Damen- und Mädchenfußball beim SV Breinig
Breinig gehörte mit zu den Pionieren im Damen- und Mädchenfußball – vielleicht zu früh, wenn man den späteren Hype betrachtet.
In der Saison 1978/79 spielten zum ersten Male auch Mädchenmannschaften um Punkte und Plätze im Kreis Aachen. Aus Stolberg hatte nur ein Verein eine Mädchenmannschaft gemeldet, der SV Breinig, dessen weiblicher Kickernachwuchs ein erstes Testspiel gegen Westwacht Aachen auf dem Sportplatz Schützheide austrug. Das Breiniger Team war den Gästen haushoch überlegen und gewann entsprechend mit 9:0 Toren. Zu den ersten Spielerinnen gehörten: Claudia Fink, Gabi Fellerhoff, Hildegard Drews, Alice Kalkbrenner, Ellen Kalkbrenner, Susanne Rasquin, Katharina Zörkler, Gabi Drews, Bettina Wolter, Andrea Kalkbrenner und Sigrid Weins.
und Kreismeisterschaft errungen und 1983 als Gelben machten die Breiniger vor einer stattlichen Zuschauerzahl durch Kampfgeist und bessere Technik wett. Bis zum Ende der regulären Spielzeit blieb es beim torlosen Unentschieden. Bereits in der dritten Minute der Verlängerung stand die Entscheidung zugunsten der Mädchen aus Breinig fest. Nach guter Vorarbeit von Gabi Fellerhoff gelang Claudia Fink der alles entscheidende Treffer, der den Gewinn der Mittelrheinmeisterschaft bedeutete. Rund 100 Breiniger Schlachtenbummler erlebten den Sieg mit und beteiligten sich bei der Rückkehr nach Breinig an einem Wagenkorso durch die Breiniger Straßen.
Zur Saison 1984/85 wurde erstmalig eine Damenmannschaft für den Spielbetrieb gemeldet. Sie wurde zum größten Teil von Spielerinnen gestellt, die altersmäßig aus der Mädchenmannschaft herausgewachsen waren. Zusätzlich wurde die Mannschaft mit Spielerinnen aus der laufenden Juniorinnenmannschaft aufgefüllt. Das hieß am Wochenende für einige Doppeleinsatz! Sie spielten samstags für die Mädchen und sonntags mit Sondergenehmigung für die Damen. Das Team wurde im ersten Jahr auf Anhieb Dritter und zeigte im zweiten Jahr, dass noch mehr möglich ist. Bereits zwei Spieltage vor Saisonschluss stand die Damenmannschaft als Landesliga-Aufsteiger fest. Souverän wurde der Titel erkämpft, schossen doch die Frauen in 14 Spielen 116 Tore bei neun Gegentreffern und einem Punkteverhältnis von 25:3.
Nach drei Jahren in der Landesliga traten erstmalig große Mannschaftsschwierigkeiten auf. Die allgemein bei den Vereinen bekannten Probleme des Damenfußballs waren leider auch beim SV Breinig vorhanden. Es mangelte an Nachwuchs. Auch im Mädchenfußball blieben die geburtenschwachen Jahrgänge nicht ohne Auswirkung auf den Spielbetrieb. Trotz großem Eifer und stetigen Bemühungen nach Nachwuchs, konnte für die neue Saison keine Mannschaft mehr gemeldet werden. Damit war 1989 die Ära 11 Jahre Mädchen- und 6 Jahre Damenfußball beim SV Breinig zu Ende. Zum Anfang des neues Jahrtausends gab es dann noch einmal Interessentinnen im Jugendbereich. Vor dem Hintergrund, dass beim VfR Venwegen hier aber parallel in diesem Bereich sehr gute Arbeit verrichtet wurde und eine Koexistenz sicherlich problematisch geworden wäre, verwies man nach Absprache mit dem Nachbarverein gerne auf diese Möglichkeit. Wie sich im Nachhinein herausstellte, eine sehr gute Entscheidung, da der VfR den Aufbau dieser Abteilung sehr ernstgenommen und nachhaltig weitergeführt hat.
Sicherlich basierend auf der verbesserten Infrastruktur gab es zeitgleich mit der Fertigstellung der Kunstrasenalage wieder ein gesteigertes Interesse von außerhalb in diesem Bereich, dem der Verein dann ein Jahr später zur Saison 2016/17 gerecht wurde, indem erstmals nach 27 Jahren wieder eine Mädchenmannschaft gemeldet wurde.