Einrichtungen über ein Geschäftszimmer und einen separaten Raum für die Schiedsrichter verfügen. Außerdem soll der Bau eines Freizeitraums bedacht werden.
Zum Jahresende findet die erste Zusammenkunft mit dem Vorhaben eine Tischtennis-Abteilung zu gründen in der Gaststätte Kaldenbach “Zur Treppe“ statt. Vornehmlich ehemalige Aktive der Fußball-Seniorenmannschaften treffen sich im Laufe des Jahres um Tischtennis zu spielen. Auf diesen Zusammenkünften kommt dann die Idee zur Gründung eines eigenen Vereins oder einer eigenständigen Abteilung innerhalb des SV Breinig.
Im Jahr 1978 findet als erste Veranstaltung in der neu gestalteten Gaststätte “Goldener Stern“ in Alt Breinig die traditionelle Jahresfeier der Jugendabteilung statt. Der Saal ist dem Andrang kaum gewachsen. Die meisten Erwachsenen müssen sich mit Stehplätzen begnügen.
Im Frühjahr findet die Premiere eines Mädchenfußballspiels in Breinig statt. Spielpartner sind auf Wunsch der Mädchen die E1-Jugendlichen, denen man mit 0:6 Toren unterliegt. Die meisten Spielerinnen gehörten zuvor zu Jungenmannschaften.
Ende März stirbt mit Leo Wagemann ein Gründungsmitglied des SV Breinig.
Beim internationalen Hallenfußballturnier während der Ostertage in Bocholtz (NL) wird die C-Jugend ungeschlagen Turniersieger. Die Spieler Jürgen Naumann, Boris Conrads, Lothar Graff, Dieter Laumen, Jürgen Haller und Martin Breuer gewinnen alle sieben Begegnungen und erhalten neben dem Wanderpokal einen Warengutschein über 110,- Gulden zur Anschaffung von Sportartikeln.
In der Sitzung vom 12. Juni stimmen die Vorstandsmitglieder der Bildung einer selbständigen Tischtennis-Abteilung zu. Außerdem erklärt der Vorstand sein Einverständnis zu einer Trikotwerbung mit der Firma Bings für die 1. Fußballmannschaft. Heute ist so ein Vorgehen nicht mehr wegzudenken. Kein Sportverein kann sich dieser Entwicklung verschließen und ist bei der Suche nach Geldquellen auf Sponsoren angewiesen.
Der Deutsche Sportbund (DSB) ruft die Mitgliedsvereine zur Durchführung von Trimmspielen auf. Die Jugendabteilung führt am Tag der deutschen Einheit erstmalig und unter großer Beteiligung ein “Fußballtest für jedermann“ durch.
Mit 74 Jahren älteste Teilnehmerin von insgesamt über 200 ist Christine Breuer, die einige Tage später in der “Bild-Zeitung“ als beim Fußballtest erfolgreiche Oma in Wort und Bild vorgestellt wird. Sie wird von ihrem Enkel und späteren Jugendleiter Martin Breuer für den Fußballtest begeistert.
Bei den Vereinsmeisterschaften werden im Saal der Gaststätte ”Zur Treppe“ die ersten Meister der Tischtennisabteilung ermittelt. Es siegt Dieter Ganser vor Hans-Werner Nellessen und Günther Breuer. Im Juli erfolgt die Aufnahme in den Westdeutschen Tischtennis-Verband. Zwei Seniorenmannschaften starten im September in die Saison 1978/79 in der 3. Kreisklasse Gruppe B und C.
Der SV Breinig gehört im Kreis zu den Vorreitern des organisierten Mädchenfußballs und startet im September mit drei anderen Teams in eine Doppelrunde um Tore, Punkte und Meisterschaft.
1979 steigt die erste Mannschaft wieder in die Bezirksklasse auf und die Zweitvertretung kann sich als Tabellenvorletzter nach zwei Entscheidungsspielen die weitere Zugehörigkeit zur Kreisliga B sichern.
Anlass zur Freude gibt es auch bei der Fußballjugend. Die A- und B-Jugend schafft den Aufstieg in die Sondergruppen des Kreises Aachen. Letztere bleibt in allen vier Aufstiegsspielen ungeschlagen. Insgesamt sieben Qualifikationsspiele müssen die A-Junioren austragen. Zunächst belegt die Mannschaft in der Aufstiegsrunde den zweiten Platz. Eine zusätzliche Runde u. a. gegen Alemannia Aachen bringt der Mannschaft schließlich den Aufstieg.
Im Spiel um die Kreismeisterschaft stehen sich die beiden Meister der Kreisliga A SV Hoengen und SV Breinig gegenüber. Über diese Begegnung berichten die “Aachener Nachrichten“ in der Ausgabe vom 16. Juni:
Die Fußballer des SV Breinig konnten auf dem neutralen Platz in Haaren den Kreismeistertitel erringen. Im Endspiel mit dem SV Hoengen kamen die Breiniger nach einer spannenden Partie in der Schlussphase zu einem insgesamt verdienten 5:3 (2:1) Sieg. Nach einer 3:1-Führung der Breiniger bis zur 70. Minute kam ihr Erfolg nochmals in Gefahr, als die Hoengener, die das Führungstor vorgelegt hatten, bis zur 85. Minute nochmals gleichzogen. Sie nutzten dabei zwei Abwehrfehler der Breiniger aus, als diese sich schon als sicherer Sieger fühlten. Nellessen und Schumacher machten in einem energischen Endspurt dann noch alles klar. Letztgenannter glänzte durch zwei Tore, die er jeweils nach Alleingängen erzielte.
Die Meisterschafts- und Aufstiegsfeier findet im “Goldenen Stern“ statt. Zusammen mit der 1. Mannschaft als Aufsteiger zur Bezirksliga und Kreismeister werden auch die A- und B-Jugend geehrt. Die Festrede hält Willi Hennes, Vorsitzender der Verbandsspruchkammer des FV Mittelrhein. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Kapelle “Trio 67“.
Ende August erfolgt die Einweihung und Übergabe des Sportheims Schützheide nach einer schon rekordverdächtigen Bauzeit von fünf Monaten. Neben zahlreichen Ehrengästen nimmt Bürgermeister Bernhard Kuckelkorn an der offiziellen Einweihung teil. Er betont im Namen der Stadt die Einmütigkeit der Ratsfraktionen und die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Stellen, die wesentlich zur entschlossenen Verwirklichung des neuen Sportjugendheimes beigetragen haben. Vorsitzender Rudolf Braun hebt die Bedeutung der neuen Einrichtung hervor. Dabei weiß er die frühere Situation ohne ausreichende Wasch- und Umkleidegelegenheit aus eigenem Erleben lebendig zu illustrieren. Sein Dank gilt neben allen Verantwortlichen auch dem Vereinswirt, der sich vor dem Bau um die Betreuung der Spieler der Heim und Gastmannschaften gesorgt hat.
Kurz darauf treffen sich mit dem amtierenden Bundestrainer Jupp Derwall, Alt-Bundestrainer Helmut Schön, dem Ehrenspielführer der Fußballnationalmannschaft Fritz Walter, dem ehemaligen Nationalspieler Herbert Wimmer und DFB-Schatzmeister Egidius Braun prominente Gäste zu einer Plauder- und Autogrammstunde im Sportheim Schützheide. Der Andrang ist so groß, dass nur Kinder und Jugendliche eingelassen werden. Der Jugendraum im ersten Stock wird damit einer ersten erheblichen Belastungsprobe unterzogen; die Jugend nimmt damit “ihren“ Saal in Besitz: so, wie es sein soll. Anschließend tragen sich die Gäste ins “Goldene Buch“ der Stadt Stolberg ein.
Am Abend spielt man im Stadion Glashütter Weiher gegen den Bundesligisten 1. FC Köln, bei dem immerhin sieben Spieler mitwirken, die wenige Tage später im Punktspiel gegen Eintracht Braunschweig mit 8:0 gewinnen. Die Profis sind mit 13:1 Toren vor rund 4.000 Zuschauern siegreich. Soviel schlechter war der Bezirksliga-Aufsteiger dann wohl doch nicht.
Im September findet ein Vereinsabend für Mitglieder, Freunde und Gönner im Sportheim statt. Neben zahlreichen Ehrungen langjähriger Mitglieder wird Reiner Welter für 60-jährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Vor der Feier stehen sich die beiden Meistermannschaften des Jahres 1970 gegenüber.
Ein Dorfverein wächst... (1980-1990)
Die Jugendabteilung gibt für das Jahr 1980 einen Kalender im DIN A4-Format heraus. Jeden Monat zeigt das Kalenderblatt ein neues Foto aus dem Vereinsgeschehen.
Erstmals nimmt eine 4. Mannschaft am Spielbetrieb teil. In der Rückrunde trägt sie in der Kreisliga C Pflichtspiele ohne Wertung aus. Die Mannschaft besteht größtenteils aus Spielern in schon etwas fortgeschrittenem Alter.
Um eine Premiere handelt es sich bei der Jahresfeier der Jugendabteilung mit über 300 Teilnehmern in einem großen Zelt, das für die Karnevalsveranstaltungen hinter der Gaststätte “Goldener Stern“ aufgebaut ist.
Im Mai veranstaltet die Jugend-Abteilung ein Turnier mit 28 F-Jugendmannschaften (8 Jahre und jünger). Rund 350 Nachwuchskicker tragen 48 Spiele aus. Parallel dazu findet wieder ein Fußballtest für jedermann und auf Anregung des Vorsitzenden Rudolf Braun ein Turnier der Ortsvereine auf dem Sportplatz Schützheide statt. 16 Mannschaften kämpften um den Sieg. Das Endspiel gewinnt die Hahnengesellschaft Breinigerberg gegen den Eifel- und Heimatverein. Platz drei belegt die Mannschaft Kirchenvorstand/Pfarrgemeinderat durch einen 3:0-Erfolg gegen die Schützenbruderschaft.
Die Mitgliederversammlung findet erstmals im Jugendraum des Sportheims statt.
Das A-Jugend-Pfingstturnier des FC Adler Büsbach um den "Wilhelm-Schreiber-Gedächtnis-Pokal" wird gewonnen.
Auch Langfinger “besuchen“ von Zeit zu Zeit den Verein. Ende August werden zwei Lautsprecher der Anlage am Sportplatz Schützheide abmontiert und entwendet. Für Hinweise zur Wiederauffindung setzt man 100,- DM Belohnung aus.
In der zu Beginn der Saison 1980/81 ausgetragenen DFB Pokalrunde erreicht der SV Breinig durch Siege im Heimspiel gegen Viktoria Alsdorf (6:2), beim VfR Forst (6:1) und in weiteren Heimspielen gegen Sparta Würselen (1:0) und Burtscheider TV (4:2) die Runde der besten vier Mannschaften des Kreises Aachen. Weitere Vertreter für die erste Runde auf Mittelrheinebene sind SC Kellersberg, Rhenania Rothe Erde und Rhenania Eschweiler.
Willi Ganser (“Telle Will“) lädt frühere Aktive des SV Breinig zu einer Wiedersehensfeier ins Vereinslokal Schnitzler ein. 53 Teilnehmer erleben einen schönen Abend. Dies bleibt nicht die letzte Veranstaltung dieser Art.
Unter dem Titel “70 Jahre SV Breinig“ gibt es im November eine von Gerd Lützeler zusammengestellte und viel beachtete Foto- und Dokumentenausstellung.
1981 findet die Jahresfeier der Jugendabteilung in der Sporthalle am Glashütter Weiher im Stadtteil Münsterbusch statt. Die Sporthalle ist als Veranstaltungsort gewählt worden, weil in Breinig keine entsprechend große Räumlichkeit zur Verfügung steht.
In der Ausgabe vom 8. April der “Stolberger Nachrichten“ steht u.a. zu lesen: NRW-Minister Fahrtmann vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat angeordnet, dass Aschenplätze, die mehr als ein Prozent Blei und mehr als 350 Milligramm Arsen pro Kilogramm Staub aufweisen, nur noch benutzt werden dürfen, wenn die Spielfelder mit besonderer Sorgfalt so feucht gehalten werden, dass beim Sportbetrieb kein Staub aufgewirbelt werden kann. Bei den Aschenplätzen in Breinig und am Glashütter Weiher werden Bleiwerte von 1,33 und 1,31 Prozent festgestellt und sind daher umgehend zu sanieren. Ob sie demnächst gesperrt werden müssen, hängt vom Inhalt der Verfügung ab, die die Stadt Stolberg in diesen Tagen vom Kreis erhalten wird.
Als Möglichkeiten der Sanierung kommen Abdeckung, Beimengung problemloser Asche oder ein Neubelag in Betracht und als Folge sollen in Stolberg “Regenkönige“ dafür sorgen, dass auf den Aschenplätzen kein gefährlicher Staub mehr aufgewirbelt wird. Mitglieder des Sportausschusses und der Verwaltung lassen sich in Breinig die Arbeitsweise demonstrieren. Der kleine Sprühroboter sagt den “Experten“ zu. Zum Preis von 4.000,- DM pro Stück schafft die Stadt zwei Geräte an.
Im April gibt es wieder eine Hiobsbotschaft. Mit Alexander Jansen und Gottfried Maqua verbrennen zwei 13-jährige C-Jugendliche in der Nähe der Straße Auf dem Schiefer in einer selbstgebauten Holzhütte. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei ist das Feuer durch eine herunter gebrannte Kerze entstanden.
Beim Osterturnier in der Sporthalle in Bocholtz (NL) mit 24 Mannschaften aus den Niederlanden, Belgien, England und Deutschland kann die B-Jugend ihren Vorjahrserfolg wiederholen und bringt ungeschlagen den Wanderpokal wieder mit nach Breinig. Ende Mai findet in Breinig ein internationales E-Jugend-Turnier mit 60 Teams und über 600 jungen Sportlern aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland statt. Im Endspiel siegt Arminia Eilendorf mit 3:1 (0:0) nach Entscheidungsschießen gegen den Veranstalter. Dies findet fortan jährlich statt und wird über 20 Jahre später in Gedenken an den Initiator als “Gerd-Lützeler-Turnier“ weitergeführt.
Die E1 wird zum dritten Mal in Folge Gruppensieger mit der imponierenden Bilanz von 40:0 Punkten und 196:6 Toren. Sogar der "Kicker" berichtet in Wort und Bild über die Mannschaft. Außerdem dringt das Team beim Edi-Braun-Pokal bei über 60 teilnehmenden Mannschaften bis ins Endspiel vor und unterliegt Westwacht Aachen mit 0:1. Zudem holt die Mädchenmannschaft die Kreismeisterschaft.
Im DFB-Pokal auf Mittelrhein-Ebene siegt die erste Mannschaft gegen SSV Weilerswist 7:0 und gegen Oberligist FV Honnef mit 2:0. Der Meister der Oberliga Nordrhein und Deutsche Amateurmeister 1. FC Köln ist dann Endstation vor dem Einzug in die bundesweite DFB-Hauptrunde und gewinnt gegen das Bezirksklassenteam mit 7:0.
Ehrenmitglied Reiner Welter verstirbt Anfang März 1982.
Am letzten Apriltag findet auf dem Aachener Tivoli das Spiel der U21- Nationalmannschaften gegen die CSSR statt. Der Sieger der Endrunde um den "Edi-Braun-Pokal" BW Aachen und der Endspielpartner SV Breinig tragen das Vorspiel aus.
Einen Monat später steht der Ort mal wieder ganz im Zeichen des Fußballs. Neben dem Jugendturnier kämpfen 16 Straßenmannschaften des Stadtteils um die Siegerpokale. Corneliastraße heißt am Ende der Sieger.
Die A-Jugend fährt mit ihren Betreuern nach Lette/Coesfeld ins Münsterland. Zwei klare Siege gegen DJK Lette (8:3) und DJK Coesfeld (8:0) stellen auch in sportlicher Hinsicht einem Erfolg dar.
Bei der 2. Mannschaft in der Kreisliga B belegen nach der Saison 1981/82 drei Mannschaften punktgleich die Plätze 13–15. Zwischen diesen dreien muss noch ein weiterer Absteiger ermittelt werden. Dieser heißt nach den folgenden Ergebnissen schließlich Rasensport Brand.
Raspo Brand – Münsterbusch 2 1:3
Münsterbusch 2 – SV Breinig 2 2:0
Breinig 2 – Raspo Brand 4:2
Im DFB-Pokal auf Mittelrheinebene gewinnt die 1. Mannschaft in der ersten Runde gegen FSV Köln 2:1, scheitert dann in der zweiten Runde gegen den Oberliga-Aufsteiger TuS Langerwehe in der Verlängerung mit 1:3.
Bei der Mitgliederversammlung werden ohne Gegenstimmen neue Monatsbeiträge beschlossen:
Schüler (14 Jahre/jünger): DM 3,- Erwachsene: DM 5,-
Jugendliche (15-18 Jahre): DM 4,- Familien: DM 125,-
Im Sommer wird erstmalig ein Fußballturnier für Senioren unter dem Namen “Remmers-Colonia-Cup“ ausgerichtet. Fortan wird es jährlich vor Beginn der Saison stattfinden. Der erste Titelträger ist VfR Forst.
Auch das ist ein bemerkenswerter Rekord in der Vereinsgeschichte: Man startet mit fünf Seniorenmannschaften in die neue Fußballsaison. Die 5. Mannschaft nimmt nun offiziell am Spielbetrieb teil und erreicht in der Kreisliga C unter 14 Teams den 2. Platz.
Markus Schenk, Spieler der 1. Mannschaft des SV Breinig und späterer DFB Trainer, wird mit der Fußballmannschaft der RWTH Aachen Deutscher Hochschulmeister 1982.
Der “Regenkönig“ wird im September erstmals eingesetzt, aber nur wenige Male genutzt. Während der Einsatzzeit muss er immer wieder versetzt bzw. “beaufsichtigt“ werden. Die endgültigen Anschaffungskosten in Höhe von 3.500,- DM werden damit nicht nur bildlich gesprochen in den Sand (=Asche) gesetzt. Die Gefährdung der Sportler und der Anwohner durch Blei und Cadmium bei Staubentwicklung bleibt also auch weiterhin ein Thema.
Bis Mitte dieses Jahrzehnts entwachsen viele gute Sportler der Jugend. So besteht fortwährend ein großes Teil des Kaders der ersten Mannschaft neben dem “Urgestein“ Hans-Werner Nellessen, sowie dem 1979 in die Senioren gewechselten Joachim Wirtz aus jungen Spielern, die das Fußballspielen von klein auf Schützheide erlernt haben. Beispiele hierfür sind Martin Breuer, Boris Conrads, Wolfgang Franz, Andre Ganser, Ralf Gehlen, Dieter Laumen, Friedel Neukirchen, Jürgen Schnichels, Marc Siemons oder Andreas Soldierer. Der Jahrgang 1963/64 verabschiedet sich aus der A-Jugend gar mit der Kreismeisterschaft. Das dies nicht von ungefähr kommt, zeigt die Tatsache, dass man bereits sechs Jahre zuvor mit nicht weniger als 173:5 Toren bei einem Unentschieden und einer Niederlage die D-Jugend beendete. Dieter Laumen steuerte dazu 83 Tore bei. Fast unvorstellbar, dass dies damals nicht zum Titelgewinn reichte.
“Fußball total in Breinig“ heißt es wieder im Frühjahr 1983. Dabei werden erstmals die von Hans Bey, Heinz Ganser I, Dieter Jollet, Hans Langen und Emil Lauscher erstellten Holzpavillons als Verkaufsstände und Kassenhaus eingesetzt.
Im fünften Jahr ihres Bestehens krönt die Mädchenfußballmannschaft ihre Erfolgsserie. Nach dem erneuten Gewinn der Kreismeisterschaft wird das Team auf dem Platz des Kölner SV durch einen 1:0-Erfolg nach Verlängerung gegen Schwarz-Gelb Glessen sogar Mittelrheinmeister.
Im DFB-Pokal auf Kreisebene qualifiziert man sich auch 1983 für die erste Runde auf Mittelrheinebene und das 75-jährige Bestehen wirft seine Schatten voraus. Mitte Dezember trifft sich der mit den Vorbereitungen befasste Arbeitskreis zu seiner ersten Sitzung.
1984 übernimmt die 5. Mannschaft und die Tischtennis Abteilung des SV Breinig erstmals die Durchführung der Karnevalsveranstaltungen.
Im DFB-Pokal auf der Ebene des FV Mittelrhein siegt man unter Trainer Willi Bräutigam in der ersten Runde gegen VfL Erp mit 1:0 und in der Folge gegen den Verbandsligisten SV 05 Troisdorf mit dem selben Ergebnis. In der dritten Runde ist am Ostermontag der Oberligist SC Jülich 10 in Breinig vor der imponierenden Kulisse von 800 Zuschauern zu Gast. 2:2 steht es nach der regulären Spielzeit. Zwei weitere Tore der Jülicher bedeuten das Aus für den Gastgeber.
Viel Staub aufgewirbelt im wahrsten Sinn des Wortes wird ab Anfang Juni für einige Wochen auf und neben dem Sportplatz Schützheide. Bis Ende Juli gibt es ein Hick-Hack um die Entsorgung der plötzlich so gesundheitsgefährdenden Aschendecke des Sportplatzes. Man scheint dabei ganz zu übersehen, dass die Mannschaften hier seit Jahren ihren gesamten Spiel- und Trainingsbetrieb abgewickelt haben. Bis in höchste Regierungsstellen des Landes Nordrhein-Westfalen geht der wochenlange Streit um die zukünftige Lagerung der Asche. Die Deponierung erfolgt schließlich in Alsdorf-Warden. In diesem Zusammenhang erfolgt der Einbau einer Berieselungsanlage mit Pumpenhaus. Außerdem wird rund um den Platz eine Verbundsteinpflasterung vorgenommen. Der SV Breinig ist mit knapp 19.000,- DM Eigenleistung an diesem Projekt beteiligt.
Die Senioren gewinnen erstmals das “LBS-Turnier“ in Vicht, später neben dem BSR-Cup in Gressenich und dem EVS-Cup in Breinig eines der etabliertesten Turniere im Kreis.
Die Mädchen sind inzwischen Frauen geworden und nehmen den Spielbetrieb im Damenbereich auf. Im Rittersaal der Kreissparkasse in Monschau treten sie in einer Live-Sendung von RTL Radio Luxemburg bei einem Frage- und Antwortwettkampf auf. Beim Singen gefallen sie den Hörern mit ihrem Song “Warum ist es im SV so schön“ am besten. Der Lohn ist ein Satz Trainingsanzüge im Wert von 800,- DM.
Zum Beginn des Jahres 1985 erscheint nach fünf Jahren wieder einmal ein Vereinskalender. Diesmal beinhaltet er alle aktiven Mannschaften und Gruppen. Auch die Schiedsrichter und der Vorstand sind abgelichtet.
Die Turnhalle der Grundschule Stefanstraße steht zukünftig neben ihrer bisherigen Funktion ab Januar den Breiniger Vereinen als Mehrzweckhalle zur Verfügung. Die Kosten für den Umbau betragen 220.000,- DM. Unmittelbar nach den Weihnachtsferien nimmt die Jugendabteilung die langersehnte und erst nach langwierigen politischen Grabenkämpfen durchgeboxte Zweifach-Sporthalle neben der Grundschule Stefanstraße mit ihren Übungsstunden in Beschlag. In der zweiten Januarwoche hat die Halle mit zwei Fußballturnieren der Jugendabteilung Premiere. Zwei Wochen später findet hier die traditionelle Jahresfeier der Jugendabteilung statt.
Handballer aus Kornelimünster werden auf deren Antrag hin in den SV aufgenommen. Dieser Zweig hat aber lediglich nur gut eine Saison Bestand und löst sich 3 Jahre später gänzlich auf.
Stefan Milcher, Spieler der C-Jugend des SV Breinig, hat allen Grund zur Freude, denn er ist einer der Hauptgewinner der Aktion “Auf den Spuren der Nationalmannschaft“, die gemeinsam von der Landesbausparkasse (LBS) und der Deutschen Sportjugend getragen wird. Teilnahmebedingung ist der Erwerb des Sportabzeichens. Der Jugendliche nimmt auf seinen Wunsch hin drei Tage lang an einem Lehrgang des Deutschen Tischtennis-Bundes in Osnabrück teil.
Alle Spieler/innen der Jugend-Abteilung erhalten anlässlich des 75-jährigen Bestehens des SV Breinig eine grüne Kapuzenjacke mit dem Vereinslogo geschenkt. Die Finanzierung (Gesamtkosten 7.500,- DM) erfolgt teilweise aus dem Erlös der monatlich durchgeführten Altpapiersammlungen.
Noch im Winter findet die offizielle Einweihung der Zweifach-Sporthalle statt. Im Dezember hatte es bei einer Besichtigung durch den Sportausschuss noch geheißen, dass dafür seitens der Stadt kein Geld zur Verfügung stehe. Das verwundert selbst Stadtdirektor Heinrich Römer. Und siehe da, nach weiterer Überprüfung ist doch noch Geld für eine Feier zu finden.
Im Jubiläumsjahr überraschen die Jugendteams mit besonders erfreulichen Platzierungen durch den Gewinn von fünf Meisterschaften bei zwölf am Spielbetrieb beteiligten Mannschaften.
Vor dem letzten Spiel der Bezirksliga gegen Arminia Eilendorf wird Hans-Werner Nellessen als Spieler der 1. Mannschaft verabschiedet. In mehr als 1.000 Spielen - in den letzten 15 Jahren fast ununterbrochen – hat er die Farben des SV vertreten.
Zum Abschluss der Saison empfängt die A-Jugend mit dem SV Südkirchen (Kreis Coesfeld) eine Mannschaft aus dem Westfalenland. Vier Tage dauert das von den Gästen in Breinig durchgeführte Zeltlager. Bei der sportlichen Begegnung gibt es ein torreiches Treffen mit einem 6:5-Erfolg der Gastgeber.
Den Vorjahrserfolg können die Spieler des SV Breinig beim 9. “LBS-Turnier“ des VfB Vicht mit einem 3:0 (n. Verl.) gegen Germania Eicherscheid wiederholen. Auch beim 4. “Remmers-Colonia-Cup“ setzt der Veranstalter seine Erfolgserie fort und gelangt durch Siege gegen Columbia Stolberg, FC Breinigerberg und SV Stolberg ins Endspiel gegen VfR Forst. Der Gastgeber siegt 3:2 und sichert sich erstmals beim eigenen Turnier den Pokalgewinn.
Für die Zeit vom 4.-11. August sind zahlreiche Veranstaltungen zum 75-jährigen Bestehen vorgesehen. Als Auftakt und zugleich als Vorabinformation findet Ende Juli im Vereinslokal Schnitzler ein Pressegespräch statt. Gast ist der frühere Nationalspieler Wolfgang Overath vom 1. FC Köln. Zahlreiche Vertreter der Presseorgane aus dem Aachener Raum und aus dem belgischen Grenzgebiet nehmen die Gelegenheit wahr, nähere Einzelheiten über die Jubiläumsveranstaltungen zu erfahren. Bei diesem Anlass wird auch die Festschrift “75 Jahre Spielverein Breinig“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Am Sonntag, dem 4. August 1985, findet in der katholischen Pfarrkirche St. Barbara ein Festhochamt statt. Der Kirchenchor der Pfarre unter der Leitung des Organisten Franz Körfer bringt die “Missa Brevis“ von Joseph Haydn zur Aufführung. Zusammen mit einer Streichergruppe der Musikalischen Gesellschaft Breinig, den Solistinnen Marie-Theres Merx (Sopran) und Petra Conrads (Querflöte) wird der Gottesdienst zu einem feierlichen Einstieg in die außersportlichen Veranstaltungen des Jubelfestes. Im Anschluss findet eine Kranzniederlegung vor dem Ehrenmal in der Neustraße statt. Die musikalische Umrahmung besorgte die Bläsergruppe der Musikalischen Gesellschaft und das Trommler- und Pfeifercorps Breinig.
In festlichem Glanz präsentiert sich die von Albert Beißel und seinen Helfern geschmückte Mehrzweckhalle für den anschließenden Festkommers. In den vielen Reden wird deutlich, dass ein Verein Geburtstag feiert, der ein modernes Gepräge aufweist und sich den Anfordernissen der Zeit stellt. Aus dem einst reinen Fußballverein ist eine Gemeinschaft geworden, die sich dem Damenfußball ebenso geöffnet hat wie dem Freizeitsport und mehreren anderen Sportarten. Im Mittelpunkt steht neben DFB-Schatzmeister Egidius Braun, der auch Schirmherr der Jubiläumsfeierlichkeiten ist, der in aller Welt bekannte und geschätzte “Fußball-Professor“ Dettmar Cramer. Als Festredner lässt der Weltreisende in Sachen Fußball und ehemalige Bundesligatrainer vor einem gebannt lauschenden Auditorium die Geschichte des Fußballspiels Revue passieren.
Mit Ehrungen gleichsam überschüttet werden der Jubelverein und mehrere Mitglieder. Egidius Braun, seit frühester Jugend selbst Mitglied in seinem Heimatverein, überreicht seinem Namensvetter Rudolf Braun – dem seit 1977 amtierenden Vorsitzenden – die Verdienstplakette des Deutschen Fußball-Bundes. In Versform trägt der 12-jährige Andreas Korr vor, wie er “seinen“ Sportverein sieht, ehe Bürgermeister Hermann-Josef Kaltenborn und Stadtsportbundvorsitzender Ludwig Welter die Glückwünsche des Rates, der Verwaltung und der kupferstädtischen Sportvereine aussprechen. Vorsitzender Rudolf Braun freut sich einen Vorstandsbeschluss in die Tat umsetzen zu können. Er trägt Egidius Braun, Heinz Ganser I und Ludwig Welter die Ehrenmitgliedschaft des SV Breinig an. Der Vorsitzende des Fußballkreises Aachen, Horst Scharra, zeichnet Rudolf Braun, Wilfried Münch, Burkhard Burke, Dieter Jollet und Hubert Sonntag mit der silbernen sowie Karl-Heinz Eisenmenger, Hans Gülpen, Hans Nellessen und Heinz Ganser I mit der goldenen Verdienstnadel des Fußball-Verbandes Mittelrhein aus. Heimatdichter Alfons Emonts gratuliert in “seiner Muttersprache“ (Breiniger Platt) dem SV Breinig zu seinem Jubiläum und Jugendleiter Gerd Lützeler, dem er die “Brenijer Heimatplakett“ verleiht. Egidius Braun überreicht dem Leiter der Jugendabteilung die goldene Ehrennadel des Fußball-Verbandes Mittelrhein als Anerkennung für die langjährige Arbeit für und mit dem Fußballnachwuchs in Breinig. Der Westdeutsche Tischtennis-Verband zeichnet zwei Sportkameraden aus, die sich um den Aufbau der Tischtennis-Abteilung innerhalb des SV Breinig besondere Verdienste erworben haben: Günther Breuer erhält als Ehrengabe einen Wandteller und Norbert Hartmann die Verdienstnadel in Silber. Bei der Gratulationscour bringen die Ortsvereine und zahlreiche Vertreter benachbarter Fußballvereine ihre Verbundenheit mit dem Jubelverein zum Ausdruck. Eine Bereicherung und ein Leckerbissen für Freunde guter Musik sind bei diesem Kommers die Darbietungen des “Männer-Quartett-Vereins-Harmonie“ aus Eschweiler-Nothberg unter Leitung des Musikdirektors Hans-Josef Roth.
An den beiden folgenden Tagen stehen die Jugendmannschaften mit sportlichen Begegnungen auf dem Sportplatz Schützheide im Mittelpunkt. Außerdem veranstaltet die Tischtennis-Abteilung ein Einladungsturnier.
Am 7. August steigt auf dem Aachener Tivoli die Begegnung zwischen der 1. Mannschaft des SV Breinig und der deutschen Fußball-Weltmeistermannschaft von 1974. 7.500 Zuschauer erleben das Spiel, in dem von Beginn an eine “Bombenstimmung“ herrscht. Die Zuschauer brauchen ihr Kommen nicht zu bereuen. Dafür sorgen nicht zuletzt auch die Breiniger Spieler, die herzerfrischend mitspielen. Die jungen Spieler des SV Breinig kämpfen, die erfahrenen Weltmeister zaubern (immer noch). Nach einem begeisternden Spiel siegen die Weltmeister mit 5:2 Toren.
Tore: 0:1 (3.) Herzog, 0:2 (12.) Hölzenbein, 1:2 (19.) Dieter Laumen, 2:2 (39.) Dieter Laumen/Foulelfmeter, 2:3 (55.) Held, 2:4 (64.) Emmerich, 3:4 (70.) Martin Breuer, 3:5 (83.) Emmerich durch Foulelfmeter.
Nach dem Spiel treffen sich die die Gäste mit der Mannschaft, dem Vorstand des SV Breinig und geladenen Gästen zum gemeinsamen Abendessen in der Gaststätte “Zur Treppe“. Mehrere Reporter nutzen die Gelegenheit zu Interviews mit Franz Beckenbauer, dem Kapitän der WM-Elf von 1974.
Auf dem Sportplatz erfüllen zahlreiche Kinder aus Breinig und Umgebung die leichtathletischen Bedingungen für das Schülersportabzeichen. Wie alles, was Gerd Lützeler anpackt, organisiert er auch diese Veranstaltung bereits über Jahrzehnte äußerst professionell. Für einen aktiven Jugendlichen stellt dieser Wettkampf alljährliche ein absolutes Highlight dar. Aber auch die älteren Breiniger sind hier stets willkommen. Abends trägt die Handball-Abteilung in der Sporthalle Stefanstraße Freundschaftsspiele aus.
Auch die Seniorenfahrt über Gemünd, Bad Münstereifel zur Steinbach-Talsperre und zurück über Euskirchen und Zülpich für Breiniger Bürger über 65 Jahre findet eine gute Resonanz. Bei herrlichem Reisewetter nehmen über einhundert Senioren die Einladung zu der von der Raiffeisenbank Breinig gesponserten Fahrt an.
Zu einem Vereinsabend mit Tanz sind die Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins in die Mehrzweckhalle eingeladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden zahlreiche Ehrungen durchgeführt und die Jubiläumsfeierlichkeiten klingen am Sonntag mit einem Frühschoppen aus. Für alle Helfer findet am Folgewochenende im Vereinslokal ein “Dankeschön-Abend“ statt. Im Herbst trifft sich noch einmal der mit der Vorbereitung und Organisation befasste Ausschuss: Ludwig Welter, Rudolf Braun, Karl-Heinz Eisenmenger, Hans Gülpen, Heinz Ganser I, Dieter Jollet, Gerd Lützeler, Norbert Hartmann, Franz-Josef Chantraine, Heinz-Albert Beißel, Günter Graf, Willi Begass, Uwe Jahn, Dieter Lübbers, Michael Lützeler und Wilfried Münch ziehen ein überaus positives Fazit. Als Abschluss des Jubiläumsjahres findet eine Foto- und Dokumentenausstellung statt. Der “Burgkurier“ berichtet über die am 15. November erfolgte Eröffnung u.a.: Zum Abschluss der diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten tritt der Spielverein Breinig mit einer Foto- und Dokumentenausstellung an die Öffentlichkeit. Im Jugendraum des Sportheims Schützheide wurde die Ausstellung vom Vorsitzenden Rudolf Braun im Beisein von Rats- und Sportausschussmitgliedern der Stadt Stolberg eröffnet. Er dankte insbesondere dem Jugendleiter Gerd Lützeler, der über Jahre hinweg Fotos und Dokumente des Vereins für ein Archiv sammelte. Eine Vielzahl der Belege ist jetzt in der Ausstellung zu sehen. Nicht nur Sportler, sondern auch interessierte Bürger sollten die Gelegenheit nutzen, die Geschichte des SV Breinig mit seinen über 500 Mitgliedern in Wort und Bild kennenzulernen.
Bemerkenswert insbesondere aus heutiger Sicht ist auch ein Bericht in der “Aachener Volkszeitung“ vom 19. Dezember 1985:
Dankeschön an den SV Breinig III
Stolberg – 89. Minute: In einer interessanten und torreichen Begegnung führt Mannschaft A 5:4 gegen Mannschaft B. Eine Flanke wird vom Rechtsaußen der Mannschaft B mit der Hand (für den Schiedsrichter nicht zu sehen) ins Tor befördert. Der Schiedsrichter (ein Betreuer der Mannschaft B) entscheidet auf Tor, was verständlicherweise heftige Proteste bei Mannschaft A auslöst. An der Richtigkeit seiner Entscheidung zweifelnd fragt der Unparteiische den entsprechenden Spieler, ob dieses Tor tatsächlich irregulär zustande gekommen sei. Dieser beantwortet die Frage wider Erwarten mit „Ja“! Unglaublich? Nein, tatsächlich passiert, und zwar beim Meisterschaftsspiel der Fußball-Kreisliga C, Gruppe 7, zwischen DJK Dorff II und SV Breinig III. Ein kleines Dankeschön auch von Vereinsseite für diese längst nicht selbstverständliche Geste an den Spieler Kurt Engels und Schiedsrichter Karl-Heinz Eisenmenger vom SV Breinig III. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel auch bei anderen Vereinen Schule macht.
Verstorben sind in diesem Jahr Heinz Hürtgen, Emil Schmelcher und Oswald Engels.
Nicht zuletzt als Folge 75-Jahr-Feierlichkeiten hat sich 1986 der Mitgliederbestand des SV in Richtung 500 erhöht.
Der Vorstand muss in seiner Sitzung im Januar leider den an ihn herangetragenen Wunsch, innerhalb des SV Breinig eine Tennisabteilung zu gründen, ablehnen. Nach schriftlicher Auskunft der Stolberger Stadtverwaltung werden dem Bau von Tennisplätzen im Bereich des Sportplatzes Schützheide kaum Aussichten auf Erfolg eingeräumt.
Seit Jahren wird sich um die Schaffung einer Unterstellmöglichkeit für die Zuschauer bemüht. Im Frühjahr geht vom Bauamt der Stadt Stolberg die Genehmigung zur Erstellung einer Tribüne an der westlichen Längsseite zwischen dem Haupt- und Trainingsplatz ein. Durch die tatkräftige Mithilfe von etwa 20 Mitgliedern wird sie schließlich in den Monaten Mai und Juni in Eigenleistung erstellt.
Die Jugendabteilung scheut sich nicht neue Wege zu gehen, um Nachwuchs für ihre Mannschaften zu finden. Im Mai findet deshalb ein mehrwöchiger “Schnupperkurs für Anfänger“ statt. Rund 25 Jungen (5-7 Jahre) folgen der Einladung und schließen sich fast alle in den folgenden Wochen dem Verein an.
Die 1. Mannschaft erreicht in der Bezirksliga in der Saison 1985/86 einen undankbaren 2. Platz. Die Damen dagegen nehmen von 9 Mannschaften in der Bezirksliga den 1. Platz ein und steigen in die Landesliga auf.
DFB-Schatzmeister Edi Braun ist Delegationsleiter der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Mexiko. Bei einem Besuch mit einigen Nationalspielern in einem Waisenhaus in Queretaro (Mexiko) ist er tief beeindruckt von der Not und dem Elend der dort untergebrachten Kinder, die häufig sogar in Apfelsinenkisten vor die Tür dieses Waisenhauses abgestellt ihrem Schicksal überlassen werden. Kurz nach der Rückkehr ruft er das “Mexiko-Hilfswerk des DFB“ ins Leben. Durch Spenden sollen Mittel bereitgestellt werden, um den Kindern den Start in ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Während der zweiten Hälfte der Fußball-Weltmeisterschaft findet das 5. “Remmers-Colonia-Turnier“ statt. Im Endspiel siegt der Veranstalter gegen FC Breinigerberg mit 2:0.
Erstmals veranstaltet die Aachener Volkszeitung in der Saison 1985/86 in Zusammenarbeit mit dem Fußballkreis Aachen einen Fairness-Wettbewerb für Kreisliga-Mannschaften. Mit großem Vorsprung sichert sich der SV Breinig, der mit vier Mannschaften in der Kreisliga am Ball ist, den AVZ-Fairnesspreis. Der Endstand nach rund 3.100 Meisterschaftsspielen der Kreisligen A, B und C:
1. SV Breinig 113 Punkte
2. Glückauf Ofden 90 Punkte
3. Burtscheider FC 89 Punkte
4. SV Stolberg 88 Punkte
5. FV Vaalserquartier 87 Punkte
Das ist nicht das letzte Mal, dass der SV als Sieger hervorgeht. Gewertet wird nach folgendem Muster: Jeder Verein erhält für jede zum Meisterschaftsbetrieb gemeldete Mannschaft einen Punkt pro absolviertem Spiel. Jedes Vergehen, das eine Sperre nach sich zieht, wird mit Punktabzügen bestraft, die wiederum nach Schwere des Vergehens gestaffelt sind. So bleibt es nicht aus, dass einige “schwarze Schafe“ unter den 99 teilnehmenden Mannschaften zu finden sind. Erfreulich, dass sieben Vereine ohne Platzverweis bleiben. Zu diesen gehört auch der SV.
Die E-Junioren werden zum "Sepp-Herberger-Tag" Anfang Juli in Bergisch-Gladbach eingeladen und vertreten dort den Kreis Aachen. Durch den 2. Platz bei den D-Junioren (4:5 in Herzogenrath im Endspiel gegen SV Kohlscheid) und den 3. Platz bei den C-Junioren (4:3 n. E. im kleinen Finale gegen Alemannia Aachen) erhält die Jugendabteilung eine Finanzspritze. Die Kreissparkasse Aachen überweist insgesamt 1.300,- DM für das Abschneiden bei den von ihr gesponserten Wettbewerben.
Nach positivem Verlauf der Verhandlungen über den Grundstückserwerb kann der Rat der Stadt Stolberg sich noch vor den Ratsferien mit dem Bau des Rasenplatzes in Breinig befassen. Ein Termin für den ersten Spatenstich kann allerdings noch nicht festgelegt werden. Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung wird ein Video-Film vom Spiel der Weltmeistermannschaft ‘74 gegen SV Breinig auf dem Aachener Tivoli vorgeführt.
Beim 10. LBS-Turnier des VfB Vicht schafft SV Breinig den Hattrick: Bereits zum drittenmal gewinnt man den Pokal und die Siegprämie von 2.000,- DM durch einen 2:1-Erfolg im Endspiel gegen GW Mausbach.
Mit Leo Strauch (*1895) stirbt im August der letzte Gründer des SV Breinig und Nikolaus Conrads folgt Ende September. Von 1948 bis 1959 gehörte Letzterer zu den Hauskassierern.
“Bild“ berichtet: Vor 36 Jahren fuhr Kurt Stoll (80) sein letztes Motorrad-Rennen. Tausende jubelten ihm damals zu. Montag wird ihm wieder zugejubelt – sein Heimatort Breinig ehrt den Ex-Rennfahrer zum 80. Geburtstag, holt ihn zu Hause in einer offenen Kutsche ab! Der Grund: Kurt Stoll verschenkt 150.000,- Mark an 15 Vereine des Dorfes. „Ich habe keinen mehr, dem ich etwas vererben könnte.“ sagt der Witwer bescheiden. Da ist er einfach zur Bank gegangen, hat an jeden Verein 10.000,- Mark überwiesen.
Einen Rekord hat die Fußballjugend zu melden: 15 Teams starten in die Fußballsaison 1986/87.
Mit (zu)viel Optimismus packen Anfang November einige Vorstandsmitglieder das schon drei Jahre im Raum stehende Projekt Rasenplatz Breinig an. Sie führen Vermessungs- und Rodungsarbeiten am von der Straße Schützheide aus geplanten Zugangsweg aus. Doch die Anwohner legen Protest ein und stoppen so weitere Eigenleistung. Das viele Jahre andauernde Theater um den Bau des Rasenplatzes beginnt.
Im gleichen Monat veranstaltet die Jugendabteilung erstmalig einen Flohmarkt im Sportheim. Gegen eine Gebühr von 1,- DM können alle Mitglieder der Jugendabteilung einen Tisch für den Verkauf von Flohmarktsachen mieten. Das Standgeld sowie der Erlös eines eigenen Standes des Jugendausschusses kommt der Mexikohilfe des DFB zugute.
Ludwig Welter steht nach 13-jähriger Amtszeit nicht mehr als Vorsitzender des Stadtsportbundes zur Verfügung. Bei der Versammlung in der Beletage der Stolberger Stadthalle danken ihm die Mitglieder mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden mit Sitz und Stimme im Vorstand.
1987 veranstalten die Alten Herren und die Damenmannschaft erstmals Hallenfußballturniere in der Sporthalle Stefanstraße. Die Seniorenmannschaften spenden 1.500,- DM für die Mexikohilfe.
Die C-Junioren gewinnen unter ihrem Trainer Dieter Lübbers das internationale Hallenturnier des SC Bocholtz (Niederlande) mit den Spielern Thorsten Klees, Andreas Korr, Reiner Lützeler, Markus Schell, Thomas Wergen, Rüdiger Fink und Peter Cormann.
128 Mitglieder der Jugendabteilung besuchen das Länderspiel Deutschland gegen Italien im Kölner Stadion. Die Kosten für die Eintrittskarten und die Fahrt trägt die Jugendabteilung. Bei der erstmals ausgetragenen Stadtmeisterschaft für E-Junioren wird SV Breinig erster Titelträger durch einen 8:1-Erfolg im Endspiel gegen TSV Donnerberg.
Franz-Josef Wolf, genannt “Ede“, wird im Juni als Spieler verabschiedet. 13 Jahre gehört er ununterbrochen zur 1. Mannschaft und absolvierte fast 500 Spiele.
Als stärkste Gruppe erhält SV Breinig im Sommer den von Landrat Hans-Günter Bömeke für die teilnehmerstärkste Vereinigung gestifteten Bronzeteller beim 8. Kreiswandertag in Gressenich. 2.400 Wanderer nehmen teil.
Auch bei der Einführung der “Pampers-Liga“ (6 Jahre und jünger) im Kreis Aachen ist man wie schon bei den ersten Gehversuchen der D-, E- und F-Jugend sowie beim Start der ersten Mädchenteams mit von der Partie. Das erste Spiel am 26. September in Walheim endet mit einem 3:2-Sieg. Die Namen der Spieler, die in der ersten Begegnung zum Einsatz kommen, findet man viele Jahre später noch im Seniorenbereich: Thorsten Kurtze – Thomas Koll – Sebastian Koll – Stefan Heck – Thorsten Meier – René Schornstein – Alban Werner – Patrick Ganser – Kevin Kühnen – Bastian Rombach. Bei einer Besprechung kurze Zeit später einigen sich die Pioniere Accordia Niederbardenberg, Rhenania Alsdorf, Hertha Walheim, FC Roetgen, Jugendsport Wenau und SV Breinig auf den Namen “Bambini-Kicker“ für die neue Altersstufe.
Im Rahmen der Trimm-Veranstaltungen des Deutschen Sportbundes führen TB und SV Breinig im Oktober 1987 gemeinsam den von den Raiffeisenbanken gesponserten Herbst-Wandertag durch. Mit fast 100 Teilnehmern findet die Wanderung durch den Herbstwald im Süden Breinigs eine nicht erwartete positive Resonanz.
Anfang Dezember wird der Ehrenvorsitzende des Stadtsportverbands Stolberg, Ludwig Welter, vom Kreissportbund Aachen, dessen 2. Vorsitzender er ist, mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Beim angestrebten Bau eines Rasenplatzes sind die Anlieger schwer zu überzeugen. Lärmschutzwand und Flutlichtanlage stoßen auf Widerstand und es gibt keine Annäherung der Standpunkte. So lautet das Fazit der von der Stadt Stolberg für die im Dezember ins Sportheim einberufene Bürgeranhörung. Zahlreiche Jugendliche und deren Eltern sind gekommen. Die betroffenen Anlieger erkennen zwar besonders aufgrund der guten Jugendarbeit die Notwendigkeit eines weiteren Platzes an, kritisieren aber die Stadt, weil ohne vorherige Befragung und Präsentation eines etwaigen alternativen Standortes ein Grundstück gekauft wurde.
Im selben Jahr sterben die Vereinsmitglieder Konstantin Gehlen und Matthias Kloubert.
Erstmalig im Kreis Aachen findet 1988 ein Hallenturnier für Bambini-Kicker in der Sporthalle Stefanstraße statt. Sieger dieses Turniers ohne Gegentor werden die jüngsten Nachwuchskicker des Veranstalters.
Durch Einnahmen aus dem Flohmarkt im November 1987 und einer Sammlung für die Mexikohilfe bei der Jahresfeier der Jugendabteilung Ende Januar können 400,- DM an Edi Braun übergeben werden.
Vereinsmitglied Emil Lauscher, ein stiller aber tatkräftiger Helfer beim SV Breinig, stirbt im März.
Der Zeitplan, den die Verwaltung der Stadt Stolberg zur Erstellung eines Bebauungsplans für das Gelände des geplanten neuen Sportplatzes vorgelegt hat, verschiebt sich um mindestens fünf Monate. Die Obere Landschaftsbehörde vermutet auf dem Gebiet schützenswerte Pflanzen. Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes nimmt im März an einem Ortstermin auf dem Gelände teil, um sich persönlich das umstrittene Gebiet anzusehen.
Die seit 1966 erscheinenden Informationen “Die Jugend im Spielverein Breinig“ hat im April ihre 100. Ausgabe.
Die A-Junioren erringen in überlegener Manier die Meisterschaft in der Leistungsgruppe und steigen in die Sondergruppe des Kreises Aachen auf. Die B-Junioren stehen ihnen in der Leistungsgruppe in nichts nach. Punktgleich mit Rhenania Würselen beenden sie die Meisterschaftsspiele. Ein Entscheidungsspiel auf dem neutralen Platz von Rhenania Richterich endet nach Verlängerung 2:2. Im Elfmeterschießen gelingt ein 4:2-Erfolg, der die Meisterschaft verbunden mit dem Aufstieg in die Sondergruppe bedeutet.
Beim Pfingstturnier haben die D-Junioren u.a. Gäste aus Berlin. Mit 15 Spielern und zehn Erwachsenen reist Rot-Weiß Neukölln an, unterliegt lediglich dem Veranstalter 0:2 und muss dem in allen Spielen ohne Gegentor erfolgreichen Gastgeber den Turniersieg überlassen.
Der Fußball-Verband Mittelrhein unterstützt im Mai die Jugendabteilungen seiner Vereine mit einer großzügigen Ballspende. Für jede am Spielbetrieb beteiligte Mannschaft, insgesamt 3.614, stellt er kostenlos einen Fußball zur Verfügung.
Im DFB-Pokal sind auf Kreisebene 76 Vereine mit von der Partie. Durch Heimsiege gegen FC Breinigerberg (4:1), und SC Kellersberg (3:1), den Auswärtssieg bei Eintracht Warden (3:0) und wiederum einen Heimsieg gegen Schwarz-Rot Aachen (3:0) gelangt die 1. Mannschaft in die Spiele auf Mittelrheinebene. Hier kommt im November erneut das Aus im Heimspiel gegen den Oberligisten SC Jülich 10 (1:4).
Im Jahr 1988 sterben die Mitglieder Josef Wirth, Resi Soldierer, Helmut Müller, und Kurt Stoll.
Der vom SV Breinig nach der C-Jugend zur Aachener Alemannia gewechselte Ralf Ahn nimmt 1989 an einer Reise der U17 des FV Mittelrhein nach Florida (USA) teil.
Mit den Vorrundenspielen und der Endrunde wird in der Sporthalle des Goethe-Gymnasiums mit dem SV Breinig (2:0 im Endspiel gegen FF Stolberg) der erste Hallenfußballmeister der Stadt Stolberg gekürt. Die vom SV Breinig erstmalig initiierte und organisierte Veranstaltung findet ein überaus positives Echo bei den Aktiven und einen kaum erwarteten Zuspruch bei den Zuschauern. Siegprämien in Höhe von insgesamt 2.000,- DM stiftet das Autohaus Siebertz. Eine während der drei Veranstaltungstage unter den Zuschauern von Jugendlichen des SV Breinig durchgeführte Sammlung für die Mexikohilfe des DFB erbringt den Betrag von über 400,- DM für das Waisenhaus in Queretaro.
Am Fettdonnerstag verunglückt in der Nähe des Forsthauses Roggenläger der seit seinem achten Lebensjahr im SV Breinig aktive Christian Zirk-Steudle tödlich. Der mit fünf Jugendlichen besetzte PKW kommt in einer Kurve von der Fahrbahn ab und prallt gegen einen Baum. Christian Zirk ist auf der Stelle tot.
Über eine sensationelle Wende in der Frage des in Breinig geplanten Rasenplatzes berichten am 1. April die “Stolberger Nachrichten“: Der Sportplatz Breinig wird gebaut – im Garten des CDU-Fraktionsvorsitzenden Karl- Heinz Eisenmenger. April! April!
Im selben Monat findet in der Sportschule Hennef eine außergewöhnliche Arbeitstagung der Vorstandsmitglieder des SV Breinig statt. Die Tagung steht unter dem Thema: “Koordination und Konzentration der Vorstandsarbeit“.
GW Mausbach ist im Sommer auf dem Sportplatz Wolfeter Ausrichter der ersten Stadtmeisterschaft für Alte Herren. Insgesamt kämpfen 15 Teams um den Titel. SV Breinig unterliegt im Endspiel gegen SC Münsterbusch mit 1:2 Toren.
Seit 25 Jahren ist Heinz Ganser I für die Kassengeschäfte des SV Breinig zuständig. Bereits nach der Mitgliederversammlung des Vorjahres informiert er den Verein, dass er für eine Wiederwahl im Jahr 1989 nicht mehr zur Verfügung stehe. Es sei an der Zeit das Amt des Kassenwartes in jüngere Hände zu legen. Der Vorsitzende Rudolf Braun betont, dass damit ein Freund und Kamerad aus dem Vorstand ausscheide, der über 50 Jahre zunächst als Spieler, später dann als Kassenprüfer und seit 1964 als Verantwortlicher für die Finanzen eine hohe Verantwortung getragen habe.
Anfang August gewinnt man das Turnier des SV Rott um den “Josef-Hütten-Wanderpokal“ im letzten Spiel gegen Landesligist VfR Venwegen mit 4:2. Vor dem gewonnen Endspiel beim “Remmers-Colonia-Cup“ werden durch den Vorsitzenden Rudolf Braun und seinen Stellvertreter Dieter Jollet drei Spieler besonders geehrt: Der langjährige Stammtorwart der 1. Mannschaft, Joachim “Joker“ Wirtz für über 500 Einsätze in den Seniorenmannschaften, Andreas Soldierer und Eckhard Schenk, beide ebenfalls Stammspieler der 1. Mannschaft, als deutsche Hochschulmeister mit der RWTH Aachen. Während Letztgenannter, nach seiner aktiven Laufbahn Jahrzehnte Trainer der B- und A-Jugend, nach seinem Weggang von Borussia Brand im Jahr 1982 zum SV Breinig wechselte, sind die beiden anderen echte Eigengewächse des Spielvereins, dem sie seit frühester Jugend angehören.
Mit Paul Sorge verstirbt ein weiteres Mitglied.
Seit diesem Jahr veröffentlicht der FV Mittelrhein in einem Sonderheft der "Amtlichen Mitteilungen" neben den Tabellen aller Seniorenmannschaften auch die Abschlusstabellen aller am Spielbetrieb beteiligten Jugendmannschaften des Verbandsgebiets.
Eine sportliche Berg- und Talfahrt (1990-2000)
Zum Auftakt der Veranstaltungen anlässlich des 80-jährigen Bestehens richtet der SV Breinig in der Sporthalle des Stolberger Goethe-Gymnasiums im Januar 1990 die Kreispokalendrunde aus und lädt drei Wochen später zum 4. “Winter-Cup der Nachrichten“ ein.
Eie Partei übergreifenden Querelen um den geplanten Rasenplatz in Breinig führen Anfang Februar zum Rücktritt der Vorstandsmitglieder und Kommunalpolitiker Karl-Heinz Eisenmenger und Siegfried Polte, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Die in der Saison 1979/80 erstmals für den Spielbetrieb gemeldete fünfte Mannschaft feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. In dieser Zeit spielt sie in fast unveränderter Aufstellung. Zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten veranstaltet sie im Februar ein Hallenfußballturnier und muss sich erst im Finale der Freizeitmannschaft “FC Maulwurf“ geschlagen geben. Ende der Saison 1989/90 gelingt als Erster der Kreisliga C der Aufstieg. Die Kameradschaft innerhalb der Jubiläumstruppe ist so groß, dass man auch außerhalb des Rasens zusammenkommt. Mehrfach reist sie im Sommer mit “Kind und Kegel“ in den sonnigen Süden.
Gut angenommen wird ein weiteres “Fußball-Schnupper-Turnier“ in der Sporthalle. In zwei Abteilungen nehmen Jungen und Mädchen von Kindergärten bzw. Grundschulen aus der Umgebung teil. Nicht nur bei den zahlreich erschienenen Kindern, sondern auch in der Presse stößt die Veranstaltung auf ein überaus positives Echo.
Um über Testspiele wieder zur Form und zur spielerischen Geschlossenheit zu finden und den drohenden Abstieg zu vermeiden, trägt die Lizenzspielermannschaft von Alemannia Aachen Freundschaftsspiele gegen Teams aus der Region aus. Im April unterliegen die Breiniger Bezirksligisten im Stadion Glashütter Weiher den Alemannen mit 0:8.
Margret und Rudolf Braun, Vereinsvorsitzender, sind das Jubelpaar der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Im Zentrum des Wappens des Schützenkönigs befindet sich ein Fußball, durch den seine Jahrzehnte lange Verbundenheit zu dieser Sportart dokumentiert wird.
Während sich die Nationalmannschaft in Italien zum dritten Mal die WM-Krone sichert, richtet die Jugendabteilung im Sommer die Stadtmeisterschaft für E-Junioren aus.
Bei der 9. und letzten Auflage des “Remmers-Colonia-Cup“ wird das Veranstalterteam zum sechsten Mal in Folge Pokalsieger durch einen 3:0-Erfolg gegen Komet Steckenborn. Besonders durch das ebenfalls vor Saisonbeginn stattfindende Turnier um den LBS-Pokal ist es sehr schwer, genügend Mannschaften zu finden. Außerdem wirkt der Aschenplatz für die Mannschaften nicht gerade einladend.
Ein Turnier für C-Ligisten bei Columbia Stolberg sieht die Drittvertretung des SV Breinig als Turniersieger. Im Endspiel wird der Gastgeber mit 7:1 besiegt.
Mitte August richtet Adler Büsbach die Stadtmeisterschaft für F-Junioren (8 Jahre und jünger) aus, die durch einen klaren Sieg im Endspiel gegen VfR Venwegen (5:0) von den Nachwuchskickern des SV Breinig gewonnen wird.
Im Kalenderjahr versterben noch die Mitglieder Simin Graf, Horst Radermacher und Matthias Kloubert.
Erstmals findet im Dezember in der Sporthalle ein Jugendturnier zu Gunsten der Mexikohilfe statt. In der Folge macht es sich fortan über die Region hinaus unter dem Begriff “Mexikoturnier“ einen Namen.
In weite Ferne gerückt ist die Verwirklichung des Rasenplatzes. Der Regierungspräsident versagt dem Bebauungsplan seine Zustimmung. Bei der Abwägung des privaten und öffentlichen Interesses seien vor allem die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes sowie der Abwasserbeseitigung nicht ausreichend berücksichtigt.
Der DFB führt 1991 unter der Leitung von Bundestrainer Berti Vogts ein Förderprogramm für besonders talentierte Jugendspieler an zehn Stützpunkten der 16 Landesverbände durch. Der Sohn des Vereinswirts, Gerd Schnitzler, wird in die Sportschule Hennef eingeladen.
Es hat Tradition: Die erste Mannschaft fährt jährlich zum Skilaufen. In diesem Jahr geht es nach Sulden und die Erinnerung daran wird in einer originellen Kollage aus Skipässen festgehalten.
Mit der goldenen Ehrennadel des DFB wird anlässlich seines 70. Geburtstages Heinz Ganser I ausgezeichnet.
Nach der Saison 1990/91 steigt die 2. Mannschaft als Letzter aus der Kreisliga B ab. Die 3. Mannschaft erreicht den 2. Platz und nimmt an Qualifikationsspielen um den Aufstieg zur Kreisliga A teil. Auf dem neutralen Platz des SV Eilendorf unterliegt das Team gegen SG Eschweiler II in der Verlängerung mit 1:4.
Bei der Vorstandswahl stellt sich mit Margit Koll als Kassiererin erstmals eine Frau zur Verfügung. Eine weitere wesentliche Änderung bedeutet der Rücktritt von Dieter Jollet, der zum Glück nur drei Jahre währt. Gerd Lützeler schreibt dazu im “Die Jugend im Spielverein“ Nr.115: Stellvertretender Vorsitzender Dieter Jollet, einer der guten Geister des SV Breinig, kandidiert nach 17jähriger Vorstandsarbeit nicht mehr. Mit unermüdlichem Eifer hat er sich als Fußballobmann, stellvertretender Vorsitzender und ”Mädchen für alles“ um die Vertretung der Interessen des in den letzten Jahren ständig wachsenden Spielvereins mit großem Erfolg bemüht. An allen in den letzten beiden Jahrzehnten durchgeführten Maßnahmen war er maßgeblich beteiligt, so beim Bau des Sportheims Schützheide, der Tribüne, dem Austausch der bleihaltigen Asche, dem Einbau der Berieselungsanlage, der Verlegung des Verbundsteinpflasters, der Erneuerung der Ballfangnetze, der nervenaufreibenden Arbeit für den geplanten Rasenplatz. Trikot-, Lautsprecher- und Bandenwerbung wurden von ihm initiiert und brachten dem SV Breinig die nun einmal notwendigen Mittel in finanzieller Hinsicht, um einen mit fünf Seniorenmannschaften auch kostenträchtigen Spielbetrieb durchführen zu können. Auch das in den letzten neun Jahren durchgeführte Senioren-Fußballturnier um den ”Remmers-Colonia-Cup“ trug eindeutig seine Handschrift. Neben diesen zeitaufwendigen Aktivitäten hatte Dieter Jollet stets ein offenes Ohr für alle, die seinen Rat und seine Hilfe brauchten. Auch die Jugendabteilung hat Anlass, ihm für viele Hilfen im Laufe seiner langjährigen Vorstandstätigkeit von fast zwei Jahrzehnten zu danken. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass er auch zukünftig – um es in der Sprache der Fußballer zu sagen – aus der „zweiten Reihe“ am Geschehen des Spielvereins Anteil nehmen wird. Für seine weitere persönliche Zukunft gelten ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche, vor allem Gesundheit. Vielen Dank, Dieter!
Den 1991 zum sechsten Mal von der “Aachener Volkszeitung“ in Zusammenarbeit mit dem Kreisfußball-Ausschuss Aachen gestifteten “Fairness-Preis“ für die auf Kreisebene am Punktspielbetrieb teilnehmenden Teams gewinnt erneut der SV Breinig.
Einen Doppelerfolg landen die von Herbert Heck trainierten F-Junioren. Zunächst gewinnen sie den "Fußballtreff beim SV Breinig", an dem 35 Mannschaften aus dem Bereich des FV Mittelrhein teilnehmen. Im Endspiel siegen sie gegen Hertha Walheim. Bei der Stadtmeisterschaft gewinnt die Mannschaft im Endspiel gegen Frisch Froh Stolberg den Titel.
Ende Juli trifft erstmals in der Vereinsgeschichte eine Mannschaft des SV Breinig auf heimischem Boden auf ein Team aus den USA. West Valley Sports Club aus dem Bundesstaat New Jersey muss auf dem Europa-Trip die erste Niederlage hinnehmen. Eine wegen der Sommerferien aus A- und B-Junioren zusammengestellte Elf siegt überraschend mit 2:0.
In den Sommerferien trägt der SV im Stadion "Glashütter Weiher" in Münsterbusch ein Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen aus. Zwar wird mit 10:3 Toren verloren, aber immerhin erzielen Martin Breuer (2) und Ingo Wolter einen Treffer gegen die Werkself.
Nach über 20 Jahren werden im Dezember die monatlichen Altpapiersammlungen der Jugendabteilung eingestellt. Der mit den Sammlungen verbundene Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zu der zuletzt von der Stadt Stolberg gezahlten Entschädigung von 15,- DM pro Tonne.
Vereinsmitglied Hubert Ostlender verstirbt im Mai.
Beide sind nicht mehr aus dem Verein wegzudenken: Sie kümmert sich um die Sauberhaltung des Sportheims, die Reinigung und Pflege der Sportkleidung. Er hält die Sportstätten in Ordnung. Das Ehepaar Marianne und Hans Nellessen feiert im März 1992 sein “20-jähriges Dienstjubiläum“.
Eine Satzungsänderung führt dazu, dass die jugendlichen Mitglieder am 16. März im Sportheim beim Vereinsjugendtag erstmals für die nächsten beiden Jahre einen Jugendvorstand wählen.
Nach fünfjähriger Zusammenarbeit trennt man sich von Willi Haag und überträgt Herbert Wynands vorübergehend die Trainingsleitung. Nur wenige Zeit später folgt ihm Dieter Merkens und für über 500 Spiele wird Friedel Neukirchen geehrt.
Mit Abschluss der Saison 1991/92 beendet die 5. Mannschaft ihren Spielbetrieb. Altersbedingte Gründe und die immer wieder erforderliche Abstellung von Spielern an die 3. und 4. Mannschaft haben eine zu dünne Spielerdecke zur Folge. Die meisten Spieler werden zukünftig bei den “Alten Herren“ kicken.
Ende April berichtet der lokale Rundfunksender Antenne AC eine Stunde live vom Sportplatz über die Jugendarbeit beim SV Breinig und im Juni fahren die F-Junioren in Begleitung ihrer Betreuer und vieler Eltern zum Flughafengelände in Düsseldorf zur Hubschrauberstaffel der Polizei und zum “Blauen See". Die Juniorenmannschaft des West Valley Sports Club aus dem Staat New Jersey (USA) wiederholt den Vorjahrsbesuch.
Die A-Junioren qualifizieren sich für eine neu eingerichtete kreisübergreifende Liga (unterhalb der Verbandsliga). Zwölf Teams aus den Fußballkreisen Aachen, Geilenkrichen, Heinsberg und Erkelenz gehören dieser neuen Spielklasse im Jugendbereich an. Die Mannschaft erreichte die Qualifikation gegen Viktoria Alsdorf (3:1 auswärts, 11:0 im Heimspiel). Neuer Trainer ist Fritz Schmitz aus Stolberg.
Die Breiniger Reserve geht im August unerwartet bei Turnieren des SV Gressenich und Inde Hahn als Sieger hervor und lässt mehrere Erstvertretungen hinter sich. Zeitgleich gewinnt die “Vierte“ ein Turnier des FC Columbia Stolberg.
60 Vereine des FV Mittelrhein beteiligen sich am “Peter-Josef-Arnolds-Gedächtnispreis für Vereinszeitungen“. Die “Amtliche Mitteilungen“ des FV Mittelrhein berichten in ihrer Ausgabe vom 19. Sept. 1992: Für ihre hervorragenden Abteilungszeitungen wird die Jugendabteilung des Spielverein 1910 Breinig belobigt, verbunden mit einer Geldspende.
Auf kleiner und großer Ebene stehen Veränderungen an. Siegfried Matheis erklärt seine Bereitschaft, bis zur nächsten Jahreshauptversammlung kommissarisch die Aufgaben des Hauptkassierers zu übernehmen. Ein wahrer Glücksgriff, denn dieses Amt hat er fortan für Jahrzehnte inne.
Im September stirbt DFB-Präsident Hermann Neuberger. Kurz vor seinem Tod schlägt er Egidius Braun als seinen Nachfolger vor. Einen Monat später wird dieser einstimmig gewählt und bei einem Empfang in Breinig spenden die Mitglieder des SV als Gratulationsgeschenk 3.800,- DM für die Mexikohilfe. In der Folge dreht ein Fernsehteam der ARD auf der Schützheide. Von Edi Braun soll ein Porträt erstellt werden. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin werden auf dem Gelände, das als “Jakob-Braun-Stadion“ den Namen seines Vaters trägt und auf dem seine sportlichen Aktivitäten begonnen haben, Bilder zusammen mit Nachwuchskickern seines Heimatvereins gedreht.
Es stirbt Vereinsmitglied Heinrich Kranzhoff.
Bei der Mitte Januar 1993 stattfindenden 5. Stolberger Hallenfußball-Stadtmeisterschaft erhält Thomas Zippler vom SV Breinig als bester Torschütze einen von den “Stolberger Nachrichten“ gestifteten Pokal.
Plötzlich und unerwartet stirbt kurz darauf Marianne Nellessen und später Arnold Münch, der nach Ende des Zweiten Weltkrieges mehrere Jahre als Schiedsrichter tätig gewesen ist.
Nach der Saison 1992/93 steigt die 3. Mannschaft als Erster aus der Kreisliga C in die Kreisliga B auf. Das von Dirk Remmer zusammengestellte Team besteht aus einer gesunden Mischung aus jungen und alten Spielern.
Mit einem Festakt feiert der TB Breinig im Juni sein 100-jähriges Bestehen und bei der Stadt Stolberg wird über die Streichung der Zuschüsse an die Vereine und die Erhebung von Benutzungsgebühren für Turn- und Sporthallen nachgedacht. Auch eine Beteiligung an den Energiekosten steht zur Debatte.
Um Zuschauer zu akquirieren wird als Hauswurfsendung vor dem Beginn der Punktspiele eine Informationsbroschüre mit dem Titel “Namen – Daten – Zahlen“ verteilt. Neben den Spielern der vier Seniorenmannschaften sind auch die Gönner verzeichnet.
In der “Aachener Volkszeitung“ erscheint ein Artikel über einen der vielen stillen Helfer, ohne die ein Verein nicht existieren kann: Seit 25 Jahren bekleidet Josef Connotte das Amt des Ballwartes und des Linienrichters der 1. Mannschaft beim SV Breinig, und das bei jedem Wetter. Was ihn besonders auszeichnet ist seine Fairness, und wohl kein Spieler und keine Mannschaft kann sich bis heutzutage darüber beschweren, dass “Juppi“ jemals jemanden benachteiligt hat. Das hat ihn im ganzen Fußballkreis Aachen bekannt gemacht. Seine Zuverlässigkeit und Vereinstreue waren jetzt Anlass, ihm vor dem ersten Heimspiel gegen SV Eilendorf ein längst fälliges Dankeschön zu sagen. Dabei hatte der 2. Vorsitzende Willi Begass neben einem Geschenk auch eine besondere Überraschung parat. Für den Fan des FC Schalke 04, der schwer unter dem derzeit schlechten Tabellenstand leidet, überreichte Willi Begass einen Spielball mit sämtlichen Unterschriften der Schalker Spieler, womit man ihm die größte Freude machte.
Gleich zwei Trainer scheiden im Oktober 1993 beim SV Breinig aus. Nach nur kurzer Zeit stellt Dieter Merkens wegen Erfolglosigkeit sein Amt zur Verfügung und bei den A-Junioren übernimmt mit Fredi Schumacher, ein früherer Aktiver, das Kommando. Einen Monat später ist auch ein neuer Trainer für die Senioren gefunden. Der beim FV Mittelrhein tätige Trainer Dieter Nießen trägt jetzt die Verantwortung und soll die auf einem Abstiegsplatz stehende Mannschaft in gesicherte Gefilde führen.
Noch im Herbst kündigt die Stadt Stolberg fristgerecht und ordnungsgemäß die mit dem SV Breinig abgeschlossene Nutzungsvereinbarung des Sportheims Schützheide. Wegen der vom Rat der Stadt Stolberg anvisierten Hallen- und Sportplatzbenutzungsgebühren lädt der SV Breinig zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein. Durch aktuelle finanzielle Schwierigkeiten hält der Regierungspräsident ein Haushaltssicherungskonzept für notwendig. Insgesamt 500.000,- DM sollen im Bereich des Sports eingespart werden. Für den Verein bedeutet das einen Einnahmeausfall in Höhe von 13.200,- DM. Hinzu kommt noch der von der Kommune geplante “Kopfbeitrag“ für volljährige Aktive von 2,50 DM im Monat. Durch eine Beitragserhöhung sollen die zusätzlichen Ausgaben aufgefangen werden. Die umfangreichen Vorbereitungen und Informationen führen zu einem im Vorfeld kaum erwarteten positiven Ergebnis. Es gelten jetzt folgende Beitragssätze:
Kinder/Schüler: 60,- DM
Jugendliche: 72,- DM
Senioren: 132,- DM
Inaktive: 96,- DM
Familien: 190,- DM
Fußball & TT: 24,- DM zusätzlich
Vorsitzender Rudolf Braun richtet nach dem Mexikoturnier ein Schreiben an Stolbergs Stadtdirektor Römer. Es sei unzumutbar für die Helfer, wenn sie nach Turnierende noch Stunden lang über den Boden rutschend die durch die Turnschuhe der Kinder entstandenen Streifen entfernen müssten.
Es versterben die Mitglieder Ludwig Kaiser (Pfarrer i.R.), Willi Frings und Rolf Keune.
1994 klagt der SV Breinig gegen die Stadt Stolberg wegen der Zahlung der Reinigungskosten des Sportheims für das gesamte Vorjahr. Mit der Vertretung der Interessen wird Dr. Jürgen Linden, Bürgermeister der Stadt Aachen beauftragt.
Als Reaktion auf die schriftlichen Beschwerden des Vorsitzenden wegen der Säuberung des Hallenbodens im Anschluss an Hallenfußballturniere kommt es im Januar zu einem Ortstermin. Die als Kompromiss zu bezeichnende Regelung besagt, dass zukünftig nicht mehr nach jeder Veranstaltung Stunden lang die Böden von den durch das Schuhwerk der Aktiven entstandenen Streifen befreit werden müssen. Vielmehr wird nach Beendigung der Hallensaison eine Grundreinigung durchgeführt. Die Kosten tragen anteilmäßig die veranstaltenden Vereine. 11 Jahre später eskaliert dieser Streit erneut und auf Initiative des SV wird endgültig entschieden, dass der Hallenboden nur noch besenrein übergeben wird.
Beim Vereinsjugendtag gibt Gerd Lützeler nach fast 30-jähriger ununterbrochener Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen das Jugendleiter-Zepter an Herbert Heck ab. Als Dankeschön überreichen die Kinder ein Riesenposter aller Mitglieder, Trainer und Betreuer.
Nur kurze Zeit ist Dieter Nießen als Trainer der Senioren tätig. Mit Werner Fuchs als ehemaligem Trainer von Alemannia Aachen übernimmt ein absoluter Fachmann die sportliche Leitung des in höchster Abstiegsgefahr befindlichen Bezirksligisten. Der Neue schätzt seine Rolle allerdings sehr realistisch ein und warnt davor die Erwartungen zu hoch zu schrauben.
Vom Amtsgericht in Eschweiler wird die Anfang des Jahres gegen die Stadt Stolberg erhobene Klage auf Zahlung von Zuschüssen zu den Reinigungskosten abgewiesen und Mitte April werden beim SV Breinig die Weichen für die Saison 1994/95 gestellt. Einem ehemaligen Aachener Alemannen folgt ein anderer: Verabredungsgemäß steigt Werner Fuchs nach Beendigung der laufenden Spielzeit wieder aus. Seine Nachfolge tritt Norbert Lenzen an. Der neue Coach kommt trotz Abstiegs aus der Bezirksliga.
Auch die A- und B-Jununiorenteams steigen aus den Bezirksligen ab.
Die E-Junioren werden ohne Punktverlust Meister und siegen im kleinen Finale des Edi-Braun-Pokals, dem höchsten Event auf Kreisebene, gegen Rasensport Brand 6:0.
Den Gesundheitspreis der AOK Rheinland erhält Gerd Lützeler für das von ihm entwickelte Projekt "Lerne Laufen ohne zu schnaufen". Den mit der Auszeichnung verbundenen Geldpreis in Höhe von 3.000,- DM stellt er dem Förderverein seiner Schule für Lernbehinderte (Sonderschule) in Stolberg zur Verfügung.
Zur Saisoneröffnung findet das Sommerfest der Jugendabteilung auf und rund um den Sportplatz statt. Im Rahmenprogramm treten eine Kindertrommelgruppe der Grundschule Breinig und Fahnenschwenker auf. Für die Ortsvereine steht ein Elfmeterschießen auf dem Programm. Neben Freundschaftsspielen kommt es zu einem Dreikampf von Torwandschießen, Basketball-Korbwurf und Boule-Turnier. Letzteres wird nach den alljährlichen Pfingstausflügen der ehemaligen 5. Mannschaft und der TT-Abteilung ins belgische Hengelhoef immer beliebter. Neben dem Aschenplatzgelände wird Ende des Jahrzehnts eigens eine recht professionelle Spielfläche samt Anzeigetafel erstellt.
An einer einwöchigen Vereinshilfe-Maßnahme des FV Mittelrhein nehmen die C-Junioren während der Sommerferien in der Sportschule Hennef teil und im September beteiligt sich die Jugendabteilung an der interkulturellen Woche der Stadt Stolberg unter dem Motto: " Miteinander leben in Stolberg".
Im Berufungsverfahren vor dem Landgericht Aachen gewinnt der SV Breinig den Einspruch gegen die Stadt Stolberg. Diese muss dem Kläger die in Rechnung gestellten Reinigungskosten (5.148,- DM plus 189,- DM Zinsen) für das Sportheim Schützheide bezahlen. Weitere Stolberger Vereine in gleicher Situation erhalten ebenfalls Geld. Das Urteil ist rechtskräftig.
Der Stadtsportverband wählt im Dezember einen neuen Vorstand. Günther Severens wir neuer Vorsitzender als Nachfolger von Elisabeth Lorenz und bleibt es bis 2010. SV Breinig entsendet mit Willi Begass (Beisitzer) und Karl Hermanns (Fachwart für Fußball) zwei Mitglieder in den Vorstand.
Rudolf Braun kandidiert 1995 nach insgesamt 25 Jahren Vorstandsarbeit nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden. Als letzte Amtshandlung überreicht er Josef Emonts für über 70 Jahre Vereinstreue die Urkunde zum Ehrenmitglied. Die Entwicklung und das Erscheinungsbild des SV Breinig wird durch Rudolf Brauns unermüdlichen Einsatz entscheidend beeinflusst und geprägt. Wörtlich gibt der stellvertretende Vorsitzende Dieter Jollet seinem ausscheidenden “Chef“ mit auf den Weg: „In unserer sehr egoistischen Zeit, in der viele nur an sich und ihren eigenen Vorteil denken, ist es eine Seltenheit geworden, dass ehrenamtliche Mitarbeiter ihre Freizeit über eine derart lange Zeit zur Verfügung stellen, um für Kinder, Jugendliche und junge Sportler die Voraussetzungen zu schaffen, sich sportlich zu betätigen und in einem Verein einem Hobby nachgehen zu können. Wir möchten uns für Deinen tatkräftigen Einsatz herzlichst bedanken. Im Namen aller Mitglieder des Spielverein Breinig glaube ich sagen zu dürfen: Rudolf Braun hat sich um den Spielverein Breinig verdient gemacht.“ Rudolf Braun erhält als äußeres Zeichen des Dankes aller Abteilungen zunächst das Foto eines Geschenks, da der Transport ins Sportheim wohl etwas zu beschwerlich gewesen wäre. Es ist ein Gartenbrunnen aus der Werkstatt von André Hennecken. Das Geschenk selbst wird ihm im Mai übergeben.
Vereinsmitglied Marc Ervens wird Landessieger beim Wettbewerb “Jugend musiziert“ und der Senior Joachim “Joker” Wirtz kann auf ein besonderes Jubiläum zurückblicken: 750 Spiele hütet er das Tor des SV und hat alle Jugendteams durchlaufen.
Der DFB-Beirat und der Liga-Ausschuss beschließen auf ihrer Sitzung in Frankfurt/Main, dass ab der Saison 1995/96 die von der FIFA vorgeschriebenen Regelungen über drei Punkte für einen Sieg und einen Punkt bei unentschiedenem Ausgang bundesweit übernommen werden. Außerdem gilt dann die Regelung von drei möglichen Auswechslungen.
Ein “dummer-Jungen-Streich“ oder die Tat eines Neiders? Am 14. Mai entdeckt der SV Breinig, Tabellenführer der Kreisliga A, vor dem Spiel gegen den Stolberger SV, dass Unbekannte einen Aluminium-Torpfosten auf dem Breiniger Sportplatz angesägt haben. Das hält aber nicht davon ab 10 Tage später durch einen 3:0-Erfolg im Heimspiel gegen FC Inde Hahn die Meisterschaft perfekt zu machen. Damit gelingt der direkte Wiederaufstieg unter dem Trainer Norbert Lenzen mit den Spielern Joachim Wirtz – Christoph Kordt – Wolfgang Frantz – Carsten Hoffmann – Markus Schell – Dirk Hoss – Gregor Klein – Stefan Burke – Gerd Schnitzler – Guido Boesader – Bernd Hensel – Robert Schumacher – Willi Billmann – Thomas Zippler – Ralf Kreitz. Ende Mai feiern die Aktiven ihren sportlichen Erfolg auf ihre Weise mit einer Vatertags-Radtour, einem Speck- und Eiessen, einem “Gastspiel“ beim Vogelschuss der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft“, einem Ausflug nach Köln, einer Eifelwanderung mit Bootsfahrt auf dem Rursee, einem Frühstück im Vereinslokal vor dem letztem Meisterschaftsspiel beim FC Roetgen und anschließendem Saisonausklang bei Schnitzler. Die offizielle Aufstiegsfeier findet im Rahmen des Vereinsfestes im Herbst in der festlich geschmückten Mehrzweckhalle statt.
Verabredungsgemäß beendet Norbert Lenzen die Trainingsleitung wieder und wird von Raimund Steinbeck beerbt.
Beim Sommerfest der Fußballjugend spielt eine B-Junioren-Weltauswahl mit in Deutschland lebenden Jugendlichen aus 16 Nationen gegen Gleichaltrige des SV 5:0. Unter dem Motto “Friedlich miteinander, wir lernen uns kennen“ trägt die von Ex-Profi Jimmy Hartwig trainierte Mannschaft bundesweit insgesamt vier Spiele aus. Das Besondere: jeder der Spieler kommt aus einem anderen Land - von Albanien über Marokko bis Vietnam. Die gemeinnützige “Komm-mit-Gesellschaft“ und der Fußball-Verband Mittelrhein wollen mit verschiedenen Aktionen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen. Marco Ganser vom SV vertritt dabei die Bundesrepublik.
Auf dem Aachener Tivoli findet eine Begegnung der Nationalmannschaften der Niederlande und Deutschlands statt, die 1974 bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Münchener Olympiastadion das Endspiel bestritten. Die deutsche Mannschaft betritt mit F-Junioren von Alemannia Aachen, das niederländische Team mit F-Junioren des SV Breinig an der Hand das Stadion. Sicher ein unvergessliches Erlebnis für alle beteiligten jungen Sportler.
Frisch-Froh Stolberg veranstaltet Anfang Juli auf dem Sportplatz Krakau II das Turnier um den “Idealbau-Beckers-Cup“. Es wird mit 8:0 im Endspiel gegen Fortuna Weisweiler gewonnen.
22. Juli: Großer Tag nicht nur für kleine Fans! Bundesligist Schalke 04 ist beim SV Breinig aus Anlass des 85-jährigen Bestehens zu Gast. Schauplatz ist die Anlage des FC Breinigerberg. Der Sportplatz wird in vielen Stunden mühevoller Arbeit durch Vereinsmitglieder mit tatkräftiger Unterstützung lokaler Firmen so hergerichtet, dass der Auftritt der Kicker aus dem Fußball-Oberhaus zu einem Ereignis mit Volksfest-Charakter wird. Besondere Unterstützung erfährt man durch die Raiffeisenbank Breinig, die in diesem Jahr auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Fast 3.000 Besucher sehen einen 8:2 Sieg der Schalker Knappen. Der Gastgeber versteckt sich nicht. Zwar spielt sich das Geschehen größtenteils in dessen Hälfte ab, trotzdem bleibt er bei mehreren Kontern, die durch zwei Tore belohnt werden, brandgefährlich. Dabei steht Keeper “Joker” Wirtz immer wieder im Brennpunkt des Geschehens. Für seine tollen Paraden gibt es auch vom Gegner anerkennenden Beifall. Die Tore für den Bundesligisten erzielen Latal (3), Mulder (2), Linke, Nemec und Wagner. Das Ergebnis wird durch die Tore von Stefan Burke und des Gastspielers Jörg Offermann vom FC Breinigerberg im Rahmen gehalten. Damit bleibt ein komfortables Polster zur befürchteten zweistelligen Packung. Der echte Fan scheut keine Kosten und auch keine Entfernungen, um seine Lieblinge live zu erleben. Schon kurz nach Mittag, rund fünf Stunden vor dem Anpfiff, hängen die ersten Schalke-Fans aus Düsseldorf ihre Vereinsfahnen auf. Anhänger haben die Schalker jedoch nicht nur in den alten Bundesländern, sogar zwei sind aus Magdeburg angereist. Das von Trainer Jörg Berger und Manager Rudi Assauer betreute Team tritt wie folgt an: Lehmann (46. Albrecht) – Müller – Eigenrauch – Linke – Ksienzyk – Latal – Nemec – Anderbrügge – Büskens (46. Schön) – Max – Mulder (46. Wagner). Breinig tritt mit folgender Mannschaft an: Joachim Wirtz – Markus Schell – Wolfgang Frantz (Karsten Thalau) – Willi Billmann (Mario Gelbach) – Robert Schumacher (Rainer Esser) – Dirk Hoss (Bongard, FC Breinigerberg) – Frank Buerschaper – Gregor Klein (Frank Fahlefeld) – Guido Boesader (Fatmir Kastrati) – Gerd Schnitzler (Marco Ganser) – Stefan Burke (Jörg Offermann, FC Breinigerberg).
Die langjährigen Mitglieder Josef Cremers und Josef Hennecken, beide wohnhaft Schützheide, versterben.
Im Januar 1996 werden mit der Hallen-Kreispokal-Endrunde, die Borussia Brand für sich entscheidet und der Vorrunde des “Winter-Cups der Aachener Nachrichten“, der mit 12.000,- DM dotiert ist, zwei Turniere ausgerichtet.
Heinz Ganser I, Heinz Ganser II und Ludwig Welter werden für 60-jährige Treue zum Verein mit einem Ehrenteller ausgezeichnet und Konstantin Lauscher kann für 50-jährige Vereinszugehörigkeit ebenfalls einen Ehrenteller aus der Hand des Vorsitzenden Karl-Heinz Hennigs entgegennehmen.
Die ”Stolberger Zeitung“ berichtet in ihrer Ausgabe vom 17. April ausführlich über den “Jollet-Plan“. Der nun stellvertretende Vorsitzende schlägt als parteiloser Bürger in einem Schreiben an Rat und Verwaltung der Stadt Stolberg vor, auf dem für den geplanten Rasenplatz vorgesehenen Gelände zwischen Schützheide und Rüst Flächen für die Errichtung eines Sportzentrums auszuweisen. Das beim Spiel- und Trainingsbetrieb immer wieder auftretende Parkplatzproblem könnte auch auf diese Weise gelöst werden. Die Anlieger im Bereich des bisherigen Sportplatzes erführen so eine erhebliche Entlastung. Außerdem könnte dem TC Breinig geholfen werden, eine Tennisanlage zu errichten. Dieser Verein ist immer noch auf der Suche nach einem Gelände zum Bau von Plätzen, weil die im Beiersfeld gewünschte Anlage keine Aussicht auf Erfolg hat. Die Fläche der beiden bisherigen Aschenplätze könnte als Baugebiet ausgewiesen werden. Außerdem könnte das bisherige Sportheim in einen Kindergarten oder eine Tagesstätte für Kinder umgestaltet werden.
Mitte Mai ist es amtlich! Bereits als Aufsteiger feststehend, beendet die Erstvertretung des SV Breinig als Meister der Bezirksliga auch das letzte Punktspiel zu Hause gegen Rhenania Richterich erfolgreich mit 1:0 und steigt nach zwei Meisterschaften in Folge erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga auf. Fünf Punkte vor Rhenania Alsdorf und sogar elf vor dem Tabellendritten TuS Schmidt bei lediglich drei Niederlagen und sechs Unentschieden aus insgesamt 28 Spielen bedeuten mit 19 Siegen eine würdige Meisterschaft. Die Stadt Stolberg hat nach jahrelanger Abstinenz wieder einen Vertreter der Kupferstadt in der Landesliga. Die Aufstiegsfeier wird auf den 17. August terminiert. Der von Raimund Steinbeck trainierten Meistermannschaft gehören folgende Spieler an: Willi Billmann, Guido Boesader, Frank Buerschaper, Stefan Burke, Frank Fahlefeld, Wolfgang Frantz, Mario Gelbach, Markus Gülpers, Carsten Hoffmann, Dirk Hoss, Fatmir Kastrati, Gregor Klein, Christoph Kordt, Markus Schell, Gerd Schnitzler, Robert Schumacher, Karsten Thalau, Joachim Wirtz, Martin Breuer und Stefan Löhr.
Bruno Utecht stirbt im Frühjahr. Er hat sich nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn in der Aufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg viele Jahre im Vorstand und bei der Betreuung von Mannschaften zur Verfügung gestellt.
Die D-Junioren werden Staffelsieger und vertreten den Fußballkreis Aachen beim "Sepp-Herberger-Tag" in Düren und aus Anlass des 85-jährigen Bestehens des FC Adler Büsbach gibt es nach vielen Jahren wieder eine Stadtauswahl. Im Juni sind vom SV Breinig die Spieler Joachim Wirtz, Gregor Klein und Gerd Schnitzler mit von der Partie. Von Borussia Brand trennt man sich 3:3 unentschieden.
Im gleichen Monat findet die 8. Altherren-Stadtmeisterschaft mit 15 Teams in Breinig statt. Im Endspiel stehen sich die Mannschaft des Ausrichters und des Titelverteidigers GW Mausbach gegenüber. Der 3:2-Erfolg bedeutet nach 1991 den zweiten Titelgewinn für den SV Breinig.
Die Jugendabteilung beteiligt sich im Juni mit der Durchführung eines Zeltlagers für 60 Bambini-Kicker auf dem Zeltplatz Dreistegen bei Monschau an der Aktion “Kinder stark machen“, die vom DFB in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ins Leben gerufen wurde. Fortan ist das Zeltlager fester Bestandteil im Jahreskalender.
Im Pfarrbrief der kath. Kirchengemeinde St. Barbara für den Zeitraum August bis September schreibt Pfarrer Hermann Frey u.a.: In den vergangenen Wochen folgte ein sportliches Großereignis auf das andere. Fußballweltmeisterschaft, Tour de France, Olympiade. Viele deutsche Sportler waren dabei erfolgreich und begeisterten uns. Durch die Großereignisse wird leicht vergessen, dass Breinig auch Anlass zum Feiern hat, weil die erste Mannschaft des SV Breinig Meister in der Bezirksliga Aachen geworden ist. Dem Verein und der Mannschaft herzliche Glückwünsche. Die Glückwünsche kommen etwas spät wegen der Sorgen, die der Kirchturm bereitet. Mit den Glückwünschen sollen jedoch auch Segenswünsche verbunden werden für die kommende neue Spielzeit. Warum gerade im Pfarrbrief eine besondere Gratulation für den SV Breinig? Viele von uns engagieren sich sowohl in Sachen Fußball als auch in der Pfarrgemeinde. Junge Spieler laufen dem runden Leder nach und ministrieren in der hl. Messe. Für die hervorragende Jugendarbeit des SV Breinig über viele Jahre hinweg dankt auch die Pfarre.
Für die neue Saison wird mit BSR Naturstein ein neuer Trikotsponsor gewonnen. Wie sich später herausstellt eine richtungsweisende Entscheidung.
Beim Turnier “Ganz Breinig spielt Fußball“ wird der erstmals ausgespielte “Hennecken-Pokal“ von den Ü 40 SV Breinig gegen die KG Sündenböcke durch Entscheidung im Elfmeterschießen gewonnen.
Im Herbst stirbt Heimatdichter Alfons Emonts, langjähriges Mitglied des Opernchores Aachen und des Chores der Bayreuther Festspiele. Seine in Breiniger Mundart verfassten Anekdoten fanden bei von der Jugendabteilung in der Vorweihnachtszeit organisierten Seniorentreffen stets aufmerksame Zuhörer.
Nun scheint in das seit über einem Jahrzehnt bestehende Dauer- und Reizthema Bau eines Rasenplatzes Bewegung zu kommen. Aus Köln wird bestätigt, dass jetzt alle notwendigen Unterlagen vorliegen. Um eine Zeitverzögerung zu vermeiden, hat die Bezirksregierung die zu beteiligenden Ämter und Institutionen zu einer Stellungnahme aufgefordert. Bezüglich des Finanzierungsantrags an die Stadt wird dem Sportausschuss im November eine entsprechende Vorlage durch den Chef der Verwaltung unterbreitet.
Das Endspiel der vom VfB Vicht in der Sporthalle des Goethe-Gymnasiums ausgerichteten 9. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft im Januar 1997 gegen den VfL Zweifall wird gewonnen.
Mitte Februar würdigt Bürgermeister Hans Fischer verdiente Sportler/innen der Stadt. Die Erstvertretung des Spielvereins wird für ihren Aufstieg in die Landesliga ausgezeichnet.
Im August 1985 hat der Sportausschuss den Bedarf eines Rasensportplatzes in Breinig anerkannt. Inzwischen hat der Verein sämtliche planungsrechtlichen Hürden genommen und verfügt über einen genehmigten Bauantrag. Auch um Zuschüsse zu dem 1,4-Millionen-DM-Projekt hat sich der Verein bemüht und will außerdem Eigenleistung im Wert von über 300.000,- DM erbringen. Es fehlen noch 860.000,- DM, die die Stadt bereitstellen soll. Kaum haben die Politiker Mitte März signalisiert, dass mindestens 600.000,- DM bereitgestellt werden, wird damit begonnen, das Gelände herzurichten. Störende Bäume und Büsche werden entfernt, ehe die Brutzeit der Vögel beginnt. Diese Maßnahme ist mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen sind vorgeschrieben. Im Etat 1997 sollen 200.000,- DM bereitgestellt werden. Die gleiche Summe wird per Verpflichtungsermächtigung auch für die beiden Folgejahre übernommen. Es verbleiben noch 260.000,- DM, deren Beschaffung offen ist.
Nach der Saison muss Vorjahresaufsteiger SV Breinig (Tabellenplatz 13) in die Relegationsrunde. Nur Gruppensieger TuS Schmidt steigt in die Landesliga auf und der SV Breinig steigt nach einjähriger Zugehörigkeit aus der dieser Liga wieder ab.
Im Juni stirbt Günter Nobis, der von den Jugend- und Seniorenmannschaften bis zu den Alten Herren den gesamten aktiven Bereich durchlaufen hat.
Zwei Monate später siegt SV Breinig im Endspiel um den Chrysler-Beckers-Cup gegen das Team des Veranstalters Frisch Froh Stolberg 5:4 n. E. Schirmherr Rainer Calmund (Manager beim Bundesligisten Bayer Leverkusen) lädt das siegreiche Team zu einem Heimspiel gegen München 1860 ein.
Die von FF Stolberg ausgerichtete Stadtmeisterschaft für F-Junioren endet mit einem Novum. Das Endspiel zwischen SV Gressenich und SV Breinig muss durch ein Entscheidungsschießen entschieden werden. Als beim Stand von 11:11 noch immer kein Sieger feststeht, werden unbürokratisch beide Teams zum Stadtmeister erklärt.
Nach den Sommerferien nutzen viele Bürger und zahlreiche Politiker die Gelegenheit, die Baufortschritte am Rasenplatz in Augenschein zu nehmen. Bürgermeister Wolfgang Hennig und die Landtagsabgeordnete Hildegard Nießen setzen in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Verwaltung, Politik und vor allem aus Breinig den ersten Rasenkantenstein aus Granit. Er ist bearbeitet und gestiftet von Steinmetz André Hennecken. Pastor Hermann Frey legt eine gesegnete Medaille unter den Stein. Dieter Jollet, stellvertretender Vorsitzender und Bauleiter der im Entstehen befindlichen Anlage, lässt die “unendliche“ Entstehungsgeschichte des Projekts noch einmal Revue passieren. Neben anderen gilt sein besonderer Dank den beiden Breiniger Unternehmern Ewald Schmitz und Helmut Conrads. Durch die Gestellung von Maschinen, Materialien und Arbeitskräften kann der Wert der Eigenleistung des Vereins, die sich auf mehrere hunderttausend DM beläuft, veranschlagt werden. Auch den Anliegern als neuen Nachbarn wird ausdrücklich für ihr Verständnis und ihre Hilfe gedankt. Der im Bau befindliche Platz zeigt schon deutliche Konturen. Die Fläche ist planiert, Drainage sowie Rohre für die Beregnungsanlage sind verlegt und die sechsmastige Flutlichtanlage steht. Zur Steigerung der notwendigen Eigenleistungen werden Spendenbausteine zum Kauf für 20,-, 50,-, 100,-, 500,- und 1.000,- DM angeboten. Neben einer Ehreneinladung zum für Juli 1998 geplanten Eröffnungsspiel erhält der Käufer eine Besitzurkunde. Außerdem wird er namentlich auf einer Schriftrolle vermerkt, die am Tag der Einweihung des Platzes in den Sockel eines über zwei Meter hohen Kunstwerks im Eingangsbereich der Sportanlage eingelassen wird.
Die Skizzen sind fertig, das Denkmal kann entstehen: Das im Bau befindliche Stadion wird wohl mit einer in der Region einzigartigen Skulptur ausgestattet sein. Auf einem 2,5 m hohen Sockel wird eine Weltkugel, eingebettet in vier Füße, für den Fußballsport werben. Die Idee und die Ausführung stammen erneut von André Hennecken und dem mit ihm befreundeten Künstler Günter Winterscheidt. Anfang Dezember stellen die beiden die Skizzen in der Galerie Pitz in Breinig vor. In einer limitierten Auflage von einhundert Stück werden Skizzen des Kunstwerks angeboten. Auch durch deren Verkauf soll der Bau unterstützt werden.
Im Kalenderjahr sterben die Vereinsmitglieder Gustav Piskora und Hubert Laumen. Mit Konstantin Lauscher folgt ihnen Anfang 1998 ein Mitglied, das über 50 Jahre als Spieler in den Jugend- und Seniorenmannschaften und bei den Alten Herren, danach als Betreuer in der Jugendabteilung und anschließend als Inaktiver seinem Heimatklub bis zu seinem Tod eng verbunden bleibt. Mitte des Jahres versterben Matthias Breuer und Ernst Jollet.
Im März erfolgt die Rundum-Bepflanzung der neuen Sportplatzanlage. Rund 120 Jugendliche, Eltern, Betreuer, Trainer und Vereinsmitglieder beteiligen sich. Unter der fachkundigen Anleitung von Vorstandsmitglied Dieter Laumen werden 500 Bäume, Sträucher und Pflanzen auf dem Gelände angepflanzt.
Bei der Jahreshauptversammlung stellt sich der bisherige Vorstand geschlossen zur Wiederwahl. Damit ist das "Großprojekt" Rasenplatz auch in der Endphase in besten Händen. Als Termin für die Einweihung wird der Monat August anvisiert.
Im Journal des FV Mittelrhein erscheint in der Ausgabe Nr. 2/98 ein zweiseitiges Klubportrait unter dem Titel "SV Breinig, ein Verein für Junge und Alte, hier sitzen alt und jung noch in einem Boot".
Im Mai spielt eine Jugendauswahl aus dem Staat Arizona gegen die A-Junioren des SV Breinig. Das Spiel findet auf dem Rasenplatz des FC Breinigerberg statt und endet mit einem 3:1-Erfolg der Gäste aus den USA.
Die 1. Mannschaft erreicht in der Bezirksliga den 2. Platz. Am letzten Spieltag verliert sie die Tabellenführung an den Meister Germania Eicherscheid. Über Relegationsspiele mit Siegen über Rhenania Eschweiler, SC Erkelenz und Germania Teveren II schafft sie den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga.
Auch die Drittvertretung des SV Breinig schafft als Tabellenzweiter mit einem Torverhältnis von 105:35 Toren auf einem Umweg über mehrere Relegationsrunden den Aufstieg in die Kreisliga B. An dem Erfolg sind 35 (!) Spieler im Alter von 18 bis 43 Jahren beteiligt. Mit großem Engagement setzt sich Betreuer Dieter Lübbers während der ganzen Saison dafür ein, zu jedem Spiel eine komplette Mannschaft auflaufen zu lassen. Die große Zahl der eingesetzten Spieler bringt Probleme mit sich, die er Woche für Woche löst.
Man ist erneut Ausrichter einer Jugend - Stadtmeisterschaft und die D-Junioren gehen nach einem 2:0 gegen Frisch-Froh Stolberg als Sieger hervor. In dieser Altersklasse wird der Titel erstmalig ausgespielt.
Schwerstarbeit haben die Vorstandsmitglieder im Monat Juli zu leisten. Zur Eröffnung der Rasensportanlage auf Schützheide bietet Borussia Dortmund kurzfristig die Möglichkeit zu einem Spiel in Breinig an. Der ursprüngliche Ablauf der Eröffnungsfeierlichkeiten muss geändert, die eingeladenen Gäste wieder umbestellt werden. Doch was nimmt man nicht alles in Kauf, wenn Spieler und Zuschauer in den Genuss kommen können, eine so renommierte Mannschaft zu erleben. Am 1. August erfolgt die Platzeinweihung. Aus der ganzen Umgebung wollen viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dabei sein, wenn die Anlage ihrer Bestimmung übergeben wird. Ein Blick in die Gästeliste zeigt, welche Bedeutung diesem Ereignis beigemessen wird, hat das Projekt doch im politischen Raum 15 Jahre im Widerstreit der Parteien, zahlreicher Behörden und des Umweltschutzes gelegen. Neben vielen anderen kann man Dr. Mathieu Sprengers, Präsident des Fußballverbands der Niederlande sowie seinen Kollegen aus dem Oman, Saif Hashil Al Maskerey, begrüßen. Der Vorsitzende Karl-Heinz Hennigs erinnert an die lange Planungs- und verhältnismäßig kurze Bauzeit von nur 15 Monaten. Er geht noch einmal auf die Probleme ein, die u.a. durch Einsprüche der Anwohner, Für und Wider im politischen Raum und strenge Auflagen zum Umweltschutz eine frühere Verwirklichung des erstmals 1983 vom damaligen Vorstand angeregten Projekts verhindert hätten. Sein Dank gilt dem Rat der Stadt, der aus inzwischen fast leeren Töpfen die erforderlichen Zuschüsse zur Verwirklichung zum Bau der Anlage zur Verfügung gestellt habe. Ganz besonders dankt er allen ehrenamtlichen Helfern für nicht zu zählende Stunden an Eigenleistung. Zudem sei durch kostenlose Bereitstellung von Material und Geräten die Erstellung der Anlage zu diesem Zeitpunkt erst ermöglicht worden. Mit dem neuen Rasenplatz werde dem Verein die Möglichkeit geboten, sich der freiwillig übernommenen Verantwortung im Dienst der Jugend und auch im Erwachsenenbereich zu stellen. Bürgermeister Wolfgang Hennig bestätigt dem SV Breinig, dass er im Kreis der 17 Fußballvereine der Stadt Stolberg eine führende Rolle spiele. Mit über 500 Mitgliedern, davon 200 Jugendlichen, sei er der größte und erfolgreichste Verein im Stadtgebiet. Er sei sicher, dass die finanzielle Unterstützung durch die Stadt gut angelegt sei. DFB-Präsident Egidius Braun lobt in seiner Ansprache ebenfalls die tatkräftige Bereitschaft der Mitglieder und der Bewohner seines Heimatortes. Durch die neue Anlage werde die Möglichkeit geschaffen, Kinder stark zu machen, um ein Vielfaches erweitert und helfe dabei, die seit Jahrzehnten geleistete Arbeit noch intensiver durchzuführen. Schließlich seien gerade Mannschaftssportarten dazu geeignet, über das Spiel erzieherische Werte für das Leben zu vermitteln. Dann kommt der große Augenblick: Der Bürgermeister und Egidius Braun durchschneiden, assistiert vom Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden, das symbolische Trennband.
Unter dem Beifall der Besucher stürmt eine große Zahl der jungen Fußballer den Platz und lässt Luftballons in den Vereinsfarben schwarz und weiß aufsteigen. Anschließend enthüllt Bürgermeister Wolfgang Hennig gemeinsam mit einigen Nachwuchskickern die zuvor beschriebene Skulptur. Er wertet sie als ein “Symbol für die weltweite völkerverbindende Funktion des Fußballs". In den Sockel legt er Tageszeitungen vom Tag der Einweihung, DM-Münzen und eine Liste mit den Namen der Spender, die das Bauvorhaben finanziell unterstützt haben. Für Günter Winterscheidt, André Hennecken und Eberhard Roeger gibt es viel Beifall für das einmalige und gewiss wertvolle Kunstwerk im Eingangsbereich des Stadions.
Pfarrer Hermann Frey von der katholischen Pfarrgemeinde St. Barbara Breinig schreibt im Pfarrbrief, der ebenfalls beigelegt wird, u.a.: Die ganze Welt lebte vier Wochen im Fußballrausch (Fußball-WM in Frankreich). Nun erfasst das Fußballfieber Breinig. Der SV Breinig legt zur Eröffnung des neuen Rasenplatzes ein Programm von zwei Wochen vor. Wenn in Breinig nach langen Jahren der Diskussion, der Planung und Vorbereitung eine moderne Rasenanlage für das Fußballspiel entstanden ist, dann ist dies ein kulturelles Ereignis. Dem Spielverein 1910 Breinig dazu herzliche Gratulation. Allen, die sich für den Bau des Rasenplatzes eingesetzt haben, aufrichtiger Dank!
Im Anschluss an den Festakt erfolgt in einem auf dem neuen Sportplatzgelände aufgestellten Zelt die Eröffnung einer von Gerd Lützeler zusammengestellten Dokumentation über die Zeit von der Planung bis zur Fertigstellung. Sie zeigt noch einmal den schwierigen und langen Weg von den ersten Überlegungen 1983 zum Bau der Anlage bis zur Fertigstellung und Eröffnung 15 Jahre später. Die rund 400 Fotos aus der Zeit der Bauphase sowie zahlreiche Schriftstücke und Zeitungsauschnitte finden ein großes Interesse.
Schon bei der Anfahrt zum neuen Sportplatz ist klar, dass ein großes Ereignis bevorsteht. Verkehrswacht und Polizei regeln die Anfahrt von über 4.000 Fans. Der Aschensportplatz ist zweckentfremdet und dient als Parkfläche. Dennoch reicht das nicht aus. Entlang der K22 (Schützheider Weg, Viehweg) parken die Autos bis Büsbach. Das Einweihungsspiel auf der neuen Rasenfläche steht an und es ist kein geringerer als Borussia Dortmund zu Gast. Das Ereignis wird besonders für die Kinder und Jugendlichen des Veranstalters zu einem absoluten Höhepunkt. Zwei Jugendteams dürfen Hand in Hand mit den Spielern der beiden Mannschaften den Platz betreten.
Doch es gibt noch mehr Nähe zu den Profis von Weltpokalsieger Borussia Dortmund, die am Vortag beim belgischen Erstdivisionär FC Brügge mit 1:2 unterlegen waren. Der Abpfiff zum Ende der ersten Halbzeit und zum Spielschluss bedeutet gleichfalls die Eröffnung der Autogrammjagd auf die Stars des BVB. Auf Schritt und Tritt folgen die aus der ganzen Region angereisten Fans ihren Idolen. Ein geregelter Gang von der Umkleidekabine und wieder dorthin zurück, ein Warmlaufen der Aktiven vor dem Spiel oder der Ersatzspieler während der Begegnung ist kaum möglich. Selbst die Spieler des SV Breinig bleiben vor den Autogrammsammlern nicht verschont. Für die drangvolle Enge entschuldigt sich der Stadionsprecher und den Verantwortlichen des SV Breinig ist klar, dass sich das Problem bei den Spielen des Landesligisten von selbst löst. Die Zuschauer erleben einen 4:0 (3:0) Erfolg des Bundesligisten. Die gute Stimmung bei herrlichem Sommerwetter hätte nur noch durch ein Tor der Breiniger übertroffen werden können. Doch man vergibt gegen Ende des Spiels mehrfach die Möglichkeit zur Ergebniskorrektur. Die Tore erzielen Bachirou Salou, Knut Reinhardt und Sergej Barbarez (2). Peter Oprei (FC Roetgen) beendet mit dieser Begegnung seine aktive Laufbahn als Schiedsrichter. An der Linie wird er assistiert von Lothar Peters und Michael Herpers.
„Die ganze Mannschaft hat sich sehr gut verkauft, aber ihr Torhüter (Wilfried Vonderstein) war überragend. Wir haben hier eine tolle Sportanlage und großartige Fans vorgefunden", spricht der BVB-Trainer Michael Skibbe anerkennend das aus, was auch viele Zuschauer gegenüber den Verantwortlichen des SV Breinig bewundernd zum Ausdruck bringen.
Eine Woche später wird ein gut besuchter katholischer Gottesdienst auf dem Rasenplatz abgehalten. Im Anschluss findet ein Frühschoppen statt, den viele Besucher mit einer genaueren Inspektion der Anlage verbinden. Am Nachmittag steht eine Begegnung gegen den Regionalligisten Alemannia Aachen auf dem Programm. Den fachkundigen Besuchern ist klar, dass die Heimmannschaft die Energieleistung der Vorwoche kaum noch einmal wiederholen kann. Bis zur Halbzeit gelingen den zu den Aufstiegsaspiranten zählenden Alemannen zwei Tore durch Mario Krohm und Tobias Lenneper. Dem hohen Tempo der Aachener müssen die Breiniger Akteure dann Tribut zollen. Nach einem Doppelschlag von Tobias Lenneper und Erwin Vanderbroek siegt die Mannschaft aus der Kaiserstadt nach weiteren Torerfolgen von Erwin Vanderbroek und nochmals Mario Krohm mit 6:0 Toren. Alemannia Aachen, trainiert von Werner Fuchs, spielte mit Christian Schmidt, Anmdré Winkhold, Cirim Bashi, Michael Zimmermann, Frank Schmidt, Mario Krohm, Erwin Vanderbroek, Tobias Lenneper, Dino Hofmann, Bart Meulenberg, Dennis Ibrahim, Milko Brennen, Dennis Hintzen, Raphael Küff, Markus Grafen, Thorsten Esser. Der Gastgeber tritt in einer abgespeckten Aufstellung der Vorwoche auf.
Im Rahmen der Festivitäten folgen noch einige Veranstaltungen auf dem Rasenplatz und unterziehen ihn einem ersten echten Belastungstest. Den Auftakt machen der C-Jugend-Meister von 1985 und die Erstvertretung von 1979, Kreismeister und Aufsteiger zur Bezirksklasse. Udo Rother und Thomas Nellessen (bei den "Junioren") und Hans-Werner Nellessen (bei den "Senioren") sind die Organisatoren der Begegnung, die die "Junioren" schließlich mit 3:0 für sich entscheiden. Des weiteren finden ein Junioren-Training mit FVM-Trainer Markus Schenk sowie ein Freundschaftsspiel der B-Jugend gegen Borussia Mönchengladbach statt. Das Spiel gewinnen nicht ganz unerwartet die Gäste. Später treffen in einem Abendspiel zwei Ü50-Mannschaften des SV Breinig und des VfL Zweifall aufeinander, das die Gäste mit 4:2 vorne sieht.
Beim Vereinsfest im August in der Mehrzweckhalle mit Musik, Tanz und buntem Programm werden u.a. auch die Meistermannschaften, wozu auch die B- und A-Jugend gehören, geehrt. Eine besondere Auszeichnung wird dem stellvertretenden Vorsitzenden Dieter Jollet zuteil. Keine Arbeit ist ihm zu viel und kein Weg zu weit, wenn es um die Interessen seines SV geht. Günther Ritzerfeld als Vertreter des Fußball-Verbands Mittelrhein verleiht ihm in Anerkennung seiner hervorragenden Leistung beim Bau des Rasenplatzes und in Würdigung seiner jahrzehntelangen Verdienste die "Goldene Verdienstnadel" des Fußball-Verbands Mittelrhein.
Petra Berger, Mitglied der Tischtennis-Abteilung, nimmt an der westdeutschen Tischtennis-Meisterschaft teil. Diese Leistung wird ebenfalls besonders herausgestellt.
Die goldene Ehrennadel erhält das langjährige Mitglied Jürgen Koll. Beim Bau des Rasensportplatzes bemüht er sich in besonderem Maße um die architektonische Gestaltung der Anlage.
Im DFB-Pokal auf Kreisebene im August und September kommt nach Auswärtssiegen bei Arminia Eilendorf (5:4) und SCB Laurenzberg (2:1) das Aus beim BC Kohlscheid (0:3). Zwei Tage zuvor bricht der Schiedsrichter beim gleichen Gegner nach der Verlängerung und vor dem Entscheidungsschießen die Partie wegen Dunkelheit ab.
Im November führt die U21 Nationalmannschaft unter Leitung von DFB-Trainer Hannes Löhr auf dem Rasenplatz als Vorbereitung auf das Spiel gegen die Niederlande auf dem Aachener Tivoli zwei Trainingseinheiten durch und zwei Tage später löst er sein 1997 beim Mexikoturnier gegebenes Versprechen ein, mit D-Jugendlichen des SV einen Trainingsabend durchzuführen.
Zum Jahresbeginn 1999 richtet der FC Breinigerberg in der Sporthalle Breinig die Stadtmeisterschaft für "Alte-Herren-Mannschaften" aus. 15 Teams nehmen teil. Mit einem überlegenen Sieg im Endspiel gegen den vorjährigen Titelträger FF Stolberg holt das mit insgesamt 39 Treffern schussfreudigste Team aus Breinig mit 6:2 den Titel mit den Spielern Ralf Gehlen, Friedel Neukirchen, Ralf Conrads, Herbert Thelen, Heinz-Peter Müller, Gerorg Pelzer, Uli Kirch, Jacki Laumen, Alfred Gerhards, Dieter Laumen und Peter Krückels.
Anfang März stirbt Heinz Ganser II nach langjähriger Krankheit. Nach Beendigung seiner aktiven Zeit in den Seniorenmannschaften und bei den "Alten Herren" ist er noch mehrere Jahre als Betreuer des Reserveteams aktiv.
Im selben Monat erscheinen in der "Stolberger Zeitung" erste Presseveröffentlichungen zu einer geplanten Fusion des SV Breinig und des FC Breinigerberg. Unter der Schlagzeile "Wir haben keine andere Wahl" befasst sich Redakteur Jürgen Lange ausführlich mit der geplanten Fusion. Der Verfasser ergänzt seinen Bericht durch einen zusätzlichen Kommentar.
Zur Fusion von FC Breinigerberg und SV Breinig
Weitere Klubs werden folgen. Das Herz hängt am eigenen Verein und den Erinnerungen. Viele ältere "Balkanesen" haben mit eigenen Händen und in vielen Stunden Arbeit geschuftet, um das Sportzentrum zu dem zu machen, was es ist. Da fällt es schwer, mit dem ungeliebten Nachbarn teilen zu sollen. Dabei darf auf dem Breinigerberg nicht vergessen werden, dass der Spielverein auch nicht mit leeren Händen dasteht.
Nur weil man mit dem "großen SV" oder einigen seiner Funktionäre schon immer einen mentalen Zwist gepflegt hat, darf man sich auf dem "Balkan" nicht gegen eine Fusion wehren. Hier zählen nüchterne Fakten. Und die sprechen eine ebenso deutliche Sprache, wie die beiden Orte durch zunehmende Bebauung immer weiter zusammenrücken. Allein schon die räumliche Nähe ist das beste Argument für eine Zusammenarbeit als neuer Klub Breinig/Breinigerberg.
Ein Zusammengehen kann aus der Sicht des FC nur unausweichlich sein, weil der 33 Jahre alte Klub in Zukunft immer weniger Chancen haben wird, ein eigenständiges Fußball-Leben zu führen. Der Nachwuchs aus dem Ort reicht nicht mehr aus, um eine vollständige Jugendabteilung füllen zu können, aus der die erste Mannschaft, ein Reserve-Team kann der FC ohnehin schon nicht mehr stellen, Spieler rekrutieren kann. Und ohne mehr oder weniger teuere Einkäufe aus anderen Orten reicht die Zahl der aktiven Breinigerberger nicht einmal mehr aus, um als Elf in der Kreisliga-B anzutreten.
Diese Situation wird sich in Zukunft weiter verschärfen. Doch hier finden sich die "Balkanesen" in guter Gesellschaft. Eine Reihe von Stolberger Klubs werden sich dieser Diskussion stellen müssen. Der FC Breinigerberg und der SV Breinig sind die beiden ersten Vereine, die diesen mutigen, aber richtungsweisenden Schritt gehen werden und müssen.
Bereits einen Tag später berichtet die gleiche Zeitung über die Neubildung des Vorstands beim FC Breinigerberg, der den Klub bis zur angedachten Fusion in ruhigeres Fahrwasser führen soll. Einen Tag vor der Jahreshauptversammlung des SV Breinig am 1. April entscheiden sich die Mitglieder des FC Breinigerberg eindeutig gegen eine Fusion. Vorsitzender Walter Beißel, der ein vergebliches Plädoyer dafür gehalten hat, legt daraufhin sein Amt nieder. Ihm folgt später Bernd Bleise, im Ort nur unter “Bleise Benn” bekannt. Unter seiner Führung ist das Verhältnis zum SV vorzüglich und nicht selten stellt der Klub dem Nachbarn sein Sportgelände speziell für die Jugend als Ausweichmöglichkeit zur Verfügung.
Bei der Sportlerwahl der Stadt Stolberg im Industriemuseum ehrt Bürgermeister Wolfgang Hennig u.a. auch die B-Junioren mit ihrem Trainer Heiner Flink als Aufsteiger in die Bezirksliga.
Auf der Mitgliederversammlung wird die nicht zustande gekommene Fusion mit dem Nachbarverein bedauert. „Offenbar haben bei einigen Gefühle mehr gezogen als Argumente.“
Kurz vor dem Ziel "Aufstieg in die 2. Bundesliga" stirbt am 11. Mai Alemannias Trainer und Vereinsmitglied Werner Fuchs während des Trainings.
Der ganz große Wurf gelingt Anfang Juni den B-Junioren bei den Aufstiegsspielen zur Verbandsliga. Im Heimspiel gegen Arminia Eilendorf sorgt das Team mit einem 4:1 für einen beruhigenden Vorsprung. Das 5:0-Ergebnis im Rückspiel bedeutet gleichzeitig den größten Erfolg im Jugendfußball in der fast 90- jährigen Geschichte.
Stadtsportverband Stolberg und Sparkasse Aachen laden 1999 erstmals zu der vom SC Münsterbusch ausgerichteten Stadtmeisterschaft für C-Junioren ein. Titelträger wird SV Breinig.
Zum Saisonende wird der Erlös eines Vereinsfestes für die Kosovo-Hilfe zur Verfügung gestellt und neuer Trainer der 2. Mannschaft wird im Juni Horst Mohr. Er will versuchen, ein neues Konzept der Nachwuchsförderung beim SV Breinig in die Tat umzusetzen und junge und reife Spieler zusammen zu bringen.
Mitglied Jürgen Schnichels stirbt nach langer Krankheit 34-jährig. Von frühester Jugend an ist er aktives Mitglied des SV Breinig und ist auch in den Seniorenmannschaften bis zu seiner Erkrankung im Einsatz.
Über drei Wochen werden am Aschenplatz von fleißigen Mitgliedern Sanierungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehören u.a. die Entfernung der "Rasendecke" auf der Laufbahn und die Anlage einer Drainage. Im September erhalten alle Mitglieder einen Ausweis im Format einer Scheckkarte und am Jahresende lassen sich alle Teams auf einem gemeinsamen Bild ablichten.
Beim Heimspiel gegen TuS Dremmen wird bei den Zuschauern eine Sammlung zugunsten der Erbebenopfer in der Türkei durchgeführt. Das Sammelergebnis wird durch den Vorstand auf 350,- DM aufgerundet.
"Meine Heimat, Spiel und Sport, gestern und heute" ist das Thema einer Ausstellung während des Weihnachtsmarktes auf der Stolberger Burg. Veranstalter ist der Arbeitskreis Stolberger Geschichte. Als Vertreter aller 17 Fußballvereine des Stadtgebiets ist vom Veranstalter „mit dem SV 1910 Breinig der derzeit erfolgreichste ausgewählt worden".
Dieter Jollet wird Mitte Dezember mit dem "Ehrenamtspreis 2000" im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes ausgezeichnet und in den "Ehrenamtsclub des DFB" berufen. Die Mitgliedschaft ist auf ein Jahr befristet. Damit findet sein Engagement auch auf höchster Ebene seine verdiente Anerkennung.
Das neue Jahrtausend (2000-2010)
Bei der erstmaligen Teilnahme am Köpi-Cup, dem höchstbesetzten Hallen-Amateurturnier des Grenzlandes, scheitert der SV Breinig im Januar 2000 in der Vorrunde an Germania Teveren, TuS Schmidt und Rhenania Würselen.
Im April präsentiert man sich erstmalig auf der Breiniger Leistungsschau mit einem Messestand. Für die zahlreichen Besucher geben Mitarbeiter aus Vorstand und Jugendabteilung Informationen rund um das Vereinsleben. Im Mittelpunkt der Präsentationen stehen die Jugendarbeit, die Sportplatzanlage mit Rasenplatz und das neue Bauvorhaben zur Erweiterung der Umkleidekabinen.
Merchandizing erhält auch beim SV Einzug und einen entsprechenden Ideenwettbewerb für ein Maskottchen gewinnt Manfred Conrads. Sein Entwurf wurde von einer Künstlerin aus Teveren nach den Vorstellungen des Vereines in Handarbeit als Stofftier realisiert.
Mit einem zinslosen Darlehen will die Stadt Stolberg dem SV zu neuen Umkleidekabinen verhelfen. Sie sollen an der Ostseite des Vereinsheims angebaut werden, um das Gedränge, besonders an den Wochenenden, zu beheben. Die Baukosten betragen rund 100.000,- DM. Leider kann im Laufe des Jahres nicht mit den Bauarbeiten begonnen werden. Auflagen seitens des Bauamtes in der Baugenehmigung (Einbau einer Lüftungsanlage) hätten zu erheblich höheren Kosten geführt als kalkuliert. Der genehmigte Zuschuss der Stadt kann deshalb nicht in Anspruch genommen werden. Die Planung wird nochmals geändert. Auf der Grundlage dieser wird für 2001 ein höherer Zuschuss bei der Stadt beantragt.
Im Rahmen der Fußball-EM in Holland und Belgien findet im Sommer ein öffentliches Training der deutschen A-Nationalmannschaft, die im grenznahen Kasteel Vaalsbroek untergebracht ist, auf Schützheide statt. Diese zwischen den ersten beiden Vorrundenbegegnungen durchgeführte Übungseinheit soll nicht nur den Herren Bierhoff und Co dazu dienen, abseits vom ganz großen Presserummel die ein oder andere taktische Variante einzustudieren, sondern der Vielzahl von fußballbegeisterten Anhängern aus der Region die Möglichkeit bieten, ihre Idole aus nächster Nähe zu begutachten. Bei freiem Eintritt können die Zuschauer beurteilen, ob Oliver Kahn, Lothar Matthäus, Mehmet Scholl, Ulf Kirsten, Thomas Häßler und all die anderen bekannten Spieler für ihre nächsten Aufgaben gegen England und Portugal gewappnet sind. Wie zu erwarten, ist das Interesse an den Idolen riesig. Mehr als 6.000 Zuschauer lassen die Sportanlage an die Grenzen der Kapazität stoßen. Da haben es die Akteure schon schwer den bestens präparierten Rasenplatz überhaupt zu erreichen. Nach kurzer Begrüßung und auf Zuwinken einzelner Spieler wird kurzfristig das Terrain gestürmt, doch erstaunlich diszipliniert räumen die überwiegend kleineren Fußballfans wieder das Feld; das Training kann beginnen. Großartige taktische Finessen werden nicht gezeigt, es bleibt lediglich bei ein paar Auflockerungsübungen. Dass allerdings das Grün die Ehre hat, von den teuersten Beinen Deutschlands "getreten" zu werden, bleibt in der Vereinsgeschichte wohl einmalig. Kleiner Wehrmutstropfen dabei ist leider die Verletzung des Kapitäns Oliver Bierhoff, der sich in der Anfangsphase ohne Fremdeinwirkung einen Muskelfaserriss in der Wade zuzieht. Interessant für die Organisatoren ist die Erfahrung, wie die Presse (u.a. Spiegel und Stern) in der Lage ist, aus einer der breiten Öffentlichkeit zugänglichen Veranstaltung ein Desaster herauf zu beschwören. Sehr zum Leidwesen der Verantwortlichen, die sehr viel Zeit und Energie in die Vorbereitung investiert haben. Natürlich kommt eher Volksfeststimmung als EM Fieber auf, doch das ist doch auch Sinn und Zweck der "Offenen Trainingseinheit". Man will dem kleinen Mann, der letztendlich das "heldenhafte" Dasein der Profis überhaupt erst ermöglicht, die Chance geben, seine Vorbilder aus nächster Nähe zu betrachten. Dafür ist der Veranstalter und wohl auch die gesamte Fußball-Region dankbar.
Während die Presse im Nachhinein versucht, das Scheitern unserer EM-Kicker auch an derartigen Veranstaltungen festzumachen, kann der interessierte Verfolger feststellen, dass die Probleme um einiges vielschichtiger sind. Fazit ist: Ein derartiges Ereignis bleibt dem Verein unvergessen und ist vorerst wohl nicht wieder zu erwarten.
Nach anfänglichen Terminschwierigkeiten kann das Vereinsfest im August 2000 starten. Begonnen wird mit dem Heimspiel der 1. Mannschaft. Während der Pause werden die Teilnehmer des Maskottchen-Wettbewerbes prämiert. Am Abend findet zum ersten Mal eine Jugenddisco unter freiem Himmel statt. Es werden mehr als 200 Jugendliche gezählt, die sich trotz zeitweiliger Regenschauern nicht vom Tanzen abhalten lassen. Ob allerdings eine Wiederholung im Folgejahr durchgeführt werden darf, hängt vom guten Willen der Nachbarschaft ab. Hier sei den Breinigern ein besonderer Dank ausgesprochen, die den "Krach" ohne Beschwerden ertragen haben.
Der 2. Tag beginnt mit einem Gottesdienst am Rasenplatz, in dessen Anschluss gemeinsam gefrühstückt wird. Nach guter Breiniger Art wird Speck + Ei mit Brötchen und Schwarzbrot sowie eine starke Tasse Kaffee kredenzt. Es hat wohl allen gut geschmeckt. Nur so ist zu erklären, dass sämtliche Vorräte aufgebraucht werden. Der weitere Verlauf des Sonntags steht im Zeichen der Kinder. Die Jugendabteilung ist Ausrichter der Stadtmeisterschaft für E-Jugendmannschaften. Sie endet mit dem Sieg des Gastgebers. Den Abschluss des Tages bilden das Kräftemessen von Teams verschiedener Ortsvereine, der Jugend- und der Seniorenabteilung bei einem Fußballtennis-Turnier. Die Begeisterung bei diesem erstmalig ausgetragenen Turnier ist riesig.
Leider ist Anfang 2001 der Tod von drei verdienten Mitgliedern zu beklagen: Gerd Lützeler, Josef Emonts und Heinz Ganser I.
Abschied nimmt Herbert Heck. Annähernd ein Jahrzehnt lenkte er die Geschicke der Jugendabteilung und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sie ein Aushängeschild des Vereines ist und im weiten Umfeld ihres gleichen sucht. Sein Nachfolger wird kurzzeitig Karl-Heinz, genannt “Kalle“, Hennigs.
Den Mitgliedern wird künftig vor der Jahreshauptversammlung ein umfangreicher Tätigkeitsbericht in Broschürenform zugestellt.
Im April 2001 wird Ehrenmitglied Dr. h. c. Egidius Braun beim Bundestag in Magdeburg zum Ehrenpräsident des DFB ernannt. Zu dieser Veranstaltung werden Dieter Jollet und Karl-Heinz Hennigs als Vertreter des SV vom DFB eingeladen. Für beide ein einmaliges Erlebnis. Edi Braun tritt nach 8 Jahren als Präsident des DFB ab, ohne jedoch seine bereits seit vielen Jahren tatkräftig geförderten Aktivitäten für den Fußball und besonders für die bedürftigen Kindern aufzugeben. Auf seine Initiative hin wird die “Egidius Braun Stiftung“ des DFB gegründet, die sich zur Aufgabe gemacht hat, vor allem sein Lebenswerk, nicht nur die Mexikohilfe, sondern auch andere Projekte weiter zu führen.
Die regelmäßige, fast tägliche Pflege der Sportanlagen erfordert einen großen Zeitaufwand. Dies umso mehr, da seitens der Kommune keinerlei Zuschüsse mehr für diese aufwendigen Arbeiten und die damit verbundenen Kosten zur Verfügung gestellt werden. Aus diesem Grunde sieht der Verein sich im Laufe des Jahres gezwungen, auch von den eigenen Mitgliedern ein geringes Eintrittsgeld bei den Spielen der 1. Mannschaft zu erheben. Auch der Jahresbeitrag muss aus diesem Grund erhöht werden und auf die geplante und angekündigte Vergrößerung des Sportheimes wird verzichtet. Die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen kann der Verein nicht verantworten. Unbedingt erforderlich ist jedoch die Sanierung des vereinseigenen Aschenterrains. Obwohl es sich um den am stärksten genutzten und belasteten Platz in Stolberg handelt, wird er nicht in den Renovierungsplan der Stadt aufgenommen. Dies führt dazu, dass auch in diesem Jahr, also nach 18 Jahren (die letzte Sanierung erfolgte beim Austausch der bleihaltigen Asche 1984) eine Überarbeitung nicht vorgesehen ist. In dieser Zeit wurden andere Aschenplätze mit erheblich geringerer Nutzung bereits mehrmals überarbeitet und renoviert. Der SV steht in Verhandlung mit Ratsmitgliedern und Verwaltung und hofft, baldmöglichst zu einer Lösung zu kommen. Auch hier wird wieder im Vertrauen auf die Unterstützung durch die Ratsvertreter eine Bereitschaft zu Eigenleistungen angeboten.
Nach mehr als fünf Jahren Zusammenarbeit mit Trainer Raimund Steinbeck beschließt der Vorstand ab dem Spieljahr 2001/02 einen neuen Trainer zu verpflichten. Er wird in dem früheren Profi aus Belgien, Dany Bütz, gefunden.
Die 3. Mannschaft (bekannt als "Die Vierte”) erreicht als Tabellen-Fünfter die direkte Qualifikation für die neu eingeteilte Kreisliga B.
Im April wird die seit 1998 laufende Lohnsteuerprüfung des Finanzamtes abgeschlossen. Die geprüften Geschäftsjahre 1996 bis 1999 führen zu keiner Änderung der Besteuerungsgrundlagen. Die abgegebenen Erklärungen werden in vollem Umfang anerkannt und die Bescheide sind somit endgültig. Unter Berücksichtigung der Hiobsbotschaften aus anderen Klubs ist dies sicherlich eine großartige Arbeit aller Beteiligten und ein Beweis für sorgfältige und gewissenhafte Kassen- und Buchführung.
Nach langer Zeit kann Dank der Unterstützung der Gesellschafter der EVS, Helmut Conrads und Ewald Schmitz, wieder ein großes Fußballturnier durchgeführt werden. Mit dem EVS-CUP verbucht man einen großen sportlichen und finanziellen Erfolg. 18 Mannschaften zeigen in den Sommerferien unterhaltsamen Fußball mit einem verdienten Turniersieger Alemannia Aachen Amateure. Unter der Tribüne des Rasenplatzes kann rechtzeitig zu diesem Turnier in Eigenleistung ein professioneller Grillstand hergestellt werden. Die Hauptlast bei diesen Arbeiten wird hierbei von Günter Helbing, Jürgen Koll, Dieter Jollet und Burkhard Burke getragen.
Im August kann das traditionelle Sommerfest, verbunden mit dem Fußball-Tennisturnier, gefeiert werden. Als Sieger lassen sich diesmal die Radsportfreunde aus Dorff feiern. Erstmals wird von den Aktiven der Fußballabteilung gemeinsam mit dem Vorstand, dem Fanclub und den Hauptsponsoren eine Jahresabschlussfeier im neuen Pfarrheim (frühere Gaststätte “Goldener Stern“) veranstaltet.
Die Mitgliederverwaltung des Vereines erfolgte bisher mit einem EDV-Programm aus dem Jahre 1991. Zum Jahreswechsel wird, bedingt durch die Euro-Umstellung, eine neue Software angeschafft.
Die Tischtennisabteilung unter der Führung von Günter Breuer strebt mit allen Mannschaften unaufhaltsam von einem Aufstieg zum nächsten. Die 1. Mannschaft spielt dabei eine überragende Rolle in der Verbandsliga und wird im März 2002 vom Bürgermeister Hans-Josef Siebertz als Mannschaft des Vorjahres für hervorragende Leistungen geehrt. Es gelingt der Aufstieg in die Oberliga und man ist nun die höchstspielende Amateurmannschaft im Großraum Aachen.
Leider lässt sich der zeitliche Aufwand für das Training unserer Fuball-Landesligamannschaft nicht mehr mit der selbstständigen Tätigkeit von Dany Bütz koordinieren. Er bittet um Beendigung der Zusammenarbeit zum Abschluss der Saison. Als Nachfolger wird Martin Plum präsentiert.
Die 2. und 3. Mannschaft (Letztere als einzige 3. Mannschaft in der Kreisliga B) werden souverän Meister in ihren Gruppen der Kreisliga B und steigen in die Kreisliga A auf.
Erstmals wird 2002 ein Kurzturnier für Mannschaften der Kreisliga A und B, gesponsert von der Breiniger Werbegemeinschaft, veranstaltet. Das Endspiel kann die Reserve gegen Hertha Walheim für sich entscheiden.
Im November kann die niederländische U21-Nationalmannschaft, die auf dem Tivoli Gegner der deutschen U21 ist, zu einem Training auf dem Rasenplatz begrüßt werden.
Nicht unerwähnt bleiben soll die Spendenbereitschaft der Mannschaften, Mitglieder und Zuschauer bei der großen Überschwemmungskatastrophe in Ostdeutschland. Breinig überweist dem stark geschädigten TSV Flöha (Sachsen), dem das gesamte Sportheim mit komplettem Inventar, allen Bällen und Trikots von den Fluten mitgerissen wurde, den Betrag von 1.000,- €.
Die Mitgliederversammlung 2003 findet im April statt. Leider hat man permanente Schiedsrichterprobleme. Die Verwaltungsordnung zur Schiedsrichtermeldepflicht besagt: Die Vereine haben für jede Herren- und Frauen-Seniorenmannschaft, die am Spielbetrieb teilnimmt, einen Schiedsrichter oder eine Schiedsrichterin zu stellen. Vereine, die zu wenig Schiedsrichter stellen, werden durch die Kreisvorstände in ein Ordnungsgeld genommen.
Kreisliga A: € 40,- monatlich pro Mannschaft
Landesliga: € 50,- monatlich pro Mannschaft
Für den SV bedeutet das € 1.560,- p.a. Ordnungsgeld. Zudem kommt eine neue Verwaltungsordnung. Weist ein Verein über die Dauer von 24 Monaten ein Untersoll an Schiedsrichtern auf, wird ab dem 25. Monat das Ordnungsgeld verdoppelt. Als Konsequenz werden die Anwesenden für einen Schiedsrichter-Lehrgang sensibilisiert.
Weiterhin bleibt die Unterhaltung des Rasenplatzes ein Dauerthema. Der Vorsitzende schreibt: …Ich darf hierbei vielleicht auch einfach nochmals an die satzungsgemäße Verpflichtung aller Aktiven (§ 7 unserer Satzung) zur Ableistung von jährlich drei Arbeitsstunden an unseren Anlagen erinnern…
Nach den ausgiebigen Aufstiegsfeierlichkeiten folgt die Ernüchterung bei der 3. Mannschaft leider sehr schnell. Alle müssen feststellen, dass die Kreisliga A, vorwiegend bestückt mit ersten Mannschaften, ohne Training nicht zu halten ist. Der SV ist dabei als einziger Verein im Kreis Aachen mit zwei Reservemannschaften in dieser Klasse vertreten.
Beim “Bitburger Cup“ für Freizeitmannschaften aus Nordrhein-Westfalen ist man Veranstalter einer Vorrunde mit 24 Mannschaften. Die Endspiele werden im Haberland-Stadion in Leverkusen ausgetragen.
Mit Unterstützung der Sparkasse Aachen kommt im Spätherbst ein Gastspiel des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen zustande. Der Reinerlös wird der Mexikohilfe gespendet. Im Anschluss findet ein gemütliches Beisammensein mit Ehrengästen und Sponsoren im Restaurant ”Zur Treppe“ statt.
An den von der Stadt Stolberg organisierten ”Kehraustagen“ zur Reinigung unserer Stadt nimmt auch der Spielverein teil und die Tischtennisabteilung feiert ihr 25-jähriges Bestehen.
Auf der Mitgliederversammlung 2004 im April wird Willi Ganser für seine über 74-jährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Der Vorsitzende Dieter Jollet stellt in seiner Einladung u.a. fest: Das Ehrenamt wird durch ständig neue, zusätzliche und teilweise unverständliche Auflagen, Vorgaben und Vorschriften der Behörden, aber auch unserer Dachverbände (z. B. FVM und DFB), die meistens verbunden sind mit hohen Ordnungsgeldern an die Vereine, immer aufwendiger und damit schwieriger zu besetzen. Von unseren Kommunen sind in absehbarer Zeit keine Zuschüsse mehr zu erwarten. Hier sind eher zusätzliche Belastungen (z.B. die angekündigte Energiekostenbeteiligung) geplant, die zur Gefährdung der Existenz aller Vereine, auch unseres Vereins, führen. Macht mit beim Widerstand und Kampf gegen zusätzliche Belastungen. Sinnvollen Sparmaßnahmen werden wir uns nicht widersetzen, sondern diese mittragen und unterstützen. Grundsätzlich sollte bei diesen Maßnahmen jedoch gleiches Recht für alle Vereine der Stadt Stolberg gelten und gleiche Bedingungen und Voraussetzungen geschaffen bzw. zugrunde gelegt werden. Es ist doch ein Unterschied, ob ein Sportheim von 20 oder von 3 Mannschaften genutzt wird und die Heizungsanlagen einschließlich Wärmedämmungen 30 oder 3 Jahre alt sind. Die bisher vorliegenden Berechnungsentwürfe berücksichtigen dies in keiner Weise. Trotz meines ständigen Bemühens und vieler Gespräche mit der Stadtverwaltung sowie den Parteien wurde die erforderliche Sanierung der Aschendecke nicht durchgeführt. Nach einer Nutzungszeit von fast 20 Jahren ist diese Instandsetzung dringend auszuführen. Die Verantwortlichen verstecken sich immer hinter dem Argument “vereinseigener Platz“.
Vom Fußball-Verband Mittelrhein und Oddset-Sportwetten wird die 1. Mannschaft als fairste Mannschaft der Landesliga-Gruppe 2 ausgezeichnet.
Nach mehreren Besprechungen sieht der Vorstand sich zum Ende der Vorrunde gezwungen, bei der 1. und 2. Mannschaft einen Trainerwechsel vorzunehmen. Für die 1. Mannschaft kann mit Michael Schleiden ein verbandsligaerfahrener Trainer verpflichtet werden. Wie sich später herausstellt, ein Gewinn bis 2007. Seine fortan noch häufigen Besuche zeigen, dass sein Engagement mehr als nur ein Job war. Für die 2. Mannschaft ist nach der Hinrunde der Abstand zu den rettenden Tabellenplätzen zu groß. Trotz gewaltiger Anstrengung und einer überaus gelungenen Rückrunde unter dem eingesprungenen Trainer Jürgen Mallmann scheitert die Mannschaft nach einer beachtlichen Aufholjagd leider am schlechteren Torverhältnis und muss in die Kreisliga B absteigen. Die dritte Mannschaft mit Dieter Lübbers sichert sich den Klassenerhalt in einem Entscheidungsspiel gegen FC Roetgen 2.
Die A-Junioren werden unter Trainer Heiner Flink überlegen Meister der Bezirksliga und steigen in die Verbandsliga des Fußball-Verbandes Mittelrhein, der zweithöchsten Klasse unter der Bundesliga auf und sichern mit dem Erreichen des 6. Tabellenplatzes den direkten Verbleib in dieser Spielklasse. Mit Abdul Özgen schafft ein Mitspieler später gar den Sprung in den Profibereich.
Der Verein würdigt die Verdienste des langjährigen Jugendleiters erstmals mit dem “Gerd-Lützeler-Turnier“, einer fortan bekannten Veranstaltung, wie in den folgenden Jahren die Beteiligung von regelmäßig 50 Mannschaften zeigt. Das erste Wochenende nach den Sommerferien ist dafür reserviert.
Während des Stolberger Weihnachtsmarktes findet in der Galerie der Stolberger Burg eine Ausstellung zum Thema “Kultur, Sport und Hobby in Stolberger Vereinen“ statt. Breinig ist mit Fotos und Informationen über die Radgruppe dabei.
Bei der Mitgliederversammlung 2005 ist auch das leidige Geldproblem wieder ein Thema. Angesprochen wird die schleppende Beitragszahlung. Laut § 8 der Satzung und §3 der Beitragsordnung sind Mitgliedsbeiträge zum 1. Januar eines Jahres für das laufende Kalenderjahr fällig und in der Regel durch Beitragseinzug zu zahlen. Und weiter: Allen Mitgliedern dürften die Pläne der Stadt bekannt sein, die Fußballvereine - Frage: Warum nur diese - an den Unterhaltungskosten der Sportheime und -platzanlagen zu beteiligen. Es ist versucht worden, den Verantwortlichen klar zu machen, dass an den Anlagen des SV bereits jetzt Eigenleistungen erbracht und Eigenmittel eingesetzt werden, die das von der Stadt angestrebte Maß schon übersteigen. Eine Gleichbehandlung aller Vereine erfordert zunächst gleiche Voraussetzungen für alle Klubs. Der Vorstand hat der Stadt gegenüber zum wiederholten Male die Bereitschaft signalisiert, an der Gestaltung der Verträge und den geplanten Energie- und Kostensparmaßnahmen mitzuarbeiten und hofft dabei auf gerechte, für beide Seiten verantwortbare und vertretbare Lösungen.
Für die Rasenplatzpflege wird ein Trecker angeschafft und im Juni wird das Sportheim von Einbrechern heimgesucht. Entwendet wird nichts, da keine Wertsachen im Sportheim vorhanden sind. Es wird jedoch ein erheblicher Sachschaden verursacht. Die Täter können im kommenden Frühjahr durch die Polizei ermittelt werden.
Nicht nur im Fernsehen wird für die Tsunami-Opfer gespendet, sondern auch auf lokaler Ebene. Auf Initiative der Alten Herren verzichten alle teilnehmenden Teams der Stadtmeisterschaft auf ihre Prämie und Breinig auf die Einnahmen der Veranstaltung.
Gemeinsam mit dem Stadtsportverband werden Seminare für Sportvereine mit Referenten des Landessportbundes NRW und des Finanzamtes Aachen durchgeführt. Beides sind für die Vereine lehrreiche Veranstaltungen.
Nach der Qualifikation beim Vorrunden-Turnier in Simmerath nimmt die 1. Mannschaft an der Endrunde zum SLS-Cup teil, dessen Sieger sich die automatische Qualifikation zum Köpi-Cup verdienen kann. Auch in diesem Turnier bleiben die “Hallen-Brasilianer“ des SV ungeschlagen und besiegen Bezirksligist VfR Würselen im Finale mit 4:2. Schöner Nebeneffekt dieses Sieges ist die Berechtigung zur Ausrichtung der Endrunde.
Bei dem zum 5. Male durchgeführten, sehr gut besetzten Turnier um den EVS-Cup, sehen die Zuschauer guten Fußball auf hohem sportlichen Niveau. Vor einer großen Zuschauerkulisse kann der Ausrichter mit einem Sieg im Endspiel gegen Rot-Weiß Eynatten erstmals dieses Turnier gewinnen und aus der Hand der Sponsoren den Pokal empfangen.
Nach Saisonende 2004/05 muss auf die Meldung einer 3. Mannschaft verzichtet werden, da hierfür aufgrund vieler Abmeldungen nicht ortsansässiger Spieler und dem Karriereende einiger älterer Spieler nicht mehr die erforderliche Zahl Aktiver zur Verfügung steht.
Die D1 unter der Leitung von Siegfried Polte nimmt mit großem Erfolg an der “Klub 2006 - Die FIFA WM im Verein“ in der Sportschule Kaiserau teil und qualifiziert sich für das Bundesfinale im April.
Anfang 2006 wird die Endrunde des SLS-CUP in der Sporthalle Breinig ausgerichtet.
Bei der letzten Jahreshauptversammlung war der mit der Stadt Stolberg abzuschließende Pachtvertrag für den Trainingsplatz und das Sportheim ein beherrschendes Thema. Im Vorfeld der Vertragsgestaltung wurde ein Großteil der Vorschläge und Änderungswünsche - auch die der anderen Vereine - bei der Vertragsabfassung berücksichtigt. Die vom Rat verabschiedeten Verträge wurden dem Landessportbund (LSB) zur Überprüfung vorgelegt. Dessen Stellungnahme mündet in der Aussage, dass es sich grundsätzlich um faire Vertragsbedingungen handelt, Objekt-spezifisch aber Ergänzungen und Änderungen erforderlich sind. Im April wird der Vertrag zur Zufriedenheit aller unterzeichnet und somit kann die 10-jährige Kostenübernahmegarantie gesichert werden.
Leider wird der Antrag auf Zuschuss zur Rasenplatzpflege vom Sportausschuss abgelehnt. Die anstehende Sanierung des Aschenplatzes soll € 180.000,- kosten. Mit diesem Betrag hätte man fast einen neuen Platz bauen können und er kann verständlicherweise bei der finanziellen Situation der Stadt nicht bereitgestellt werden. Dem Vorschlag, die Sanierung in reduziertem Umfang und in der Art der vorherigen Sanierungen an anderen städtischen Plätzen in Eigeninitiative und ausreichend für einen geplanten Nutzungszeitraum von 5-6 Jahren durchzuführen, wird entsprochen. Obwohl bei dieser Überholung Kosten in Höhe von ca. € 32.000,- anfallen, wird nur ein Zuschuss in Höhe von € 25.000,- gewährt. Es muss also wieder ein erheblicher Anteil selbst aufgebracht werden. Mit einer Spende von Egidius Braun werden die Arbeiten in Eigenregie ausgeführt, um den aktiven Sportlern auch bei schlechter Witterung wieder zumutbare Bedingungen zu bieten und ihnen “Schlammbäder“ zu ersparen.
Auf Wunsch und mit Kostenbeteiligung des Fördervereins der Grundschule Breinig wird zusätzlich eine Sprunggrube für den Schulsport angelegt.
Mit Hilfe eines 30%igen Kreiszuschusses kann für den Rasenplatz ein Rasenstriegel und für die Aschenplätze (Haupt- und Tennenplatz) ein neues Schleppgerät angeschafft werden.
Für die neue Saison wird wieder eine 3. Mannschaft gemeldet und im August führen die “Radler“ auf dem Breiniger Rasensportplatz ihr Fest zum 10-jährigen Bestehen durch.
Die A-Jugend kann die Verbandsliga in der Saison 2005/06 nicht halten.
Die Jugendabteilung gründet einen Förderverein, der die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen finanziell unterstützen und erleichtern soll. Lotte Münch, Olaf Rubey und Herbert Heck bilden dabei das Vorstandsgespann. Es handelt sich um einen eigenständigen, gemeinnützigen Verein, der nur der Unterstützung der Jugendabteilung dient und steuerlich verwendbare Spendenquittungen ausstellen kann. Die Höhe des Beitrages ist freiwillig.
Wichtige Informationen werden den Mitgliedern im April 2007 vorgestellt. Wie der örtlichen Presse zu entnehmen ist, bestehen große Pläne, die für die Weiterentwicklung und die Fortbestandssicherung des Spielvereins von entscheidender Bedeutung sein können. Angestrebt wird die Verlegung der beiden Aschenplätze und des Sportheimes auf die andere Straßenseite parallel zum Rasenplatz. Angedacht sind ein Kunstrasenplatz, eine Trainingshalle und ein neues zeitgemäßes Sportheim. Im Gegenzug und zur Finanzierung dieses gewaltigen Bauvorhabens sollen die beiden alten Aschenplätze in Bauland umgewandelt werden. Für diese Plätze bestehen Pachtverträge mit den Eigentümern bis 2054. Auf das Recht aus diesen Verträgen will der Verein verzichten und damit die Finanzierung der Neubauten sicherstellen. Die gesamte Abwicklung soll über einen Investor erfolgen. Es hat bereits mehrere Gespräche mit der Verwaltung der Stadt und den Parteien gegeben, die dieser Sache positiv gegenüber stehen. Für dieses Vorhaben wird ein Bauausschuss gebildet und bei der Verwirklichung soll keine finanzielle Belastung auf die Stadt zukommen. Der SV will versuchen, die Kunstrasenfläche an Mitglieder, Sponsoren und Freunde zu einem symbolischen Preis zu verkaufen. Die Mitgliederversammlung gibt ihre einstimmige Zustimmung für dieses Projekt und die Bevollmächtigung für den neuen Vorstand. Wunschvorstellung ist eine Realisierung bis zum 100-jährigen Jubiläum und auf der Leistungsschau der Breiniger Werbegemeinschaft werden u.a. diese Sportplatz-Verlegungspläne vorgestellt.
Die 3. Mannschaft wird souverän Meister der Kreisliga C und Aufsteiger in die Kreisliga B und durch den Wechsel einer großen Anzahl A-Junioren in den Seniorenbereich wird es zur neuen Saison zudem möglich, wieder eine 4. Mannschaft zu melden. Die Meistermannschaft erklärt Ihre Bereitschaft, vereinsintern auf den Aufstieg zu verzichten und als 4. Mannschaft in der Kreisliga C zu starten. Dadurch sollen die jungen Spieler die Gelegenheit erhalten in der Kreisliga B zu spielen. Leider lassen sich diese Visionen nicht verwirklichen; die Mannschaft muss Anfang März 2008 zurückgezogen werden.
Im Mai wird insbesondere über die Situation um die Verlegung der Sportanlage informiert. Das Verfahren gestaltet sich schwieriger als vorher angenommen. Ein ominöser Schacht der Grube “Cornelia“ aus den Jahren 1830 bis 1923 bereitet den möglichen Investoren Probleme. Dies führt dazu, dass mit dem ursprünglich vorgesehenen Investor keine Einigung zu erzielen ist. Wie umfangreich das Vorhaben ist, zeigt Dieter Jollet auf, in dem er auf die notwendigen Gespräche und Verhandlungen mit der Verwaltung, den Parteien, übergeordneten Behörden, dem Bergamt, Rechtsanwälten, drei möglichen Investoren, Eigentümern, Planungsbüros, Gutachtern, Ingenieurbüros und Unternehmen hinweist. Hinzu kommen noch neue EU-Vorschriften, die mit berücksichtigt werden müssen. Mit der S-Immo der Sparkasse Aachen ist jetzt ein kompetenter, regionaler Investor gefunden und mit den hauptsächlichen Grundstückseigentümern der benötigten Grundstücke eine Einigung erzielt worden.
Ein weiteres Großprojekt, was verwirklicht wird, ist der Bau des Mini-Sportfeldes an der Offenen Ganztagsschule in Breinig. Einen Teil der Gewinne des DFB aus der WM 2006 setzt Präsident Dr. Zwanziger dafür ein, deutschlandweit 1.000 Mini-Spielfelder zu erstellen. Er ist der Meinung, dass fußballspielende Kinder und Jugendliche – wie früher – wieder mehr in das Bild unserer Städte und Dörfer gehören. Bei den Spielflächen handelt es sich um Gummi-Granulat-gefüllte Kunstrasenplätze in der Größe von 13 x 20m, mit einer umlaufenden Bande und Ballfangeinrichtungen hinter den Toren. Bewerben konnten sich Vereine oder Kommunen in Verbindung mit ortsansässigen Schulen. Das Spielfeld wird auf dem Schulhof erstellt, wobei die Grundstücksgestellung und die Erdarbeiten in Eigenleistung erfolgen. Der DFB zahlt den Kunstrasen, die Banden und die Ballfangnetze. Nachdem der positive Bescheid eingegangen war, galt es trotzdem noch einige Schwierigkeiten zu umschiffen. Der Vorsitzende dazu: „Wenn ich die Diskussionen der Politiker über fehlende Kinder in Deutschland mit den in unseren Gesetzen und Verordnungen vorhandenen Vorschriften vergleiche, kann ich fast nur Kinderfeindlichkeit feststellen. Für spielende Kinder gelten bei uns Lärmschutzbestimmungen wie für Industriebetriebe. Bei mir drehte sich oft der Magen. Es ist natürlich billiger und einfacher, wenn Kinder zuhause vor dem PC sitzen oder mit MP-3 Player im Ohr durch die Stadt laufen, als Einrichtungen zu schaffen, die der Stadt nichts kosten, aber unserem Nachwuchs sportliche Betätigungen ermöglichen.“ Erst nach fünf Vertragsentwürfen kann das Vorhaben realisiert werden. Anfang September wird der Platz eingeweiht, der Schule übergeben und der Stadt geschenkt. Hierüber schreibt der Fußballverband Mittelrhein in der 1. Ausgabe 2009 des Magazins ”EINSZUEINS“ in einem Rückblick auf den Bau der 45 Minispielfelder im FVM-Gebiet: Tolle Feste und strahlende Kinderaugen: Politisch ranghöchster Gast war NRW Minister Armin Laschet an der Grundschule in Breinig, begleitet von Axel Wirtz, dem Sportausschussvorsitzenden im NRW-Landtag. In Breinig fand auch die zahlenmäßig größte Eröffnung mit allen Schülerinnen und Schülern statt.
Breinig hat sich erstmals an dem Wettbewerb des Kreises Aachen “Unser Ort hat Zukunft“ beteiligt. Der Verein macht mit einer Darstellung seiner Vergangenheit, dem augenblicklichen Sportangebot und einer Aussicht auf Zukunftsperspektiven mit. Darüber wird eine Präsentations-CD mit Bild und Ton erstellt und der Bewertungskommission im Rahmen der Ortsbegehung gezeigt. Die A-Jugend hat den Bereich des alten Friedhofs hinter der Kirche gereinigt und das Strauchwerk beigeschnitten. Am Ende kommt trotz starker Konkurrenz aus der Eifel ein respektabler 6. Platz heraus.
Erneut ein leidiges Thema ist geplante Änderung der Beitragsordnung. Die Situation sieht folgendermaßen aus: Bekanntlich erhält man keinerlei Unterstützung oder Zuschüsse für die Unterhaltung der Sportstätten mehr. Lediglich die Unterhaltung des kleinen Platzes wird mit jährlich € 100,- bezuschusst. Beim Sportheim werden die Energie- und Wasserkosten von der Stadt übernommen, in voller Höhe jedoch nur, wenn nach einem komplizierten Berechnungsverfahren der Vorjahresverbrauch nicht überschritten wird. Diese Kosten sind nicht mehr mit den bisherigen Beitragssätzen zu decken und konnten in der Vergangenheit nur durch Spenden aufgefangen werden. Die letzte Beitragsanpassung erfolgte vor sechs Jahren und der Vorschlag des Vorstandes wird von der Versammlung angenommen. Folgend eine Gegenüberstellung der bisherigen und zukünftigen Beiträge:
Inaktiv verbleibt bei € 50,-
Kinder / Schüler bis 14 Jahre von € 42,- auf € 60,-
Jugendliche bis 18 Jahre von € 48,- auf € 60,-
Erwachsene Aktive von € 72,- auf € 96,-
Familien von € 120,- auf € 150,-
TT-Abt. und Fußball verbleibt bei zusätzlich € 13,-
Nach Ende der Saison verliert die 1. Mannschaft leider ihren Trainer Michael Schleiden, der aus persönlichen Gründen ausscheidet und in der Folge wird mit Mirko Braun einem Jugendtrainer die Chance gegeben, sich im Seniorenbereich zu etablieren.
Die Reserve wird Dritter und hat damit die Qualifikation für die neue Kreisliga B problemlos geschafft und die 3. Mannschaft wird erneut mit deutlichem Vorsprung Meister. Sie verzichtet wiederum auf den Aufstieg und überlässt der 1. Mannschaft von Rollesbroich die Teilnahme an der Qualifikationsrunde.
Im Herbst kann mit den Mitteln aus der Rückvergütung der Stadt für gesparte Energiekosten die dringend erforderliche Besandung des Rasenplatzes vorgenommen und in Eigenleistung der Unterbau am Aschenplatz in den größten Pfützenbereichen aufgearbeitet und wieder wasserdurchlässiger gemacht werden.
Angang November wird nachts die Rasensportplatzanlage von Einbrechern heimgesucht, entwendet wird nichts. Es entsteht jedoch ein leider durch keine Versicherung gedeckter Sachschaden an Türen und Fenstern in Höhe von ca. € 500,-.
Bei der Jahreshauptversammlung 2009 spricht der Vorstand noch die Hoffnung aus, im folgenden Jubiläumsjahr mit dem Bau der neuen Sportanlage beginnen zu können. Aber aus einer kurzfristigen Realisierung wird wohl nichts. Erst im November finden die Probebohrungen zur Feststellung von Hohlräumen unter dem Gelände Schützheide statt.
Wie bereits erwähnt, ist die Alt-Herren-Abteilung bei Stadtmeisterschaften regelmäßig erfolgreich und die “Stolberger Nachrichten“ berichten: Der Seriensieger ist auch diesmal nicht zu stoppen... SV Breinig ist wieder Altherren-Stadtmeister in der Halle. SG Atsch und Columbia verlangen dem Favoriten aber alles ab... Altherren-Fußball hat einen ganz eigenen Charakter, der sich doch stark vom Seniorenfußball unterscheidet. Das war auch bei der Altherren-Hallenfußball-Stadtmeisterschaft nicht viel anders. Nur hat der Hallenfußball-Stadtmeister der letzten Jahre, SV Breinig, einen besonderen Vorteil, verfügt er doch über eine Mannschaft, die lange zusammen gewachsen ist. So kam er auch bei diesem Wettbewerb nach einem hart geführten, aber äusserst spannenden Endspiel gegen die SG Atsch zu einem 4:3-Sieg und durfte den Sparkassen-Wanderpokal vom Obmann der Alten Herren im Stadtsportverband, Reimund Braun, in Empfang nehmen… beide Mannschaften schenkten sich nichts... Alleine das Endspiel war eine Werbung für die Oldies, die sich wohl sicher sein können, dass der Sponsor Sparkasse erhalten bleibt.
Das Minispielfeld sieht erstmals ein Fußballturnier mit Kindern der Gemeinschaftsgrundschule des Ortes, der Kitas und Jugendmannschaften des SV.
Die dritte Mannschaft wird erneut souverän Meister der Kreisliga C; die Erstvertretung siegt beim BSR-Cup und wird Stadtmeister.
Josef Connotte wird als verdienter Ehrenamtler durch die Stadt Stolberg auf der Burg geehrt und die Jugendabteilung richtet zum 20. Mal das Mexiko-Turnier aus.
Erfreulich ist festzuhalten, dass der Spielverein über genügend Schiedsrichter verfügt und somit wieder die Verbandsvorgaben erfüllen kann.
Ausgerechnet kurz vor Beginn des Jubiläumsjahres 2010 gibt es trotz Erreichen der Herbstmeisterschaft in der Landesliga Turbulenzen um den Trainer der ersten Mannschaft. Entgegen der Wünsche aller Beteiligten, erst nach der Saison getrennte Wege zu gehen, sieht der Vorstand sich aufgrund diverser Vorfälle gezwungen, sich vorzeitig vom Trainer zu trennen. Mit dem ehemaligen bekannten und als Ex-Stürmer bei Alemannia Aachen beliebten Bundesligaprofi Kai Michalke findet man allerdings schnell einen Nachfolger. Es ist nicht seine erste Begegnung mit dem Klub. Bereits im Jahre 2004 war er als Ehrengast zur Siegerehrung beim Mexikoturnier. Das Traineramt ist sicherlich Neuland für ihn, aber welcher Verein kann schon von sich behauten, einen in den eigenen Reihen zu haben, der mit Alemannia Aachen im UEFA-Cup gespielt und gegen den FC Barcelona einmal in der Champions League zum Ausgleich getroffen hat; so geschehen 1999 beim 1:1 seines damaligen Klubs Hertha BSC. Der Einstand des neuen Coachs ist direkt von Erfolg gekrönt, wenn auch in seiner Abwesenheit. Unter der Leitung von Heiner Flink und Gerd Schnitzler kehrt man nach zwei Jahren Abstinenz Mitte Januar mit einem 3:0 Endspielsieg gegen den Ausrichter SG Stolberg wieder auf den Thron der Hallenfußballer zurück. Im Meisterschaftsspielbetrieb läuft es leider nicht so gut. So muss man bis zum Saisonende mehrere Rückschläge einstecken und der Kontakt zur Spitzengruppe geht völlig verloren.
Die Zweitvertretung, ebenfalls mit einem neuen Übungsleiter (Heinz Bilstein für Siegfried Polte) in die Rückrunde gestartet, hat sich konsolidiert und belegt in einer relativ starken Kreisliga B mit etlichen Erstvertretungen einen soliden Mittelfeldplatz.
Die dritte Mannschaft erlangt erstmals seit Jahren nicht die Meisterschaft, ist aber stets noch ein Favoritenschreck.
Im Frühjahr veröffentlicht der Verein aus Anlass der Ausrichtung der Alt-Herren-Hallenstadtmeisterschaft das Rahmenprogramm zum 100-jährigen Bestehen. Es sieht wie folgt aus:
20. - 21.02. Alt-Herren-Hallen-Stadtmeisterschaft
17.03. Präsentation der ”Lustigsten Tischtennis-Show der Welt”
20. - 21.03. Leistungsschau der Werbegemeinschaft Breinig mit Beteiligung des SVB
30.04. Benefiz-Konzert der BIG-BAND der Bundeswehr
09.05. Pfarrkirche St. Barbara Festhochamt mit anschl. Kranzniederlegung
09.05. Festkommers mit besonderen Vereins- und Verbandsehrungen
26.-27.06. Vorrunde der Alt-Herren-Stadtmeisterschaft
03. - 04.07. Endrunde der Alt-Herren-Stadtmeisterschaft
03.07. Einlagespiel Alemannia Aachen Ü40 - Stadtauswahl Ü40
10.07. Vereinsfest der Jugendabteilung
19.07. - 07.08. 10. Turnier um den EVS-Cup und 8. Fußballstadtmeisterschaft
03.09. - 05.09. ”Gerd Lützeler Turnier" für Jugendmannschaften
30.10. Großes Vereinsfest mit Ehrung verdienter Vereinsmitglieder
04. - 05.12. Vorrunde des 21. Mexiko-Turniers
11. - 12.12. Endrunde des 21. Mexiko-Turniers
Ein angedachtes Fußballspiel gegen einen hochkarätigen Bundesligisten kommt leider nicht zustande.
Mitte April geht der Wunsch des Vereins nach einem neuen Sportplatz in eine neue Phase: Der Hauptausschuss der Stadt beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung des Bauvorhabens. Die Vision noch im Jubiläumsjahr mit dem Projekt starten zu können erfüllt sich jedoch nicht.
So, das waren nun die ersten einhundert Jahre des SV1910 Breinig e.V.
Für den Fall, dass Sie hieran Gefallen gefunden haben und auch an all den anderen bebilderten Geschichten und Anekdoten interessiert sind, verweisen wir nochmals auf die Möglichkeit, das Buch zum 100-jährigen zu erstehen. Einen entsprechenden Link gibt es am Textanfang.