Die Jugendabteilung
Wenn wir hier über die Jugend des SV Breinig schreiben, muss an erster Stelle der Name Gerd Lützeler fallen. Er hat maßgeblich in 28 Jahren diese Abteilung geprägt. Gerd hat etlichen hundert Mitgliedern das Fußballspielen beigebracht, aber auch zu Anstand und Fairness auf und neben dem Platz erzogen.
In der Nachkriegszeit-Chronik taucht erstmals 1946 die Jugendabteilung auf. Otto Classen war der erste Jugendleiter. Ihm folgten Leo Schell, Peter Welter, Karl Braun, Konstantin Lauscher und Arthur Kaldenbach. Nach Gerd Lützeler übernahm Herbert Heck für sieben Jahre bis 2000 das Ruder. Unter ihm spielte man erfolgsbetonter und schaffte die größten Erfolge in der Vereinsgeschichte. Danach begann eine schwierige Zeit. Drei gewählte - und dazu noch zwei kommissarische - Jugendleiter in fünf Jahren bringen keine Kontinuität in einen Verein. Dennoch gab es in dieser Zeit viele (hier seien besonders Toni Greven und Jürgen Ramers hervorgehoben), die die Jugendabteilung mit großem Einsatz unterstützt haben. Sie waren dafür verantwortlich, dass wir unserer Linie treu blieben und bei den Kindern und Jugendlichen so wenig wie möglich von den Problemen hinter den Kulissen ankam.
Danach galt es vom Breiniger Urgestein und Rückkehrer aus Mexiko, Martin Breuer, die Abteilung neu zu organisieren. Die Zahl der Aktiven stieg von 2006 von ca. 260 auf ca. 340 an. Aufgaben waren von Einzelnen nicht mehr zu bewältigen. Ansprüche der Eltern und Jugendlichen an Sportvereine stiegen erheblich. So zählte im Jubiläumsjahr 2010 der Jugendvorstand 15 Mitglieder und bei 22 spielenden Mannschaften standen 52 Übungsleiter zur Verfügung. Seit 2014 steht Thomas Menke der Abteilung vor.
Einige Beispiele zum Wandel sollten hierzu genannt werden. In den siebziger Jahren hatte die D-Jugend mit ca. 40 Kindern Training in der kleinen Mehrzweckhalle. Geleitet (natürlich alleine) von Gerd Lützeler. Dort wurde zunächst eine halbe Stunde Sitzfußball mit zwei Bällen zum Aufwärmen gespielt. Alle waren in Bewegung. Würde heute so ein Training durchgeführt, hätten wir wohl in der kommenden Woche 10 Abmeldungen zu verzeichnen. Zu den Auswärtsspielen fehlte es damals oft an Fahrzeugen, da die Eltern im Regelfall nicht mit zu den Spielen fuhren, sondern die Jungs zu Fuß zum Treffpunkt gingen. So war es in den Siebzigern keine Seltenheit, dass eine ganze Mannschaft bei Bernd Lübbers in den VW Käfer oder bei “Opa Kolberg“ (Großvater von Achim Kreus) in den Opel Kadett gesteckt werden musste. Dies wurde von der örtlichen Polizei großzügig geduldet. Heute muss ordnungsgemäß für die Kleinen jeweils ein passender Kindersitz zur Verfügung stehen. Auch bei den Größeren darf keine Person mehr als vorgeschrieben ist mit an Bord genommen werden.
Vor einigen Jahren waren die Trainer und Betreuer noch Alleinherrscher am Spielfeldrand. Heute müssen sie sich nicht selten mit einer Mannschaftsstärke “Co-Trainern“ hinter der Linie auseinander setzen und sich zu jeder Entscheidung die unterschiedlichsten subjektiven Kommentare anhören. Jeder sollte sich ein eigenes Bild dazu machen.
In den achtziger Jahren konnte noch fast jeder Spieler gefragt werden, in welcher Straße er in Breinig wohnt. 30 Jahre später lag der Anteil noch bei ca. 50%. Der Rest kommt aus anderen Stolberger Stadtteilen. Mittlerweile ist auch eine Nationalitätenvielfalt bei uns in allen Mannschaften gegeben. Bekanntlich findet die beste Integration immer noch in Sportvereinen statt.
Eine sportliche Bestandsaufnahme im Jubiläumsjahr 2010 sah wie folgt aus. Der SV ist über viele Jahrgänge sehr ausgeglichen. So werden von A- bis D-Jugend in der Sonderliga beachtliche Platzierungen belegt und auch bei den jüngeren Jahrgängen zählt man zu den Besten im Kreis und stellt sämtliche Stadtmeister.
Von den gemeldeten Mannschaften stellt Breinig mit die größte Jugendabteilung im Kreis und bereits seit Jahrzehnten eine der größten im Fußballverband Mittelrhein. Trotz der immer stärker werdenden Konkurrenz aus den Nachbarorten, auch außerhalb des Stadtgebietes, kann man sich weiter behaupten. Allerdings galt die Fertigstellung der neuen Sportanlage als ein unbedingtes Muss, wollte man in den folgenden Jahren nicht ins Mittelfeld abrutschen.
Durch den bereits eingesetzten demografischen Wandel und die flexible Bereitschaft der Eltern den Sportverein trotz höheren Aufwands zu wechseln, werden in Zukunft nur noch die besten Vereine Jugendmannschaften stellen können. Für viele Klubs wird es daher im Jugendbereich zum Stillstand kommen. Man muss ständig darauf achten, zeitgemäß zu handeln, sowie darauf, dass sportlich und menschlich passende Trainer die Kinder und Jugendlichen trainieren und betreuen.
All das zu bewerkstelligen, ist nur möglich mit Mitarbeitern, die in irgendeiner Form die Jugendabteilung unterstützen. Sei es durch den Einsatz im Jugendvorstand bzw. im Förderverein oder als Trainer an der Linie bzw. beim Training auf dem Platz. Einen herzlichen Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch den vielen Helfern und Sponsoren der Jugendabteilung, die damit an die Zukunft des Vereins denken und sie sichern. Ohne den Nachwuchs und damit ein künftig verbundener Generationswechsel kann auf Dauer kein Betrieb, Unternehmen und auch kein Sportverein existieren. Unsere Jugend ist die Zukunft von morgen. Wir freuen uns über jeden, der die Jugendabteilung nach seinen Möglichkeiten mit unterstützt.